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Fahrradklau verhindern – wenigstens ein bisschen 🚲
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Durch Nutzung von AirTags, stabilen Schlössern, bewachten Abstellmöglichkeiten und weiteren Ansätzen: Wir demonstrieren, wie Fahrraddiebstahl verhindert werden kann.

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240.000 Fahrräder wurden letztes Jahr in Deutschland gestohlen. Auch ich hatte schon zweimal das Pech. Einmal am helllichten Tag in der Großstadt und einmal in der Nacht in einer ländlichen Gegend, wo scheinbar niemand vorbeikommt. Räder werden immer und überall geklaut – ob teures E-Bike oder halb verrostetes Klapprad. Was kann man dagegen tun? Seit einigen Jahren sind digitale Schlüsselfinder ein Trend. Das vielleicht bekannteste Produkt ist der AirTag, den Apple 2021 vorgestellt hat (bei Amazon anschauen). Diesen kleinen Puck kann ich per Handy orten. Das funktioniert per Bluetooth und im „Wo ist?“-Netzwerk aus Millionen von iPhones, die überall unterwegs sind. Also ohne SIM-Karte im Tracker und auch ohne GPS. Das funktioniert auch hervorragend, etwa um ein verlegtes Portemonnaie zu orten. Warum also nicht auch bei Fahrrädern? Wenn ihr euch im Handel umschaut, ist dort jede Menge Zubehör zu finden, mit dem sich AirTags am Rad anbringen und verstecken lassen. In der Klingel, am Sattel, im Flaschenhalter – echt kreativ, diese Gadgets. Nur sind die AirTags eigentlich nicht dafür gedacht, ein gestohlenes Fahrrad zu verfolgen. Sobald sich ein AirTag vom Besitzer wegbewegt, greifen Apples Maßnahmen gegen Stalking. Der AirTag weiß ja nicht, ob er in einer Fahrradklingel steckt oder im Handschuhfach eines Stalking-Opfers. Hat der Dieb selbst ein Handy dabei, ist es sehr wahrscheinlich, dass er dann eine Meldung angezeigt bekommt, die ihm mitteilt, dass ein AirTag mit ihm unterwegs ist. Nach einigen Stunden spielt das Ding auch noch einen Warnton ab, sodass dem Dieb spätestens dann klar wird, dass da etwas im Rad steckt. Und wenn sich die Diebe auskennen, dann wissen die auch so, dass Fahrräder inzwischen mit AirTags ausgestattet werden. Wenn ihr euer Rad also unbedingt mit einer Ortungstechnologie ausstatten wollt, dann nehmt dafür lieber GPS-Tracker, die auch wirklich dafür entwickelt worden sind. Die kommen dann beispielsweise in den Lenker oder in den Motor vom E-Bike. Allerdings sind solche Tracker wie BikeTrax oder BikeFinder (bei Amazon anschauen) aber auch wesentlich teurer als ein Airtag, der nur rund 35 Euro kostet. Tracking schützt euer Rad nicht vor Diebstahl – außer vielleicht, wenn am Rad eine deutliche Kennzeichnung angebracht ist, das könnte Diebe abschrecken. Tracking kann aber dabei helfen, ein geklautes Bike aufzufinden – unter bestimmten Bedingungen. Grundsätzlich gilt: Niemals auf eigene Faust einem Tracking-Signal nachgehen. Man darf nicht einfach in ein Gebäude eindringen, nur weil man wegen eines Trackers glaubt, da sei das eigene Rad hingebracht worden. Bei Fahrraddiebstahl sollte immer die Polizei informiert werden. Die kann dann der Sache nachgehen, darf aber auch nicht alles. Ohne Durchsuchungsbeschluss darf die Polizei nicht einfach in Wohnungen und Keller. Mit einem aktuellen und eindeutigen Tracker-Signal, steht es aber gut um die rechtlichen Voraussetzungen.

BikeTrax
BikeTrax
GPS-Tracker für E-Bikes (Bosch Generation 4)
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 12.11.2025 03:19 Uhr

Die einfachste Maßnahme gegen Diebstahl ist das gute alte Fahrradschloss. Die gibt es in vielen Varianten, mit unterschiedlich gutem Schutz. Bei der Kaufentscheidung helfen Fahrrad-Fachmagazine oder auch die Stiftung Warentest. Immer durch den Rahmen und, wenn es geht, auch irgendwo anschließen und nicht nur abschließen. Klar ist aber auch: Sowas wie ein unknackbares Schloss gibt’s nicht. Ich habe bei Amazon ein robustes Faltschloss bestellt, das in den Bestsellern zu finden war. Zuerst haben wir es mit einer Säge bearbeitet, da hat es recht gut standgehalten. Da müsste man eine ganze Weile sägen, bis man durch den gehärteten Stahl kommt. Aber wozu sägen, wenn der Endboss aller Fahrradschlösser bereitsteht? Ein elektrischer Winkelschleifer, umgangssprachlich auch Flex genannt. Damit gehts durch Stahl wie mit einem heißen Messer durch Butter. In wenigen Sekunden und ohne große Kraftaufwand war das Faltschloss offen. Unser Winkelschleifer hing an einer Steckdose in einer Werkstatt. Es gibt solche Werkzeuge aber auch mit Akku, sodass sie praktisch überall benutzt werden können. Gut für Ganoven, schlecht fürs Fahrrad. Klar macht so ein Gerät einen Riesenkrach – aber ob das jemanden interessiert? In einer Großstadt wie Berlin habe ich da so meine Zweifel. Auch wenn alle Schlösser knackbar sind, solltet ihr niemals darauf verzichten. Selbst wenn sie den Vorgang nur um wenige Sekunden verzögern: Das könnten die entscheidenden paar Sekunden sein, die letzten Endes den Diebstahl verhindern. Dazu kommt, dass Fahrradversicherungen, die auch bei Diebstahl einspringen, Schlösser oft zur Voraussetzung machen. Beispielsweise die Diebstahlschutz-Versicherung vom ADAC: Die schreibt nicht nur vor, dass das Rad mit einem Schloss abgesperrt sein muss, sondern sogar, dass das Schloss mindestens 49 Euro kosten sollte. Beispielsweise sowas, vor allem wenn es um ein teures E-Bike geht. Auch mehrere Schlösser zusammen zu nutzen, ist eine Option, wenn euch das zusätzliche Gewicht nicht stört. Der Legende nach gibts in Deutschland auch geschützte Abstellplätze, wie etwa Fahrradgaragen, Fahrradparkhäuser oder Fahrradstationen. Je nachdem wo ihr lebt, habt ihr sowas am Bahnhof oder sogar vor der Haustür – oder halt auch gar nicht. Der Bedarf ist definitiv vorhanden – das hat auch die Politik erkannt – und dementsprechend sind einige Abstellanlagen noch in Planung oder im Bau. Um Abstellplätze zu finden, hilft euch das Smartphone. Für Berlin habe ich mir die ParkYourBike-App installiert. Da zeigt mir die Kartenansicht, wo ein paar geschützte Fahrradstellplätze vorhanden sind. Ich sage es mal so: Es ist ein Anfang, aber da ist noch viel Luft nach oben. Jedes Rad hat eine Rahmennummer, die solltet ihr euch notieren oder abfotografieren. Die kann der Polizei dabei helfen, ein gestohlenes Rad dem rechtmäßigen Besitzer zuzuordnen. Zusätzlich könnt ihr euer Bike auch Codieren lassen, da wird dann ein Code eingraviert oder aufgeklebt, der ebenso die Zuordnung beschleunigt und Diebe abschrecken soll. Ab das wirklich hilft? Wenn wir über Fahrraddiebstahl sprechen, denkt man zuerst ans eigene Rad und an Schutzmaßnahmen. Aber ich finde: Wir als Käuferinnen und Käufer haben auch Verantwortung. Der Verkauf gestohlener Räder muss schwieriger werden. Egal ob Second-Hand über Kleinanzeigen oder Flohmarkt: Lasst euch einen Kaufbeleg oder zumindest die Personalien zeigen. Schaut, ob die Rahmennummer manipuliert wurde. Macht im Idealfall einen schriftlichen Kaufvertrag. Wenn der Verkäufer irgendwelche Faxen macht: Ciao! Je weniger Leute Geld für Räder mit dubioser Herkunft ausgeben, desto kleiner der Markt für geklaute Bikes – also zumindest ein bisschen und zumindest hierzulande. Ein zentrale und öffentlich zugängliche Datenbank für gestohlene Räder gibt es nicht. Aber ihr könnt trotzdem vor dem Kauf im Netz schauen, wenn ihr bei einem Angebot skeptisch seid. Für Berlin eignet sich die Seite der Polizei, in der Räder aufgelistet sind, bei denen noch kein Eigentümer festgestellt werden konnte. In solchen Verzeichnissen einen Treffer zu landen, ist zwar bei der Riesenmenge geklauter Fahrräder unwahrscheinlich – aber irgendwo muss man ja anfangen.

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