Windows 11 frisch auf eurem Computer installiert? Wir helfen euch, das Betriebssystem mit sinnvollen Einstellungen, cleveren Scripts und nützlichen Tools einzurichten – ohne Bloatware und andere Ärgernisse.
Hinweis: Im Video oben im Artikel zeigen wir die komplette Anleitung, Schritt für Schritt. Unten folgt eine für Lesbarkeit aufbereitete Textversion, inklusive aller Befehle.
- 1.Windows 11 einrichten: Herangehensweise
- 2.Schritt 1: Windows 11 (neu) installieren
- 3.Schritt 2: Windows aktualisieren
- 4.Schritt 3: Software herunterladen
- 5.Schritt 4: Empfehlenswerte Einstellungen
- 5.1.Taskleiste
- 5.2.Windows Explorer
- 6.Schritt 5: Bloatware entfernen (und mehr)
- 7.Schritt 6: Besserer Datenschutz für Windows
- 8.Schritt 7: Saubermachen
- 9.Nachsorge
Windows 11 einrichten: Herangehensweise
Ziel ist, dass ihr mit einem sauberen Windows 11 startet, das möglichst wenig Telemetrie (Nutzungsdaten) oder andere persönliche Informationen sammelt und versendet, möglichst wenig Bloatware und nutzerfeindliche Features enthält, und dass sich Windows 11 im Wesentlichen so anfühlt wie Windows 10 – damit euch der Umstieg leichter fällt.
Info: Ihr müsst der Anleitung aber nicht penibel folgen. Ich beschreibe meinen eigenen Ablauf, wenn ich ein neues Windows 11 einrichte. Der Weg hat sich für mich bewährt, ist aber nicht der einzige Weg zum Ziel. Zu den meisten Schritten gibt es Alternativen. Manche Sachen findet ihr vielleicht auch nicht wichtig, die könnt ihr überspringen.
Eine gute Nachricht vorweg: Windows 11 ist Windows 10, zumindest halbwegs. Es gibt ein paar kosmetische Änderungen und auch ein paar unter der Haube, im Wesentlichen könnt ihr aber davon ausgehen, dass Windows 11 so funktioniert wie 10, dass die Leistung vergleichbar ist und auch alle Programme unter Windows 11 laufen, die beim Vorgänger ausgeführt werden konnten.

Schritt 1: Windows 11 (neu) installieren
Zum Start empfehle ich, Windows frisch zu installieren. Ja, auch dann, wenn ihr einen neuen Computer mit vorinstalliertem Windows besitzt oder wenn ihr gerade von einer länger genutzten Windows-10-Installation auf 11 upgegradet habt. Warum?
- Neustart mit einem frischen Betriebssystem ohne „Altlasten“ – das ist grundsätzlich nicht die schlechteste Idee.
- Gerade fertige PCs und Notebooks von bekannten Herstellern haben oft viel „Bloatware“ vorinstalliert: Hersteller-Anwendungen, Virenscanner-Trialversionen, gigantische Treiber-Suiten. Die braucht man nicht, sie fressen unnötig Ressourcen und sind schlimmstenfalls ein Sicherheitsrisiko.
- Bester Grund ist Tiny 11 (Anleitung) – ein angepasstes Windows-11-Installationsmedium als Basis für ein frisches, abgespecktes Betriebssystem. Tiny11 entfernt unnötige Hardware-Beschränkungen, sodass man Windows 11 also auch auf PCs installieren kann, die „offiziell“ gar nicht unterstützt werden. Ein lokales Benutzerkonto zu nutzen, ist möglich, und viel von Microsofts eigener Bloatware wird gar nicht erst installiert.
Ich kann euch die Windows-11-Neuinstallation per Tiny11 also wärmstens ans Herz legen. Wie ihr euch ein entsprechendes Installationsmedium erstellt, zeige ich in einem anderen Video und Artikel.
Schritt 2: Windows aktualisieren
Egal ob Upgrade oder Neuinstallation, ob Vanilla oder Tiny11 – irgendwann ist die Installation fertig. Ihr seid jetzt auf dem Desktop von Windows 11. Sieht gar nicht mal so anders aus, oder?
Als Nächstes solltet ihr, sofern bisher nicht geschehen, den Computer mit dem Internet verbinden und Updates installieren. Geht mit Win + I in die Einstellungen, klickt im Seitenmenü „Windows Update“, dann auf „Nach Updates suchen“ und macht euch bereit … zu warten. Denn gerade bei frischen Windows-Installationen werden in der Regel Gigabyte-weise Updates heruntergeladen und installiert. Das dauert seine Zeit, trinkt also einen Kaffee währenddessen oder macht etwas Interessantes.

Ihr werdet dabei möglicherweise gelegentlich euren PC neu starten müssen. Danach immer wieder in das Windowes-Update-Menü rein, nach neuen Updates suchen, herunterladen, installieren und so weiter. Das macht ihr so lange, bis euch keine neuen Updates mehr angeboten werden.
Wichtig: Im Zuge dieses Marathons werden in der Regel auch größere Funktionsupdates installiert, die man an Bezeichnungen wie „24H2“ erkennt. Nach einem Neustart will euch Windows dann gelegentlich per Vollbild-Screen bequatschen, einen Microsoft-Account anzulegen, personalisierte Werbung zu akzeptieren, statistische Daten zu senden, den Standort freizugeben und/oder euren Datenschutz anderweitig aufzuweichen.
Leider gibt es bei solchen nutzerfeindlichen Abfragen oft keine Möglichkeit mehr, auf „Nein“ zu klicken. Die Option heißt dann „Überspringen“, „Vielleicht später“ oder ähnlich. Hierbei immer auf die defensivstmögliche Option klicken.
Seid ihr damit durch, klickt unten im Windows-Update-Bildschirm auf „Erweiterte Optionen“ und schaut, ob euch da „Optionale Updates“ angeboten werden, oft sind das Gerätetreiber. Normalerweise ist es empfehlenswert, das auch zu installieren, aber prüft selbst, ob ihr diese benötigt. Zum Schluss den Computer zur Sicherheit noch einmal neu starten, auch wenn ihr dazu nicht aufgefordert werdet. Damit ist euer PC jetzt auf einem aktuellen Stand und wir können uns dem nächsten Schritt widmen.
Kleine Warnung: Im Folgenden nutzen wir zwei beliebte Scripts für die Windows PowerShell. Allgemein solltet ihr bei Scripts aus dem Netz vorsichtig sein. Die hier genannten sind aber quelloffen, weit verbreitet und geprüft. Man kann ihnen, nach Einschätzung des Autors, vertrauen. Wer unsicher ist, kann aber selbst in den Code hineinschauen und überprüfen, was die Scripts machen – das ist ja das Schöne an Open Source.
Schritt 3: Software herunterladen
Falls ihr Windows 11 mit Tiny11 installiert habt, fehlt euch jetzt allerdings … ein Browser! Denn Edge wurde da kurzerhand mit rausgeschmissen.
Ihr könnt natürlich einfach den Installer für Chrome oder Firefox (empfohlen) auf einen USB-Stick packen und auf dem frischen Windows installieren. Oder ihr nutzt eine elegantere Methode dafür, einen sogenannten Paketmanager.

Ich bevorzuge das unabhängige Chocolatey, es gibt aber auch andere Paketmanager, beliebt ist beispielsweise winget von Microsoft. Chocolatey ist ein quelloffenes Projekt, das von vielen Freiwilligen betrieben wird. Damit könnt ihr über die PowerShell oder Kommandozeile typische und beliebte Windows-Programme einfach in einem Rutsch installieren. Das geht viel schneller als die Installer im Netz zu suchen, herunterzuladen und zu installieren.
Die Programme werden außerdem in der für euer Windows passenden Version installiert, Abhängigkeiten wie Frameworks und Runtimes gleich mit. Mit nur einem Befehl könnt ihr später außerdem alle über Chocolatey installierten Programme auf die neueste Version aktualisieren.
Als Erstes müsst ihr Chocolatey selbst installieren. Rechtsklick auf den Windows-Button und „Terminal (Administrator)“ anklicken (Alternative: Strg + X, dann A drücken). Jetzt kopiert ihr diesen Code und fügt ihn ins Terminal ein:
Set-ExecutionPolicy Bypass -Scope Process -Force; [System.Net.ServicePointManager]::SecurityProtocol = [System.Net.ServicePointManager]::SecurityProtocol -bor 3072; iex ((New-Object System.Net.WebClient).DownloadString('https://community.chocolatey.org/install.ps1'))Mit Enter bestätigen und Chocolatey installiert sich. Ich führe direkt im Anschluss immer noch diesen Befehl aus, mit dem viele lästige Bestätigungen in Chocolatey abgestellt werden.
choco feature enable -n=allowGlobalConfirmationIst das erst einmal durchgeführt, könnt ihr eure Lieblings-Programme komfortabel über die PowerShell installieren. Ein Beispiel: mit der Eingabe von
choco install firefoxsucht Chocolatey die fürs System passende aktuelle Version vom Firefox, lädt sie von der offiziellen Website herunter und installiert sie dann „still“, also im Hintergrund. Ihr könnt auch mehrere Programme mit einem Befehl koppeln. Der Befehl
choco install firefox 7zip paint.net audacity signal mp3tag notepadplusplus keepassx soundswitch vlc shutup10 libreoffice-fresh steam authmeinstalliert ein typisches Software-„Startpaket“ für Windows.
Die Chocolatey-Community pflegt über 10.000 Programme, überwiegend Freeware. Auf der Packages-Übersicht findet ihr sie alle, mitsamt der Installationsnamen.
Chocolatey erleichtert nicht nur die Installation, sondern auch die Updates der Tools. Öffnet nach ein paar Tagen wieder, wie oben beschrieben, eine Admin-PowerShell und gebt
choco upgrade allein. Sofern Updates für die per Chocolatey installierten Programme vorliegen, werden diese genauso still im Hintergrund installiert. Coole Sache!
Schritt 4: Empfehlenswerte Einstellungen
Jetzt legen wir ein paar Einstellungen fest, die die Arbeit mit Windows erleichtern. Dazu ein Hinweis: Ich zeige euch im darauf folgenden Schritt, wie ihr das meiste davon auch komfortabler mit einem Script erledigen könnt. Wenn ihr das lieber selbst durchführen wollt, lest hier weiter.
Taskleiste
Als erstes Rechtsklick auf die Taskleiste und „Taskleisten-Einstellungen“ wählen.
- Zuerst könnt ihr das Suchfeld ändern. Ich persönlich halte das weiße Loch für hässlich. Eine Suche starte ich klassisch mit einem Druck auf die Windows-Taste auf der Tastatur. Funktioniert genauso und nimmt keinen Platz weg. Also wähle ich hier „Ausblenden“.
- „Aktive Anwendungen“ entspricht einem Druck auf Win + Tabulator oder mit einer Wischbewegung mit drei Fingern auf dem Touchpad nach oben. Man erhält so einen Überblick über alle offenen Fenster und Desktops. Nutze ich, aber nur per Tastatur und Touchpad. Auf der Taskleiste kann das weg.
- Widgets: Das Wetter-Fensterchen links-unten, das beim Drüberfahren mit dem Mauspfeil News-Artikel anzeigt. Wer das nicht mag, stellt die Option ab.
- Falls bei euch an der Stelle noch „Chat“ steht: Entscheidet selbst. Wer Microsoft Teams immer an und sichtbar haben möchte, lässt es aktiviert. Ich würde es ausmachen.
- Unter „Verhalten der Taskleiste“ → „Taskleistenausrichtung“ wähle ich „linksbündig“, wie in Windows 10. Das ist aber natürlich Geschmackssache.
Windows Explorer
Jetzt öffne ich mit einem Klick auf das Ordnersymbol in der Taskleiste (oder Win + E ) den Explorer, auf das …-Symbol → ⚙️ Optionen → Ansicht. Folgendes ändere ich hier:
- „Abstand zwischen Elementen verringern“ aktiviere ich – die Platzverschwendung von Windows 11 gefällt mir nicht.
- „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“ deaktiviere ich. (Dass diese Einstellung standardmäßig an ist, hat in den vergangenen 30 Jahren Windows ein unendliches Maß an unnötiger Verwirrung geschaffen.)
- Unter „Versteckte Dateien und Ordner“ aktiviere ich die Option „Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen“. Ich will einfach wissen, was in dem Verzeichnis wirklich liegt, das ich gerade offen habe. Falls ihr den Computer für jemanden einrichtet, der sich nicht so gut auskennt, könnt ihr die beiden Settings aber auch so lassen, wie sie sind.
Ich mag direkten Zugriff auf meine Laufwerke und Daten über den Desktop. Deswegen wechsle ich in Einstellungen → „Personalisierung“ → „Designs“, wähle die „Desktopsymboleinstellungen“ und klicke hier an, dass das Icon „Computer“ auf dem Desktop angezeigt wird.

Ein wichtiger Punkt ist das neue Kontextmenü. Wenn ihr in Windows 11 auf Dateien oder Ordner rechtsklickt, bekommt ihr ein neues Menü, das länger lädt, weniger Optionen hat und trotzdem mehr Platz in Anspruch nimmt. Wer das alte Windows-10-Kontextmenü zurückbekommen möchte, gibt diesen Befehl in die Powershell oder den Ausführen-Dialog (Win + R) ein:
reg.exe add "HKCU\Software\Classes\CLSID\{86ca1aa0-34aa-4e8b-a509-50c905bae2a2}\InprocServer32" /f /veNach dem nächsten Neustart von Windows (oder des Windows Explorers) erscheint wieder das alte Kontextmenü beim Rechtsklick auf Dateien und Ordner. Dieser Trick funktioniert übrigens auch ohne Admin-Rechte!
Schritt 5: Bloatware entfernen (und mehr)
Im nächsten Schritt widmen wir uns der vorinstallierten Bloatware. Ganz nebenbei könnt ihr hier auch die meisten Einstellungen in einem Rutsch ändern, die ich in Schritt 4 einzeln gezeigt habe.
Dafür nutzen wir das fantastische Debloat-Script von Raphire. Geht auf die Releases-Seite des Win11Debloat-Projekts auf GitHub und ladet im obersten Eintrag die Datei „Source Code (Zip)“ herunter. Diese jetzt öffnen und den enthaltenen Ordner in einen beliebigen Ordner entpacken, zum Beispiel auf den Desktop. Jetzt die Datei Run.bat per Rechtsklick als Administrator starten, gegebenenfalls die blaue Windows-Defender-Warnmeldung übergehen („Weitere Informationen“ → „Trotzdem ausführen“) und los geht’s.

Als Referenz die (leicht gekürzten) Einstellungen nebst Übersetzung und was ich zu drücken empfehle. Y steht natürlich für yes/ja und N für nein. Alle Optionen beziehen sich auf die Script-Version 2025.06.12, neuere Versionen des Scripts können geändert oder erweitert sein.
- Remove any apps (Apps entfernen): → 2, wenn man alle vorinstallierten Apps entfernen möchte. 3, wenn man einzeln entscheiden möchte.
- Disable telemetry, diagnostic data, activity history, app-launch tracking and targeted ads (Telemetrie, Diagnosedaten, Aktivitätshistorie etc. deaktivieren) → Y
- Disable tips, tricks, suggestions and ads in start, settings, notifications, explorer and lockscreen (Tipps, Tricks, Anwendungs-Verfolgung, angepasste Werbung etc. im Explorer, Startmenü usw. deaktivieren) → Y
- Disable & remove Bing web search, Bing AI and Cortana from Windows search (Bing-Websuche, Bing KI, Cortana in der Windows-Suche deaktivieren) → Y
- Disable & remove Microsoft Copilot and Windows Recall snapshots (Microsoft Copilot und Recall deaktivieren) → Y
- Disable Windows Spotlight desktop background? (Wechselnde Windows-Blickpunkt-Hintergründe auf dem Desktop deaktivieren) → Y
- Enable dark mode for system and apps (Dunkelmodus für System und Anwendungen aktivieren?) → Geschmackssache. Wer ein dunkles Betriebssystem bevorzugt, wählt Y, ansonsten N.
- Disable transparency, animations and visual effects (Transparenz, Animationen und visuelle Effekte deaktivieren) → N
- Restore the old Windows 10 style context menu (Kontextmenü im alten Windows-10-Stil wiederherstellen) → Y
- Turn off Enhance Pointer Precision, also known as mouse acceleration („Zeigergenauigkeit verbessern“, auch als Mauszeigerbeschleunigung bekannt, deaktivieren) → Geschmackssache. Gamerinnen und Gamer wählen eher Y, Bildschirmarbeitende N.
- Disable the Sticky Keys keyboard shortcut (Tastenkombination für Einrastfunktion deaktivieren) → Y
- Disable Fast Start-up (Schnellstart deaktivieren) → Y
- Disable any context menu options? (Optionen im Kontextmenü deaktivieren) → Y
- Hide "Include in library" („In Bibliothek aufnehmen“ verstecken) → Y
- Hide "Give access to" („Zugriff gewähren auf“ deaktivieren) → Y
- Hide "Share" option („Freigabe“ deaktivieren) → Y
- Make changes to the Start Menu (Startmenü anpassen) → Y
- Remove pinned apps from the start menu… (Im Startmenü angepinnte Apps entfernen) → Entweder "for this user" (für diesen Nutzer), dann 1, oder "for all existing and new users" (für alle bestehenden und neuen Benutzer), dann 2.
- Disable & hide recommended section in start menu (Empfehlungssektion im Startmenü entfernen und deaktiveren) → Y
- Disable Phone link mobile devices integration in start menu (Phone-Link-Integration im Startmenü deaktivieren) → Y
- Make changes to taskbar (Änderungen an Taskleiste vornehmen) → Y
- Align taskbar to left side (Taskleisten-Icons auf der linken Seite) → Geschmacksfrage, ich wähle Y.
- Hide/change search icon on taskbar (Such-Symbol auf Taskleiste verstecken oder ändern) → verstecken, also 1
- Hide taskview button (Aktive-Anwendungen-Button verstecken) → Y
- Disable widgets service and hide icon (Widget deaktivieren und Icon verbergen) → Y
- Enable "End Task" option in taskbar right-click menu („Task beenden“-Option im Rechtsklick-Menü auf der Taskleiste) → Y
- Make changes to File Explorer (Windows Explorer anpassen) → Y
- Change default location (Standardverzeichnis beim Öffnen) → Geschmackssache, ich wähle „This PC“, also 2
- Show hidden files, folders & drives (Versteckte Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen) → Y
- Show file extension for known file types (Dateinamenerweiterung bei bekannten Dateitypen anzeigen) → Y
- Hide Home section from side panel (Navigationsbereich in der Seitenleiste verbergen) → N
- Hide Gallery section from side panel (Galeriesektion in der Seitenleiste verbergen) → N
- Hide duplicate removable drive entries from Explorer side panel (Doppelte Wechseldatenträger-Einträge in der Seitenleiste verbergen) → Y
Zum Schluss drückt man Enter ("Press Enter to confirm your choices…"), dann übernimmt das Script alle Einstellungen und startet den Windows Explorer einmalig neu.
Übrigens: Falls euch auffällt, dass ihr eines der gerade deinstallierten Tools doch braucht, könnt ihr die über den Microsoft Store oder über Chocolatey auch nachträglich noch installieren.
Schritt 6: Besserer Datenschutz für Windows
Ein Tool, das ich seit Jahren benutze, um Windows 11 zusätzlich abzuhärten, ist O&O Shutup10++. Es war ursprünglich für Windows 10 gedacht, mittlerweile funktioniert es aber auch unter Windows 11. Das könnt ihr entweder auf der offiziellen Website des Tools herunterladen oder über Chocolatey mit dem folgenden Befehl:
choco install shutup10Im ersten Fall das heruntergeladene ZIP-Archiv entpacken und die enthaltene Datei starten; im Falle der Chocolatey-Installation einfach oosu10 in die Powershell oder den Ausführen-Dialog (Win + R) eingeben.

Wenn ihr das Programm gestartet habt, könnt ihr auf Wunsch einen Systemwiederherstellungspunkt setzen. Lest euch gerne die Optionen durch und entscheidet, was ihr davon einstellt. Nach meiner Erfahrung sind die im Programm voreingestellten Empfehlungen aber für die meisten Anwenderinnen und Anwender sinnvoll. Klickt auf „Aktionen“ → „Empfohlene Einstellungen übernehmen“. Eventuell ist ein PC-Neustart fällig, dann sind wir hier auch fertig.
Falls ihr das Win11Debloat-Script und Shutup10++ nicht nutzen wollt, könnt ihr ein paar Systemeinstellungen für weniger Datensammelei auch manuell festlegen:
Geht dafür mit Win + I in die Einstellungen.
- Zunächst unter „Datenschutz und Sicherheit“ → „Allgemein“ alles ausschalten.
- Unter „Datenschutz und Sicherheit“ → „Diagnose und Feedback“ auch alles aus.
- Unter „Datenschutz und Sicherheit“ → „Suchberechtigungen“ würde ich zusätzlich alles ausschalten, mindestens aber „Such-Apps die Anzeige von Ergebnissen gestatten“. So bekommt ihr in der Windows-Suche keine Websuchergebnisse von Bing mehr. Um die hat auch niemand je gebeten.
Schritt 7: Saubermachen
Zum Schluss gehen wir nochmal in den Einstellungen unter „Apps“ → „Installierte Apps“ die gesamte Liste durch und deinstallieren, was wir nicht brauchen. In der Liste können zum Beispiel noch Edge, OneDrive, Office-Testversion, Teams und derlei enthalten sein, falls ihr vorher kein Tiny11 oder Debloat-Script verwendet habt.
Dafür, dass ihr den Microsoft-Kram hier wie jedes andere Programm auch deinstallieren könnt, dürft ihr euch übrigens bei der EU bedanken.
Ist die Renovierung durchgeführt, dann heißt es: feucht durchwischen! Windows-Taste auf der Tastatur drücken, „Datenträgerbereinigung“ suchen und starten, gegebenenfalls Laufwerk „C:“ auswählen, „Systemdateien bereinigen“ anklicken und den Admin-Prompt bestätigen.

Im Folgenden müsst ihr prüfen, welche Daten ihr löschen wollt. Ich empfehle, überall Kreuzchen zu setzen. Mindestens die Windows-Update-Dateien könnt ihr rausschmeißen – nach einigen Sekunden bis mehreren Minuten der Wartezeit bekommt man hier oft GByte-weise Platz zurück.
Nachsorge
Jetzt sind wir wirklich fertig. Damit euer System so fluffig und schlank bleibt, empfehle ich euch aber im Nachgang noch dreierlei:
- Alle paar Tage nach Windows-Updates suchen und per Chocolatey alle Anwendungen updaten.
- Alle paar Monate außerdem das Debloat-Script, Shutup10++ und die Datenträgerbereinigung erneut übers System laufen lassen. Denn: Manchmal aktivieren Windows-Updates auch mal Features, die eigentlich abgeklemmt sein sollten – und Datenmüll fällt ohnehin immer an.
- Einen großen Effekt auf die Leistung eines Windows-Systems haben noch die mit dem Betriebssystem startenden Programme. Darum solltet ihr regelmäßig den Autostart ausmisten.
Falls ihr euch fragt, was ihr nicht braucht, zwei weitere persönliche Erfahrungswerte:
- Virenscanner-Produkte schaden oft mehr, als sie nützen, haben insbesondere massive Auswirkungen auf die Performance. Der in Windows integrierte Windows Defender ist sehr gut. System und Software aktuell zu halten, kombiniert mit gesundem Menschenverstand, insbesondere beim Öffnen von E-Mails, und versierte Nutzer sind sicher.
- „Systemcleaner“-Tools wie CCleaner haben in der Regel nur Placebo-Effekte, diese kann man ebenfalls ignorieren.

