Halloween, Friday the 13th und Nightmare on Elm Street: Das Horror-Genre hat viele langlebige Reihen hervorgebracht, doch nur ein Franchise hat bislang wirklich konstant Qualität abgeliefert und darf sich deswegen als die beste Horror-Reihe bezeichnen.
Ein Kommentar von Gregor Elsholz
Fortsetzungen von erfolgreichen Horror-Filmen sprießen in der Regel aus dem Boden wie frisch reanimierte Zombies auf einem überfüllten Friedhof. Es ist deswegen keine Seltenheit, dass Franchises fünf oder mehr Filme beinhalten, obwohl ihnen ähnlich wie bei bereits verwesten Untoten meistens Hirn, Herz und andere notwendige Organe fehlen. Der Qualitätseinbruch bei solch langlebigen Horror-Reihen ist oft dramatisch, mit einer Ausnahme: Scream, das qualitativ konstanteste und deswegen beste Horror-Franchise.
Von Halloween bis Saw: Horror setzt oft auf Masse statt Klasse
Neulich habe ich mich aus masochistischer Neugier durch die Leprechaun-Reihe gearbeitet. 8 Filme mit einem todbringenden Kobold, dessen Charme größtenteils eigentlich bereits mit dem ersten Film aufgebraucht ist – allerspätestens aber bei Leprechaun 4: In Space hat die Reihe selbst ihren letzten Rest an Trash-Charme verspielt.
Dieses Phänomen ist bei Horror-Reihen keinesfalls neu – selbst die größten Slasher der Filmgeschichte haben ironischerweise trotz eines riesigen Body Counts eine katastrophale Trefferquote vorzuweisen. Paranormal Activity hat 7 Einträge, Saw, Nightmare on Elm Street und The Texas Chainsaw Massacre jeweils 9 Filme und Friday the 13th kommt sogar auf 12 – doch keine dieser Reihen kann nüchtern betrachtet mehr als höchstens zwei Filme vorweisen, die sich nicht wie Zeitverschwendung anfühlen. Das The-Conjuring-Universum (8 Filme), Chucky (8 Filme), Hellraiser (11 Filme) und Halloween (13 Filme) kommen bei großzügiger Einschätzung auf je 3 vertretbare Einträge.
In unserer Bilderstrecke zeigen wir euch 24 Horror-Klischees, die wir nicht mehr sehen können:
Scream: Konstant gut für eine Horror-Reihe
Scream kommt bislang erst auf 6 Filme, doch die Qualität der Reihe ist im Vergleich mit den anderen wegweisenden Franchises des Genres überragend. Zwar ist Scream 3 sicherlich kein Meisterwerk, aber als schwächster Eintrag der Reihe noch immer um Welten besser als die Tiefpunkte anderer Reihen wie Jason Goes to Hell, The Nun, Freddy's Finale: Nightmare on Elm Street 6 oder Hellraiser: Revelations. Die anderen fünf Scream-Filme dagegen pendeln sich irgendwo zwischen guter Unterhaltung und modernem Klassiker ein.
Es gibt mehrere Gründe für die Qualität der Scream-Filme: Dank dem Meta-Humor und dem Bewusstsein für Horror-Klischees hat die Reihe immer wieder clevere Wendungen und Überraschungen parat. Auch die unterschiedlichen Ghostface-Killer haben dabei geholfen, das Niveau hochzuhalten – durch das zentrale Whodunit-Rätsel liegt den Filmen immer ein spannendes Rätsel zugrunde.
Mit wiederkehrenden Charakteren wie Sydney Prescott, Gale Weathers und Dwight Riley hat das Franchise aber dennoch auch knapp 30 Jahre nach dem ursprünglichen Release noch eine klar gezeichnete und etablierte Welt, ohne dass es sich wie viele andere in immer abstruserem World-Building verstrickt und mit jedem neuen Eintrag Regeln erfindet, um sich selbst zu widersprechen. Mit diesen Eigenschaften hat Scream durchaus berechtigten Anspruch auf den Titel als das möglicherweise beste Horror-Franchise aller Zeiten.
Schaut euch hier den Trailer zu Scream 6 an: