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Alan Wake 2 im Test: Das Warten hat sich gelohnt!

Nach 13 Jahren kehrt Alan Wake zurück nach Bright Falls. Hat sich das Warten gelohnt? (© Remedy/GIGA)
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13 Jahre nachdem Alan Wake das erste Mal das unheilvolle Bergstädtchen Bright Falls besucht hat, kehrt er in Alan Wake 2 nun endlich zurück, um der dunklen Präsenz endgültig zu entfliehen. Dabei bekommt er dieses Mal tatkräftige Unterstützung von FBI-Agentin Saga Anderson. Wie gut die Fortsetzung gelungen ist, verrät unser Test zur PS5-Version.

 
Alan Wake 2
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Die Ausgangslage in Alan Wake 2

Das Sequel schließt nahtlos an die Ereignisse von Alan Wake (2010) an. Am Ende des ersten Teils konnte der Protagonist mit Hilfe des Clickers die Kontrolle über die Geschichte seines Romans „Departure“ zurückerlangen und sie fertigstellen – trotz des Widerstands durch die dunkle Präsenz. Der namensgebende Autor, der in mancher Hinsicht an Stephen King erinnert, konnte so seine Frau Alice befreien, blieb selbst jedoch am dunklen Ort unter Cauldron Lake zurück und ist dort seither in einer Endlosschleife gefangen. Diese wird im AWE-DLC von Remedys Actionkracher Control (2019) aufgegriffen – in Alan Wake 2 nun aber richtig weitererzählt. Dass Alan Wake und Control im identischen Universum spielen, wird übrigens auch in Alan Wake 2 an mancher Stelle deutlich.

Die Geschichte von Alan Wake 2 ist wie die vom ersten Teil wieder sehr komplex, ein echter Mindfuck und kommt wahrscheinlich am nächsten einer spielbaren Version der Serie Twin Peaks gleich. Da der erste Teil schon 13 Jahre her ist, lohnt sich ein erneuter Spieldurchgang, bevor ihr ins Sequel startet, da auch viele Charaktere aus dem ersten Teil in der Fortsetzung zumindest Erwähnung finden.

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Alan Wake 2 – offizieller Launch-Trailer
Alan Wake 2 – offizieller Launch-Trailer

Mein Gedankenraum und ich

Im Spiel steuert ihr sowohl Saga Anderson als auch Alan Wake in ihren eigenen jeweils zehn Kapitel umfassenden Missionen. Während ihr mit Saga versucht, den Dingen in der Realität auf die Spur zu kommen, müsst ihr mit Alan Wake einen Weg aus dem Limbo des dunklen Ortes finden. Dementsprechend unterschiedlich spielen sich beide Segmente. Alans Missionen sind eher geradlinig und erinnern an den ersten Teil.

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Sagas Abschnitte sind umfangreicher und ihr könnt euch freier auf größeren Karten bewegen. Besonders viel Zeit verbringt ihr mit Saga zudem in ihrem sogenannten Gedankenraum. Dies ist ein Zimmer, das für ihre innere Gedankenwelt steht. Hier könnt ihr eure Waffen verbessern, fernsehen oder dem Radio lauschen. Am wichtigsten sind hier jedoch die Falltafel und das Profiling.

Regelmäßig müsst ihr an der Falltafel gefundene Beweise sortieren und in den richtigen Zusammenhang bringen, um die nächsten Missionsziele im Spiel freizuschalten. Mit dem Profiling analysiert ihr zudem Charaktere, um deren Motive herauszufinden. Zwar ist der Gedankenraum nützlich, um sich einen Überblick über die Geschehnisse zu verschaffen, in der Praxis hat es mich aber zu sehr aus dem Spielgeschehen herausgerissen und war eher eine nervige Pflichtaufgabe, die richtigen Beweise an den richtigen Stellen zu platzieren, damit es weitergehen kann. Ich persönlich hätte diese Mechanik nicht gebraucht.

Regelmäßig müsst ihr im Gedankenraum Beweise in den richtigen Zusammenhang bringen. Das artet schonmal in übermäßiges Kartenlegen aus (Quelle: Remedy/GIGA).
Regelmäßig müsst ihr im Gedankenraum Beweise in den richtigen Zusammenhang bringen. Das artet schon mal in übermäßiges Kartenlegen aus (Bildquelle: Remedy/GIGA)

Spielerische Abwechslung aus zwei Perspektiven

Nach den ersten Spielstunden könnt ihr jederzeit zwischen Sagas und Alans Part wechseln und ihre jeweiligen Storys vorantreiben. Die Reihenfolge spielt hier keine Rolle und letztendlich müsst ihr alle Abschnitte beider Protagonisten spielen, um das Ende zu erreichen. Mir haben Sagas Abschnitte dabei deutlich besser gefallen. Mit ihr erkundet ihr nach und nach den Cauldron Lake, Bright Falls und ein weiteres Städtchen namens Watery.

Auffällig sind dabei die Einflüsse moderner Survival-Abenteuer wie The Last of Us 2 oder der Resident-Evil-Remakes. Ein reduziertes Inventar und der Metroidvania-artige Aufbau der Karten, dank dem sich eine spätere Rückkehr zu bekannten Orten lohnt, sind wichtige Elemente, um auch die letzten Geheimnisse zu ergründen. Waffenauswahl und Upgrades erreichen dabei aber nie die Vielfalt der genannten Vorbilder. In Alan Wake 2 stehen die Story und die Spielwelt mit ihren skurrilen Bewohnern jederzeit im Vordergrund und das ist auch gut so.

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Mit Saga seid ihr in Bright Falls und Umgebung unterwegs (Quelle: Remedy/GIGA).
Mit Saga seid ihr in Bright Falls und Umgebung unterwegs (Bildquelle: Remedy/GIGA)

Komplex wird es trotzdem, vor allem in Alans Abschnitten, bei denen ihr in bestimmten Bereichen die Spielwelt modellieren könnt, indem ihr das Skript mit ihm eben mal umschreibt. Dies dient zur Lösung von Rätseln, vor allem aber der Atmosphäre. Wenn Alan eine zuvor harmlose Szenerie in einen schaurig-blutverschmierten Mordschauplatz verwandelt, kommt die audiovisuelle Kraft von Alan Wake 2 voll zum Ausdruck.

Die Feinde im Spiel strahlt ihr wieder wie im Vorgänger mit der Taschenlampe an, bevor ihr sie mit einem überschaubaren Waffenarsenal erledigt. Am dunklen Ort sind die Gegner dabei deutlich unheimlicher. In Alans Umgebung seid ihr fast immer von Schatten umgeben, von denen euch aber nur einige wenige angreifen. Der Schockeffekt ist dann umso größer, wenn sich einer der Schatten auf einmal auf euch stürzt.

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Die Schattenfeinde in Alan Wake 2 verfolgen euch auf Schritt und Tritt (Quelle: Remedy/GIGA).
Die Schattenfeinde in Alan Wake 2 verfolgen euch auf Schritt und Tritt (Bildquelle: Remedy/GIGA)

Ein echtes Remedy-Spiel

Die finnischen Entwickler von Remedy sind seit Max Payne für ihren einzigartigen Stil bekannt und den sieht man auch in Alan Wake 2 an allen Ecken und Enden. So gibt es überall Anspielungen auf die finnische Kultur und den gewohnt absurd-skurrilen Humor. Dabei verliert das Spiel dennoch nie seine Ernsthaftigkeit, sondern findet eine gute Mischung aus Horror, Mystery, Action und Comedy.

Zudem gibt es auch wieder viele Zwischensequenzen mit echten Schauspielern. Der finnische Schauspieler Ilkka Villi übernimmt dabei etwa wieder die Rolle von Alan Wake und auch Game Director Sam Lake – auch bekannt als das Gesicht von Max Payne 1 – gibt sich die Ehre in der Rolle als Casey. Das Ganze wird einmal mehr von Songs der Band Poets of the Fall (Im Spiel Old Gods of Asgard) begleitet, die das Spielerlebnis mit einem phänomenalen Soundtrack abrunden.

Hinweis: Alan Wake 2 erscheint ausschließlich digital, kann also nicht als physischer Datenträger mit Hülle erworben werden!

Fazit zu Alan Wake 2

Lange genug hat es gedauert mit der Fortsetzung und es war nicht klar, ob Alan Wake 2 an die erzählerische Klasse des ersten Teils anknüpfen kann. Doch Remedy liefert ab und bringt mit Alan Wake 2 ein weiteres Highlight im ohnehin starken Spielejahr 2023 heraus. Sagas spielerischer Part ist dabei eine echte Bereicherung und hat mir sogar mehr Spaß gemacht als Alans Odyssee durch den dunklen Ort.

Man darf hier aber kein Action-Feuerwerk wie Resident Evil erwarten. Alan Wake 2 legt den Fokus klar auf die Story und lässt sich ansonsten nur schwer einordnen. Gruselige Momente gehen mit Rätsel-Passagen einher und werden immer wieder durch humorvolle Charaktere oder skurrile Sequenzen aufgelockert. Dabei ist es vor allem Remedys Liebe zum Detail, die man an jeder Stelle im Spielverlauf merkt. Nicht nur Alan und Saga, sondern auch jede andere Nebenfigur hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Alan Wake 2 ist seit dem 27. Oktober 2023 rein digital für PC (Epic Games), PlayStation 5 (PlayStation Store) und Xbox Series S|X (Xbox Store) erhältlich.

Stärken und Schwächen

  • Zwei spielbare Charaktere mit eigenen Missionen
  • 15 Stunden lange Story
  • Spielwelt mit vielen Details
  • Fantastischer Soundtrack
  • Viele versteckte Geheimnisse in Sagas Abschnitt zu entdecken
  • Noch einige Bugs in der Testversion
  • rudimentäres Upgrade-System
Wertung
9/10
“Das Warten hat sich gelohnt! Alan Wake 2 ist ein grandiose Fortsetzung mit viel Liebe zum Detail und einer spannenden Geschichte voll skurriler Charaktere.”
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