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AnkerMake M5C im Test: 3D-Druck war noch nie einfacher

Der AnkerMake M5C hat sich im Test wirklich gut geschlagen. (© GIGA)
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3D-Drucker wurden besonders in letzter Zeit viel besser und benutzerfreundlicher. Plötzlich ist das Hobby für Bastler im Mainstream angekommen, weil sich große Unternehmen wie Anker dem Thema angenommen haben. Mit dem AnkerMake M5C konnte ich einen bezahlbaren 3D-Drucker ausprobieren, der extrem einfach zu bedienen ist. Besonders, weil ihr nicht unbedingt ein Programm auf dem PC ausführen müsst, sondern alles direkt vom Handy machen könnt.

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AnkerMake M5C im Test: Fazit

Der AnkerMake M5C ist ein wirklich toller 3D-Drucker, der extrem einfach zu bedienen ist und sich deswegen sehr für Anfänger eignet. Doch auch Fortgeschrittene werden ihren Spaß damit haben, denn wer sich etwas mehr mit dem Thema beschäftigt, wird das volle Potenzial erst mit der Zeit ausschöpfen. Der 3D-Drucker arbeitet schnell, die Ergebnisse sehen toll aus und er ist sehr hochwertig gebaut.

Im Grunde fehlen diesem Modell nur eine Kamera und ein kleines Display, um die Bedienung am Gerät etwas zu vereinfachen. Das Smartphone hat man aber sowieso immer dabei und damit geht es auch. Der letzte Punkt fällt also nicht wirklich ins Gewicht.

Der Preis von 449 Euro geht in meinen Augen in Ordnung, auch wenn er am oberen Ende der Skala solcher Geräte angesiedelt ist. Dafür bekommt ihr aber auch die einfache Bedienung und tolle Software (bei AnkerMake anschauen). Der 3D-Drucker wird bei Aktionen und verschiedenen Händlern aber teilweise schon viel günstiger verkauft. So oder so macht ihr mit diesem Modell für den Anfang keinen Fehler. Ich habe auch nach Wochen des Tests immer noch täglich Spaß damit.

AnkerMake M5C 3D Drucker, 500 mm/s High-Speed 3D-Druck, 50 μm Präzision, All Metal Hotend, Bis zu 30
AnkerMake M5C 3D Drucker, 500 mm/s High-Speed 3D-Druck, 50 μm Präzision, All Metal Hotend, Bis zu 30
Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 27.04.2024 14:33 Uhr

Vorteile:

  • Hochwertiges Gehäuse
  • Tolles Design
  • Hohe Druckqualität
  • Schneller 3D-Druck
  • Sehr einfache Bedienung
  • Starke Smartphone-App

Nachteile:

  • Kein Display
  • Keine Kamera
  • Software teilweise nicht übersetzt
  • Relativ laut

Sehr hochwertiges Design

Der AnkerMake M5C sieht gut aus und ist sehr hochwertig gebaut. (Bildquelle: GIGA)

Der AnkerMake M5C hat mir schon bei der Präsentation vor einigen Monaten gefallen, da er sich optisch von den vielen anderen 3D-Druckern mit offener Bauweise unterscheidet. Grundsätzlich ist der Aufbau wie bei vielen anderen Modellen gelöst. Anker setzt aber auf viel hochwertigere und schönere Materialen. Ich habe absolut kein Problem damit, den 3D-Drucker in meinem Büro stehen zu lassen, denn er sieht einfach gut aus.

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Das Druckvolumen des AnkerMake M5C liegt bei 220 x 220 x 250 mm. (Bildquelle: GIGA)

Schon beim Auspacken wurde mir klar, dass das ganze Gerät extrem robust gebaut ist. Alles wirkt durchdacht und lässt sich leicht zusammenbauen. In vielleicht 10 Minuten waren die paar Schrauben mit dem mitgelieferten Werkzeug angebracht, die Kabel verbunden, der Spulenhalter aufgesetzt und das Stromkabel angesteckt.

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Danach kann der 3D-Drucker auf der Rückseite mit einem Kippschalter eingeschaltet und mit dem Handy verbunden werden. Ihr benötigt für diesen Vorgang einen Anker-Account, könnt dadurch aber auch aus der Ferne auf das Gerät zugreifen – sowohl vom Smartphone, Tablet als auch PC.

Im Video wird der AnkerMake M5C vorgestellt:

AnkerMake M5C vorgestellt
AnkerMake M5C vorgestellt

Extrem einfacher 3D-Druck

Die App für den AnkerMake M5C ist extrem gut. (Bildquelle: GIGA)

In den ersten Tagen habe ich nur vom Smartphone gedruckt. Ich habe den Slicer auf dem PC also überhaupt nicht bemüht. Dabei ist mir klar geworden, wie einfach der 3D-Druck mittlerweile sein kann, wenn die App entsprechend gut dafür optimiert ist. Wenn der 3D-Drucker eingeschaltet ist, seht ihr die Eigenschaften in der App. Also die Temperatur des Druckkopfs und -betts. Ihr könnt Filament einziehen und extrudieren.

Beim Einziehen wird das Filament aus dem Druckkopf nach oben gedrückt, um neues Filament einfädeln zu können. Beim Extrudieren wird Filament eingezogen, um es bereit für den Druck zu machen. Besonders beim Wechsel von Materialien und Farben sollte immer etwas Filament extrudiert werden, bis der Farbwechsel wirklich vollzogen wurde. Schade finde ich nur, dass es am Gerät kein Display und keine Kamera gibt. Diese bekommt ihr nur beim Top-Modell AnkerMake M5.

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Anker verbaut am Gerät nur einen Knopf, mit dem ihr voreingestellte Funktionen ausführen könnt. Beispielsweise den Druck direkt von einem USB-Stick starten. Hier wäre ein Display am Gerät aber hilfreich.

Besonders spannend war für mich zu Beginn der Bereich „Entdecken“. Dort findet ihr eine Auswahl an 3D-Modellen, die perfekt für den AnkerMake M5C optimiert sind und sofort gedruckt werden können. Und das nicht nur kleinere Dinge, sondern auch richtig große Print-in-Place-Schwerter oder bewegliche Modelle. Je nach Saison tauchen dort immer wieder neue Muster auf. Aktuell ist noch vieles von Halloween vorhanden, zu Weihnachten dürfte es mehr zu diesem Thema geben. In meinem Testzeitraum von einigen Wochen wurden immer wieder neue Modelle eingefügt.

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3D-Druck aus öffentlicher Quelle

Anker stellt viele 3D-Modelle zum direkten Druck zur Verfügung, doch ihr bekommt auch Zugriff auf Printables. (Bildquelle: GIGA)

Und wenn euch die Vorauswahl von Anker nicht reicht, dann könnt ihr über „Suche“ auf die gesamte Datenbank von Printables zugreifen. Gefällt euch ein Modell, könnt ihr dieses direkt in die App laden und dort slicen. Alles geschieht in der Cloud und bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch keinen PC angefasst. Ich habe sehr viele 3D-Drucke direkt vom Handy durchgeführt, weil es einfach so intuitiv funktioniert.

Mit der Zeit kam ich hier aber auch an mein Limit, denn ihr könnt zwar 3D-Vorlagen drucken, aber nicht bearbeiten. Ist etwas also nicht richtig ausgerichtet oder in der falschen Größe vorhanden, dann könnt ihr das auf dem Handy nicht ändern. Das hätte ich mir in jedem Fall noch gewünscht, dass ich am Handy zumindest etwas skalieren, kopieren oder verschieben kann, wie ich es beim Kokoni EC2 (Test) konnte.

Mir fehlt zudem ein Verlauf von bereits gedruckten Modellen. Es kam oft vor, dass ich etwas gedruckt und dann Freunden oder der Familie gezeigt habe. Die wollte dann auch eins und ich musste das Modell wieder suchen und in die Software einfügen. Mit einer Art Archiv wäre das viel einfacher, besonders wenn man Einstellungen ändert. Das geht nur am PC, denn dort könnt ihr Projekte speichern. Auf diese könnt ihr vom Handy aber nicht zugreifen.

Am PC geht noch viel mehr

Das gesamte Potenzial des AnkerMake M5C könnt ihr nur am PC oder Mac ausschöpfen. Das Unternehmen stellt eine Slicer-Software zur Verfügung, die aber nur in der Beta-Version angeboten wird und auch nicht auf Deutsch übersetzt ist. Das finde ich schade, denn die Smartphone-App ist so toll und am Slicer muss man Englischkenntnisse mitbringen. Hat man die nicht, ist man sofort aufgeschmissen.

Die Slicer-Software von Anker ist in meinen Augen ziemlich gut. Ihr könnt verschiedene Filament-Typen wählen, extrem viele Eigenschaften zum Druck einstellen und alles am 3D-Modell anpassen.

In der Slicer-Software von AnkerMake lässt sich sehr viel einstellen. (Bildquelle: GIGA)

Sei es die Größe, Ausrichtung, Kopien und vieles mehr. Bei 3D-Modellen mit kleiner Auflagefläche wie Baumschmuck für Weihnachten habe ich beispielsweise einen breiteren Brimm eingestellt. Damit bleibt das 3D-Modell stehen. Meist habe ich im „Easy Mode“ gedruckt, da mir dabei vieles abgenommen wurde. Ist das Modell fertig angepasst und gesliced, dann könnt ihr es direkt vom PC an den 3D-Drucker schicken.

Druckqualität auf hohem Niveau

Die Druckqualität des AnkerMake M5C überzeugt. (Bildquelle: GIGA)

Trotz der hohen Druckgeschwindigkeit von bis zu 500 mm/s ist die Druckqualität auf einem extrem hohen Niveau. Ich habe meist PLA, PLA+, PLA Silk und PETG gedruckt. Das alles war kein Problem, wobei ich bei PETG etwas Fädenziehen (Stringing) hatte. Das könnte aber auch am Filament an sich liegen. PLA war aber immer kein Problem und wurde astrein verarbeitet. Nachfolgend einige Beispiele:

Fehldrucke hatte ich nur, wenn ich den Fehler gemacht habe. Beispielsweise habe ich den Abstand der Düse zum Druckbett manuell geändert, weil ich dachte, dass die Düse beim Druck einer selbstbewässernden Vase zu nah ist. Das war ein dummer Fehler, denn dadurch war die Vase nicht mehr wasserdicht und ich habe etwa 500 Gramm weißes Filament verschwendet. Für künstliche Blumen ist die Vase natürlich trotzdem noch zu gebrauchen.

Die weiße Vase ist durch meinen Fehler nicht wasserdicht. (Bildquelle: GIGA)

Besser lief es dann mit der gleichen Vase in etwas kleiner Größe und mit schwarzem Filament. Dort habe ich nicht die Einstellungen geändert und es wurde perfekt.

Ich habe dann noch ein Beispiel gedruckt, wo ihr sehr gut sehen könnt, wie deutlich die Unterschiede sind, wenn der Abstand zum Druckbett nicht passt.

Der Abstand zum Druckbett spielt eine entscheidende Rolle. Ganz oben ist das Material dicht, während es unten komplett durchlöchert gedruckt wird. (Bildquelle: GIGA)

Die durchlöcherte Version war dann im Übrigen die, die ich als Vase gedruckt habe. Kein Wunder also, dass sie nicht wasserdicht war.

Es funktioniert einfach

Ich habe mir eine tolle Halterung für meine Nintendo Switch OLED gedruckt. (Bildquelle: GIGA)

Im Grunde alles, was ich mit dem AnkerMake M5C gedruckt habe, sah gut aus und hat auch funktioniert. Entsprechend gering war auch das Filament (bis auf die Vase), das ich verschwendet habe. Ich bin dabei ein absoluter Anfänger und habe im Grunde keine wirkliche Ahnung von den vielen Einstellungen, die man in der Software noch tätigen kann. Ich arbeite mich da gerade ein. Umso erstaunlicher ist es, dass ich so tolle Sachen drucken konnte.

Damit die Nintendo Switch OLED über längere Zeit besser in der Hand liegt, habe ich direkt auch einen ergonomischen Griff gedruckt. (Bildquelle: GIGA)

Der AnkerMake M5C ist wirklich der einfachste 3D-Drucker, den ich bisher nutzen konnte. Ich muss keinen Kleber auf das Druckbett auftragen, die Software ist genial einfach, das Filament lässt sich leicht wechseln und wenn ich möchte, dann muss ich nie einen PC anfassen, sondern kann alles direkt vom Handy oder dem Tablet machen.

Drei Dinge, die mich gestört haben

Es gibt aber tatsächlich drei Dinge, die mich etwas gestört haben – auch nach längerer Nutzung:

  1. Kein Display: Ich verstehe, dass Anker beim M5C im Vergleich zum M5 Abstriche bei der Ausstattung machen musste. Aber selbst 200-Euro-3D-Drucker besitzen Displays. Hier wurde in meinen Augen an der falschen Stellen gespart.
  2. Keine Kamera: Eine kleine Kamera kostet wenige Euro und die Software ist dafür vom M5 bereits angepasst. Ich erwarte keine KI-Erkennung oder solche Späße. Ich würde aber gern sehen, wie meine Drucke laufen. Deswegen habe ich zur Kontrolle eine Blink-Mini-Kamera in der Nähe aufgestellt (bei Amazon anschauen).
  3. Lautstärke: Wenn mit hoher Geschwindigkeit gedruckt wird, dann muss das Filament beim Austritt auch anständig gekühlt werden. Das erzeugt aber laute Lüftergeräusche und die stören in der Wohnung. Wer im Keller druckt, hat sicher keine Probleme. Ich habe den AnkerMake M5C im Abstellraum eingeschlossen und ihn trotzdem gehört. Das liegt auch daran, weil der Drucker nicht geschlossen ist.

Das alles sind aber Nachteile, die am Ende nicht wirklich ins Gewicht fallen, wenn ihr als Anfänger einfach drucken wollt. Denn genau das funktioniert mit dem AnkerMake M5C sehr gut und ich gehe davon aus, dass die Software mit der Zeit noch besser wird.

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