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EET SolMate im Test: Effizienter Balkonkraftwerk-Akku mit besonderem Dreh

Der Balkonkraftwerk-Akku SolMate von EET hat mit seiner starken Effizienz überzeugt. (© GIGA)
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Balkonkraftwerke liegen in Deutschland zwar stark im Trend, doch viele Menschen verschenken sehr viel selbst produzierte Energie. Sie können diese nämlich einfach nicht immer direkt verbrauchen. Genau für diesen Fall wurden Akku-Speicher entwickelt, mit denen ihr den erzeugten Strom für später zwischenspeichern könnt. Dieses Mal konnte ich mir mit SolMate einen Balkonkraftwerk-Akku anschauen, der nicht aus China, sondern Österreich stammt. Gleich mehrere Dinge sind mir dabei positiv aufgefallen.

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EET SolMate im Test: Fazit

SolMate von EET hat mich als Balkonkraftwerk-Akku in erster Linie mit der hohen Effizienz, dem schicken Design und der einfachen Installation überzeugt. Im Testzeitraum von mehreren Wochen hatte ich keine größeren Probleme. Der Akku-Speicher hat immer funktioniert. Die Akkuheizung konnte ich zwar nicht ausprobieren, der Akku-Speicher eignet sich laut dem Hersteller aber auch für den Betrieb im Winter mit bis zu -20 Grad.

Nach einigen Wochen der Nutzung hatte ich für einige Tage Verbindungsprobleme mit der App. SolMate hat zwar funktioniert, das habe ich an der externen WLAN-Steckdose gesehen, doch um eine App-Verbindung aufzubauen, musste ich den Speicher an drei Tagen ein- und wieder ausschalten. Das hat wirklich genervt. Laut Hersteller kann das ganz selten passieren. Nach drei Tagen mit Problemen war die Verbindung wieder stabil und das Problem ist nicht wieder aufgetreten.

Im Vergleich zu vielen anderen Akku-Speichern hat SolMate eine Steckdose installiert, wodurch ein Inselbetrieb möglich ist, wenn der Strom ausfällt. Das ist ein riesiger Vorteil. Ich hätte mir nur gewünscht, dass der 1.440-Wh-Akku zum geforderten Preis von 1.695 Euro etwas größer ausfällt (bei EET anschauen). Mindestens 2.000 Wh wären im Hinblick auf die Konkurrenz ideal. Der SolMate-Akku wird in Zukunft in einer neuen Version erweiterbar sein. Das hat man mir bereits mitgeteilt. Man darf im Hinblick auf den Preis zudem nicht vergessen, dass hier der Wechselrichter schon integriert ist und das Unternehmen in Österreich fertigt.

Vorteile:

  • All-in-One-Design
  • Ausreichender Akku
  • Heizfunktion
  • Zukunftssicher
  • Bei Stromausfall nutzbar

Nachteile:

  • Nicht erweiterbar
  • App-Verbindungsprobleme
  • Keine Tragegriffe

Alles in einem Gehäuse

SolMate kommt in einem schicken All-in-One-Design, bei dem wirklich alles in dem Gehäuse verbaut ist – also auch ein Wechselrichter. Es müssen nur noch die Solarmodule, die eine Leistung von bis zu 2.000 Watt besitzen können, angeschlossen werden. Kauft ihr ein Modell mit Solarmodulen bei EET, dann sind diese perfekt an den Akku-Speicher angepasst. Ansonsten gibt das Unternehmen in der Anleitung vor, wie ihr beispielsweise vier Solarmodule anschließen könnt.

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Auf der Rückseite befinden sich alle Eingänge für den Anschluss der Solarmodule, eines Stromkabels und ein USB-C-Port für den optionalen WiFi-Stick. (Bildquelle: GIGA)

Alle Anschlüsse für den Betrieb befinden sich auf der Rückseite unter einer magnetischen Abdeckung. Dort könnt ihr die Solarmodule über XT60-Kabel anschließen, die direkt dabei sind. Sie sind auch lang genug, wenn eure Solarmodule weiter weg installiert sind. Optional findet ihr dort einen USB-C-Anschluss, an den ihr einen WLAN-Stick montieren könnt. Außerdem könnt ihr das Anschlusskabel für die Steckdose einstecken.

Ich habe SolMate auf dem Standfuß installiert, den ihr frei aufstellen könnt. Das funktioniert ganz gut, auch wenn der Akku bei mir ganz leicht nach vorne geneigt steht. Umfallen tut er aber nicht. Alternativ könnt ihr den Akku auch fest an der Wand montieren. Ein Display ist zwar nicht verbaut, dafür bekommt ihr an der Seite mit verschiedenfarbigen LEDs Informationen zum Status des Akkus angezeigt.

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Inselbetrieb möglich

Der EET SolMate verfügt über eine Steckdose und arbeitet auch unabhängig vom Stromnetz. (Bildquelle: GIGA)

Im Gegensatz zu vielen anderen Balkonkraftwerk-Akkus kann SolMate bei einem Stromausfall weiter genutzt werden. An der Seite ist ein Drehschalter vorhanden, den ihr umlegen und so zum Inselbetrieb wechseln könnt.

Über den Drehschalter lässt sich der Modus des EET SolMate wählen. (Bildquelle: GIGA)

Energie könnt ihr über eine Steckdose beziehen, die sich unter einer Abdeckung an der Seite befindet. Darüber könnt ihr bis zu 1.000 Watt abrufen. Die Leistung reicht aus, um im Notfall zumindest etwas Energie zu erhalten.

Der LiFePO4-Akku besitzt eine Kapazität von 1.440 Wh. Damit liegt SolMate im Mittelfeld. Ein vergleichbares Produkt von Zendure hat 2.400 Wh an Bord. Dort ist der Wechselrichter aber nicht fest installiert und ein Inselbetrieb für den Notfall ist nicht möglich. Ich persönlich bin mit einer Grundlast von 90 Watt gut über die Nacht gekommen. Im Testzeitraum war das Wetter nicht immer optimal. An einigen Tagen konnte ich den Akku aber trotzdem komplett füllen. Wenn der Akku voll ist und die Sonne weiterhin scheint, dann wird der Überschuss komplett eingespeist.

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EET gibt für den Akku eine Lebensdauer von 6.000 Ladezyklen und 15 Jahren an. Mehr bietet bisher kein anderer Hersteller. Damit dürfte sich der Speicher mit der Zeit tatsächlich amortisieren.

Sehr effizient

LEDs zeigen an, wie der Status des EET SolMate ist. (Bildquelle: GIGA)

Besonders an bewölkten Tagen trennt sich die Spreu vom Weizen. Dann zeigt sich nämlich, wie effizient die Systeme arbeiten. Viele Modelle aus China zeigen bei wenig Licht einfach gar keine Solarstromproduktion an. SolMate ist da ganz anders. Selbst wenige Watt werden angezeigt und eingespeist. Es geht also nichts verloren. Während das Modell von EET also schon früh am Morgen die ersten Watt ausspuckt, befinden sich andere Modelle noch im Tiefschlaf und zeigen nichts an.

Ich habe zum Test verschiedene Solarmodule angeschlossen. Darunter vier flexible Solarmodule mit 100 Watt, zwei klassische 400-Watt-Solarmodule mit Folie auf der Rückseite und zwei 430-Watt-bifaziale-Solarmodule. Aus jedem der Module hat SolMate immer etwas mehr herausgeholt als andere Wechselrichter. Und auch bei wenig und viel Sonnenschein lag der Ertrag immer etwas höher. Der integrierte Wechselrichter arbeitet also hervorragend. So geht keine Energie verloren.

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Übersichtliche App

Die Einrichtung der MySolMate-App ist ganz einfach. Ihr müsst nur die jeweiligen Daten eingeben und euch vorher mit dem WLAN des SolMate verbinden. Beim ersten Mal hat es nicht geklappt, doch beim zweiten Mal war die Verbindung dann plötzlich da.

Ihr könnt in der MySolMate-App genau sehen, wie viel Energie ihr produziert und wohin diese fließt. Zudem könnt ihr die Einspeiseleistung einstellen. (Bildquelle: GIGA)

Die App an sich ist ganz einfach aufgebaut. Auf der Hauptseite seht ihr den aktuellen Energiefluss. Auf einen Blick könnt ihr erkennen, wie viel Energie eure Solarmodule erzeugen und wohin die Energie fließt. Je nach Sonneneinstrahlung in den Akku oder direkt ins Hausnetz – oder beides. Zudem könnt ihr euch die Performance der letzten Tage und Wochen anschauen, welche Meilensteine ihr erreicht habt und Einstellungen festlegen.

Innerhalb des Testzeitraums konnte ich fast 20 kWh an Energie mit 800-Watt-Solarmodulen ernten und habe keine Energie verschenkt. (Bildquelle: GIGA)

Wirklich viel falsch machen könnt ihr da nicht. Alles erklärt sich von selbst.

Leider war es nicht kalt genug, sodass ich nicht weiß, ob sich die Anzeige ändert, wenn die Akkuheizung aktiv ist. Das fände ich noch spannend. Generell war die Sonnenausbeute in den Wochen des Testzeitraums etwas mau. Trotzdem hat das System zuverlässig gearbeitet.

Ich konnte bereits einige neue App-Features ausprobieren. (Bildquelle: GIGA)

Kurz vor Ende des Tests hat mir EET noch eine neue Version der MySolMate-App zur Verfügung gestellt, in der ich einige neue Features ausprobieren konnte:

  • Boost: Ihr könnt für eine bestimmte Zeit mit einem Knopfdruck mehr Leistung freigeben. Beispielsweise beim Kochen oder wenn ihr den Backofen einschaltet. Das finde ich tatsächlich sehr praktisch und es funktioniert auch. Die Zeit des Boosts lässt sich festlegen.
  • Einspeiseprofile: Außerdem könnt ihr Profile für die Einspeisung anlegen. So könnt ihr genau festlegen, wann wie viel Leistung zur Verfügung stehen soll. In der Nacht beispielsweise nur die Grundlast. Einmal eingestellt könnt ihr so die Energie noch besser nutzen.

Die Entwicklung geht also weiter und es könnte noch mehr dazukommen.

Das hat mich gestört

Auch wenn mich SolMate als Balkonkraftwerk-Speicher überzeugt hat, gibt es einige Punkte, die mich gestört haben:

  • Keine Tragegriffe: Das Design des SolMate ist zwar sehr schön und hochwertig, doch der schwere und unhandliche Speicher lässt sich sehr schwer tragen. Es gibt einfach keine Griffmulden oder Griffe, an denen man den Speicher greifen kann. Das abgerundete Gehäuse macht es einem zusätzlich schwer.
  • Verbindungsprobleme: Im Zeitraum des Tests hat die Verbindung zum SolMate per App für etwa drei Tage nicht mehr zuverlässig funktioniert. In der Anleitung steht zwar, dass die Verbindung abbrechen kann, wenn die Sonne nicht mehr scheint und der Akku leer ist, doch sie soll automatisch wieder aufgebaut werden. Das passierte aber nicht zuverlässig. Der Speicher an sich arbeitete ganz normal, das habe ich an der WiFi-Steckdose im Garten ausgelesen. Die App hat aber keine Verbindung mehr bekommen. Sobald ich den Speicher aus- und eingeschaltet hatte, war die Verbindung wieder da. Laut Hersteller gab es an den von mir beschriebenen Tagen tatsächlich Probleme mit dem Server. Daran könnte es also gelegen haben. In den App-Bewertungen der MySolMate-App im Google Play Store wird das Problem aber häufiger genannt. Ich gehe davon aus, dass die Kapazitäten mit der Zeit gesteigert werden, damit die Verbindung stabil bleibt. Funktioniert hat der Speicher wie gesagt trotzdem.

Ansonsten war ich tatsächlich positiv überrascht, dass der Speicher einfach so funktioniert hat. Das ist bei Balkonkraftwerk-Akkus, die ein relativ neues Phänomen sind, nicht immer gegeben.

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