Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält GIGA ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Digital Life
  4. Zendure SolarFlow im Test: Kinderleicht jedes Balkonkraftwerk mit Akku-Speicher nachrüsten

Zendure SolarFlow im Test: Kinderleicht jedes Balkonkraftwerk mit Akku-Speicher nachrüsten

Zendure SolarFlow kann bis zu vier Akkus ansprechen. (© GIGA)
Anzeige

Balkonkraftwerke sind eigentlich nicht dafür ausgelegt, die überschüssige Energie zu speichern. Stattdessen wird diese ohne Vergütung ins Stromnetz eingespeist. Zendure SolarFlow macht das Speichern nun möglich. Ich konnte den innovativen Akku-Speicher für Balkonkraftwerke an meiner Mini-Solaranlage selbst ausprobieren. Das sind meine Erfahrungen.

Anzeige

Zendure SolarFlow im Test: Fazit

Zendure SolarFlow funktioniert wirklich genau so, wie ihr euch das vorstellt. Überschüssige Energie wird im Akku gespeichert und kann abgerufen werden, wenn die Sonne nicht scheint. So habe ich während des Tests an sonnigen Tagen deutlich weniger Energie verschenkt. Die Einrichtung und Installation sind sehr einfach. Auch die App erklärt sich im Grunde von selbst. Ich war wirklich überrascht, wie durchdacht das ganze System ist.

Während des Testzeitraums sind aber auch einige Fehlermeldungen aufgetaucht. Im Grunde alle davon wurden von Zendure nach der Meldung von mir beseitigt. Der Test hat damit zwar viel länger gebraucht, als angedacht war, doch jetzt funktioniert das System zuverlässig und ihr bekommt keine Probleme mehr damit.

Grundsätzlich bin ich begeistert von Zendure SolarFlow. Ich hatte zunächst einen Akku zur Verfügung. Mir wurde später aber noch auf meine Bitte ein zweiter Akku zugeschickt. Ein Akku ist in meinen Augen zu wenig. Ihr solltet direkt zum Set mit zwei Akkus greifen. So kommt ihr gut über die Nacht und könnt am nächsten Tag direkt wieder aufladen. Schade ist nur, dass die gespeicherte Energie nicht abgerufen werden kann, wenn der Strom ausfällt. Das ist in Deutschland nicht erlaubt.

Die Preisgestaltung von Zendure ist etwas undurchsichtig. Im Laufe des Tests wurde der Preis zwei Mal erhöht. Er liegt jetzt bei 1.427,73 Euro mit einem Akku (bei Zendure anschauen). Vorher waren es wohl aktionsbedingt 1.175,63 Euro, dann 1.259,66 Euro und 1.343.70 Euro. Die Konfiguration mit zwei Akkus, die ich empfehlen würde, liegt mittlerweile bei 1.847,90 Euro.

Als ich Zendure SolarFlow zum Test bekommen habe, war es die einzige Lösung auf dem Markt. Mittlerweile gibt es EcoFlow PowerStream und Anker Solix Solarbank ist auf dem Weg. Auch Bluetti möchte mitspielen. Die Preise dürften zukünftig also eher nach unten statt nach oben gehen. Wer sich für Zendure SolarFlow entscheidet, macht in meinen Augen aber nichts falsch.

Vorteile:

  • Einfache Bedienung
  • Zukunftssicher
  • Alle Kabel im Lieferumfang
  • Hohe Kompatibilität
  • Akku erweiterbar

Nachteile:

  • Bei Stromausfall nutzlos
  • Preiserhöhungen

Einfacher Anschluss

Wasser macht dem Akku des Zendure SolarFlow absolut nichts aus. (Bildquelle: GIGA)

Zendure SolarFlow ist bei mir in zwei Paketen angekommen. Einmal der AB1000-Akku mit einer Kapazität von 960 Wh. Der Akku ist IP65-zertifziert und für den Einsatz im Freien gebaut. Bei mir steht er auf der Terrasse und wird nur von den darüber liegenden Solarmodulen geschützt. Er war während des Testzeitraums aber auch regelmäßig der Sonne, dem Regen und teilweise tiefen Temperaturen ausgesetzt. Probleme durch die Umwelteinflüsse gab es nicht.

Anzeige
Der PVHUB ist das Hirn des Zendure SolarFlow. (Bildquelle: GIGA)

Im zweiten Paket war der PVHUB mit den ganzen Kabeln, die ihr für den Anschluss benötigt. Es ist wirklich alles dabei, was ihr braucht. Auch die Länge kommt super hin. Ich hatte nämlich Befürchtungen, dass mein schon installiertes Balkonkraftwerk von der Kabellänge nicht passen würde. Doch das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Ich musste mir für den Zaun nur eine kleine Halterung bauen.

Anzeige
Der Anschluss von SolarFlow sieht kompliziert aus, ist aber ganz einfach. (Bildquelle: GIGA)

Der Anschuss war dann auch ganz einfach. Zuerst habe ich die Batterie mit dem PVHUB verbunden. Danach habe ich die Solarmodule von meinem Hoymiles HM-600 Mikrowechselrichter gelöst und diese am PV-Hub angeschlossen. Der Dual-MPPT-Eingang sorgt dafür, dass das Optimum aus beiden Solarzellen gezogen wird, selbst wenn diese nicht die gleiche Ausrichtung zur Sonne haben.

Zum Schluss wird mit dem 2-in-1-Adapter noch der Ausgang vom PVHUB mit dem Wechselrichter von eurem Balkonkraftwerk verbunden. Denn nur so gelangt die Energie dann auch wieder in euer Hausnetz. Das war es von der Hardware. Es bleibt aber ein kleiner Kabelsalat übrig. Mit ein paar Kabelbindern lässt sich dieser aber sicher beseitigen.

Es lassen sich bis zu vier Akkus mit dem Zendure SolarFlow stapeln. (Bildquelle: GIGA)

Später habe ich noch den zweiten Akku bekommen. Ihr entfernt zum Anschluss einfach vom oberen Akku die Gummiabdeckung auf der Unterseite und stellt ihn auf den unteren Akku. Schon ist die Verbindung aufgebaut und der Akku-Speicher verdoppelt.

Komplette Steuerung über die App

Über die App von Zendure kann SolarFlow gesteuert werden. (Bildquelle: GIGA)

Sobald alles verbunden ist und steht, geht es in die Zendure-App. Dort sucht ihr nach SolarFlow und richtet das System kurz ein. Dabei wählt ihr zunächst die maximale Ausgangsleistung eures Wechselrichters. Aktuell dürften das 600 Watt sein. Danach könnt ihr die Leistung wählen, die der PVHUB freigeben soll. Hier könnt ihr in 100-Watt-Schritten von 0 bis 600 Watt wählen. Wenn ihr eine stärkere Ausgangsleistung zum Wechselrichter eingestellt habt, sind bis zu 1.200 Watt möglich.

In meinem Fall liegt die Grundlast meiner Wohnung bei etwas unter 100 Watt. Wenn ich TV gucke, am PC arbeite oder andere Sachen mache, steigt der Verbrauch. In dem Fall könnt ihr einfach die Ausgangsleistung erhöhen. In meinem Fall auf 200 bis 300 Watt, wenn die Sonne scheint. So decke ich die ganze Last mit Sonnenenergie ab.

Anzeige
Über den Tag hinweg füllt sich der Akku langsam und kann die Energie später wieder abgeben. (Bildquelle: GIGA)

Sämtliche überschüssige Energie geht automatisch in den Akku. Meist sind das 300 bis 500 Watt, wenn die Sonne so richtig schön scheint. Damit bekomme ich einen Akku innerhalb von drei bis vier Stunden komplett voll. Mit zweitem Akku verdoppelt sich die Ladezeit. Scheint die Sonne dann nicht mehr, kommt die Energie aus den Akkus und versorgt mich so noch viele Stunden, obwohl mein Balkonkraftwerk deutlich weniger oder gar keine Energie mehr produziert.

Meist reduziere ich die Ausgangsleistung dann wieder auf 100 Watt, um so die Grundlast abdecken zu können und keine Energie zu verschenken. Das alles lässt sich auch zeitgesteuert regeln. Wenn ihr euren Alltag gut durchgeplant habt, könnt ihr planen, wann ihr mehr oder weniger Energie benötigt. Das ist wirklich praktisch, braucht aber etwas Arbeit.

Anzeige

Kleine Problemchen

Als ich Zendure SolarFlow erhalten habe, waren sehr viele Software-Probleme vorhanden. Die hat der Hersteller aber in den letzten Wochen Stück für Stück beseitigt, sodass das System jetzt genau so funktioniert, wie es soll. Hätte natürlich auch von Beginn so sein können, doch der Marktstart hat damals noch nicht stattgefunden.

Zwei kleinere Probleme sind noch geblieben:

  • Fehlermeldung bei vollem Akku: „Total pressure overvoltage protection. Bitte wenden sie sich an den Kundenservice.“ ist die einzige Fehlermeldung, die ich noch angezeigt bekomme, wenn der Akku komplett voll ist. Der Fehler verschwindet, wenn sich der Akku leert.
  • Keine volle Leistung: Ich bekomme auch weiterhin keine volle Leistung aus dem System. Obwohl ich eine Ausgabe von 600 Watt wähle, kommen nur etwa 484 Watt heraus.

Zudem würde ich mir wünschen, dass sich die Watt-Ausgabe nicht in 100er-Schritten, sondern in 10er-Schritten verändern lässt, um besser dosierbar zu sein.

Das passiert bei einem Stromausfall

Wenn der Storm ausfällt, dann bekommt ihr keine Energie aus dem Akku. (Bildquelle: GIGA)

Da SolarFlow über den Wechselrichter eures Balkonkraftwerks mit dem Hausnetz verbunden wird, wird die Einspeisung sofort gestoppt, wenn das Stromnetz ausfällt. Anders ist es in Deutschland auch gar nicht zulässig. Das System arbeitet aber trotzdem weiter, denn der Akku wird weiterhin von den Solarzellen mit Energie gefüllt. Es kommt halt nur nichts im Hausnetz an.

Ich hätte mir gewünscht, dass es irgendwie noch eine Lösung zum Abzapfen von Strom aus dem Akku geben würde. Ähnlich wie bei Powerstations. Dann könnte man die gespeicherte Energie auch nutzen, wenn der Strom ausfällt. Andererseits ist das ganze System für den Einsatz im Freien gebaut und muss entsprechend gut abgesichert sein. Es geht also nur so oder so.

Wie zukunftssicher ist das System?

SolarFlow unterstützt Wechselrichter mit bis zu 1.200 Watt. (Bildquelle: GIGA)

Das ganze System ist sehr zukunftssicher, denn ihr könnt nicht nur 600 Watt an Leistung ausgeben, sondern bis zu 1.200 Watt. Wenn die Leistung für Balkonkraftwerke also auf 800 Watt erhöht wird, könnt ihr mehr ausgeben. Gibt es zukünftig weitere Lockerungen, dann sind bis zu 1.200 Watt möglich.

Lohnt sich so ein Akku-Speicher?

Zendure SolarFlow vorgestellt: Akku-Speicher fürs Balkonkraftwerk
Zendure SolarFlow vorgestellt: Akku-Speicher fürs Balkonkraftwerk

Zendure verlangt für SolarFlow mit einem Akku mittlerweile 1.427,73 Euro (bei Zendure anschauen). Mein Balkonkraftwerk hat in fast zwei Jahren etwa 180 kWh ins Netz eingespeist. Das wären etwa 66 Euro Verlust für mich in zwei Jahren. Oder 33 Euro in einem Jahr. Es würde also in meinem Fall über 45 Jahre dauern, damit sich das System für mich lohnt.

Ich arbeite aber auch immer im Homeoffice und kann so die Sonnenstunden perfekt ausnutzen. Wer das nicht kann und viel mehr Energie verschenkt, für den könnte sich so ein Akku-Speicher von Zendure sicher lohnen. Rechnet man nämlich die Anschaffungskosten von etwa 1.972 Euro (1.427 Euro SolarFlow und 500 Euro Balkonkraftwerk) bei einer jährlichen Stromersparnis von etwa 180 Euro gegen, dann hat man die Kosten nach etwa 11 Jahren raus. Steigen die Strompreise wieder, dann entsprechend früher.

Am Ende hat mich das ganze System einfach begeistert. Klar, es kostet viel Geld, weil solche Akkus nun einmal teuer sind. Doch es hat auch einfach Spaß gemacht, den Akku-Speicher in Kombination mit meinem Balkonkraftwerk zu nutzen. Wenn die Preise zukünftig fallen und solche Systeme günstiger werden, dann lohnen sie sich mit Sicherheit immer mehr, da keine Energie verschwendet wird.

Hat dir der Beitrag gefallen? Folge uns auf WhatsApp und Google News und verpasse keine Neuigkeit rund um Technik, Games und Entertainment.

Anzeige