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Warum das neue Silent Hill ein Albtraum werden könnte

Warum ich jetzt schon Angst vor einem neuen Silent Hill habe (© Konami)
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Nachdem Gerücht #1230 wieder einmal „vielleicht“ ein neues Silent Hill verspricht, das auch noch von Bloober Team entwickelt werden soll, muss ich eines sagen: Ich habe Angst. Große Angst, die in der Dunkelheit lauert und die Tür zu Albträumen öffnen könnte.

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Meinungsartikel, der den Standpunkt unserer Redakteurin widerspiegelt und nicht zwingend der Meinung der gesamten Redaktion entsprechen muss. Er erhebt keinen Anspruch auf eine universell gültige Wahrheit und deckt sich vielleicht nicht mit euren eigenen Vorstellungen.
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Es gibt da einen Satz: Der letzte Mensch auf der Erde hört ein Klopfen an der Tür. Gruselig, oder? Und das in einem Satz! Wartet, ich habe noch einen: Ausgerechnet der Entwickler von The Medium könnte an einem neuen Silent Hill arbeiten. Brr! Da läuft es einem kalt den Rücken herunter, nicht? Um euch aufzuklären: The Medium ist ein vor gar nicht so langer Zeit erschienenes Grusel-Adventure, das in etwa so viel Horror in sich getragen hat wie Agony. Nein, Agony war gruseliger. Viel gruseliger, um genau zu sein.

Der polnische Entwickler Bloober Team hat sich über die letzten Jahre hinweg einen Namen als Horror-Studio gemacht: Layers of Fear, Observer, Layers of Fear 2, Blair Witch und The Medium sind die wichtigsten Horrorspiele von Bloober Team, in chronologischer Reihenfolge genannt. Was ich deshalb getan habe, um zu verdeutlichen, was mit der von mir wissenschaftlich berechneten Gruselkurve der Spiele im Laufe der Zeit passiert ist:

Guter Grusel: Layer of Fear und Oberserver. Kein Grusel: Alles danach.
Guter Grusel: Layers of Fear und Observer. Kein Grusel: Alles danach.

Ist Bloober Team die richtige Wahl für das Silent-Hill-Franchise?

Ist an dem Gerücht etwas dran, dass Bloober Team gemeinsam mit Konami an einem neuen Silent Hill arbeitet, habe ich keine allzu große Hoffnungen für das Spiel. Fakt ist, dass Bloober Team nichts Schlechtes entwickeln; all ihre Spiele sind kreativ und engagiert und gut. Gerade The Medium zeichnet sich durch sein originelles Gameplay aus, und für ein Adventure würde ich dem Spiel durchaus eine 1+ mit Sternchen geben.

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Aber Horror? Auch Layers of Fear 2 (zu verworren) und Blair Witch (nicht gruselig genug) haben mich enttäuscht. Und selbst wenn Bloober Team zu alter Größe bei einem Silent-Hill-Spiel aufsteigt, dürfte der Horror lange nicht an das heranreichen, was dieses Franchise schon 2001 geschafft hat.

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Observer gehört zu den Glanzstücken von Bloober Team.
Observer gehört zu den Glanzstücken von Bloober Team.

Was ein neues Silent Hill braucht, um fantastisch zu werden

Wie würde denn ein neues Silent Hill aussehen? Third-Person-Perspektive und feste Kamera? Ganz klar: nein. Ich verstehe die Nostalgie im Bezug auf derlei Spiele, und gerade Silent Hill 2 hat gezeigt, dass albtraumhafter Terror genau so funktionieren kann. Was Spiele wie Silent Hill 2 aber ausmachen ist in meinen Augen das Vermögen der Entwickler, aus den gegebenen Möglichkeiten den größten Horror herauszuholen.

Kurz gesagt: Ein neues Silent Hill sollte aus den heute gegebenen Möglichkeiten den größtmöglichen psychologischen Horror herausholen. Falls ihr mir diesbezüglich widersprecht und lieber Silent-Hill-esque Spiele haben möchtet, die im selben Stil wie der zweite Teil gemacht sind, so müsst ihr nicht auf Bloober Team warten. Es gibt etliche von Silent Hill inspirierte Indie-Horrorspiele, die euch mehr Angst machen werden als jedes große Horrorspiel, das die letzten Jahre erschienen ist. Einer meiner Favoriten: Lost in Vivo für unter 10 Euro auf Steam. (Edit: First-Person-Perspektive – aber trotzdem Silent-Hill-Vibes!)

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PS1-Grafik in der First-Person-Perspektive inklusive wahrhaft beängstigender Horror-Mechaniken:

Lost in Vivo Gameplay Trailer
Lost in Vivo Gameplay Trailer

Ihr wisst, ich muss P.T. erwähnen ...

Manchmal kommt es mir vor, als würde die gesamte Horror-Community P.T. als die beste Horrorerfahrung im letzten Jahrzehnt anpreisen. Und vielleicht hat sie damit auch Recht. Zumindest was große bekannte Entwickler angeht, hat P.T. mit seiner Originalität und dem innewohnenden Horror Millionen von Spielern begeistert, inklusive mich. Bei den Indie-Schockern gibt es mittlerweile das Sub-Genre 'Von P.T. inspiriertes Spiel‘, womit alles gemeint ist, das einen Horror-Loop beinhaltet.

Das ist es, was ein neues Silent Hill bräuchte, um das Franchise auf würdige Art fortzuführen: Einen Entwickler oder ein Team von Entwicklern, die mithilfe der gegebenen Technik neue Horrorstandards setzen können und dabei auch fähig genug sind, eine passende psychologische Horrorgeschichte zu erzählen. Es ist kein Wunder, dass viele Silent-Hill-Fans in Kojima die einzige Person sehen, die zu so etwas fähig wäre. Aber solange Konami das SH-Franchise einbehält und Kojima mit Konami zerstritten bleibt, gibt es hier wenig Hoffnung.

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Was bleibt uns übrig? Darauf warten, was Konami denn nun mit Silent Hill anstellt, natürlich. Und auch darauf warten, ob Kojima sich vielleicht doch noch einem Horrorspiel zuwendet, das vielleicht nicht Silent Hill heißt – aber trotzdem das schafft, was ein neues Silent Hill eigentlich schaffen sollte. So oder so bleibt es spannend, wie sich eines der berühmtesten Horror-Franchises der Geschichte weiterhin entwickeln wird.

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