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Balkonkraftwerk-Skandal: Deye- und Hoymiles-Wechselrichter im Vergleich

Nicht nur das fehlende Relais bei Deye-Wechselrichtern wird jetzt zum Problem. (© GIGA)
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Der Balkonkraftwerk-Skandal zieht weiter seine Kreise. Deye-Wechselrichtern fehlt ein in Deutschland vorgeschriebenes Relais, um eine wichtige VDE-Norm zu erfüllen und dem ausgestellten Zertifikat zu entsprechen. Doch es gibt auch zwei weitere Probleme, die jetzt immer deutlicher werden.

Der Balkonkraftwerk-Boom wird von einem echten Skandal überschattet. Die extrem beliebten Deye-Wechselrichter sorgen für Probleme. Das chinesische Unternehmen hat sich Wechselrichter zertifizieren lassen, im Nachgang aber ein sicherheitsrelevantes Relais entfernt und so die Betriebserlaubnis eigentlich verloren. Wie ein Magier hat Deye aber eine Lösung aus dem Hut gezogen, die schon fertig entwickelt in der Schublade lag. Ihr könnt euch nämlich ein vorgeschaltetes Relais kostenlos beim Hersteller bestellen. So soll der NA-Schutz wieder gewährleistet sein. Doch es gibt weitere Probleme.

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Weitere Probleme mit Deye-Wechselrichtern

Ein interessanter Vergleich zwischen dem Deye SUN600G3-EU-230 und Hoymiles HM-600 zeigt, dass der Deye-Wechselrichter noch weitere Probleme hat. So erzeugt das fehlerhafte Modell mehr elektromagnetische Interferenzen als das Modell von Hoymiles. Die Ausschläge an den Ein- und Ausgängen auf dem Messgerät sind deutlich höher und könnten Funkwellen anderer Geräte stören, wie beispielsweise das WLAN-Signal. Das war auch die ursprüngliche Warnung, die die Bundesnetzagentur ausgesprochen hat.

Damals war das mit dem fehlenden Relais noch nicht bekannt. Dagegen könnt ihr aber tatsächlich auch etwas tun, indem ihr Ferrit-Ringkerne an die Kabel klemmt (bei Amazon anschauen). Mit den Ferrit-Ringkernen war der Ausschlag deutlich geringer. Die Knubbel kennt ihr sicher von einigen Anschlusskabeln.

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Ein weiteres Problem des Deye-Wechselrichters ist das Einschaltverhalten. Schon nach wenigen Sekunden wird Energie von den Solarzellen produziert und direkt ins Hausnetz gespeist. Eigentlich ist in Deutschland vorgeschrieben, dass das Hochfahren viel langsamer passiert, wie es beim Hoymiles-Wechselrichter der Fall ist. Auch das soll nicht den Vorschriften entsprechen.

Im Video wird der Versuchsaufbau im Detail erklärt:

Ist das alles gefährlich?

Eigentlich nicht. Auch ohne Relais schaltet der Deye-Wechselrichter extrem schnell ab und arbeitet zuverlässig. Trotzdem werden mit den Wechselrichtern Vorschriften in Deutschland umgangen, an die sich andere Hersteller wie Hoymiles halten. Und genau das darf nicht passieren, besonders nicht, wenn ein Zertifikat mitgeschickt wird, in dem es explizit um genau diesen Sicherheitsmechanismus geht. Das auf eigene Faust zu ändern, funktioniert einfach nicht. Inzwischen hat die Bundesnetzagentur für mehr Klarheit gesorgt. 

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