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Leben im Metaverse: Was, wenn Zuckerberg gewinnt?

© Anthony Kwan/Getty Images / GIGA
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg will mit dem sogenannten Metaverse eine ganz neue Realität schaffen. In der sollen wir künftig als virtuelle Abziehbilder unseres Selbst leben, arbeiten, spielen. Wir springen ins Jahr 2042 und schauen auf die 12 erstaunlichsten Entwicklungen, die das Metaverse gebracht hat.

Die ersten Reaktionen auf die Metaverse-Ankündigung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg im Jahr 2021 waren verhalten: Marketing-Gag? Größenwahn? Ablenkung von den vielen Skandalen? Nun, 21 Jahre später, wissen wir mehr. Das Metaverse ist da, es ist überall, und es hat unser Leben fundamental verändert.

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Themenwoche Zukunft auf GIGA

Ja, das ist ein Beitrag über das Jahr 2042. Nein, ihr habt keine Zeitreise gemacht. Dieser Beitrag gehört zur Themenwoche „Die Zukunft im Jahr 2042“ auf GIGA, in der wir unser Millennium um 21 Jahre weiterdrehen und euch zeigen, wie die Tech- und Gaming-Welt im Jahr 2042 aussehen könnte.

Das Metaverse: Es ist Zuckerbergs Welt, wir leben nur in ihr

#1 Nationalstaaten existieren nur noch auf dem Papier. Stattdessen leben wir im Vereinigten Metaverse (VM), einem Zusammenschluss diverser Einzellösungen von Firmen wie Meta (ehemals Facebook), Epic, Nvidia, Niantic, Microsoft und anderen.

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#2 Das VM hat Gesetze, eine Justiz – und eine Exekutive, angeführt von Mark Zuckerberg. Der heute 58-Jährige Multi-Trillionär wurde in der ersten Wahl* im Metaverse mit 97,8 Prozent der Stimmen zum ersten VM-Präsidenten gewählt. Sein Regierungs-Team besteht ausschließlich aus KI-Systemen.
(* Die Stimmabgabe erfolgte automatisch und ohne Zutun der Menschen. Die undurchschaubaren Meta-Algorithmen trafen die Entscheidung für jeden von uns auf Basis unserer Vorlieben und Interaktionen.)

#3 Es existiert immer noch eine Welt außerhalb des Metaverse. In einigen Ecken verwahrlost sie (ungepflegte Parks, verfallende Gebäude, sterbende Kultur- und Freizeiteinrichtungen), in anderen blüht sie auf. Da kaum noch Menschen mit dem Auto unterwegs sind und weniger physische Güter konsumieren, ist die Luftverschmutzung drastisch zurückgegangen. Die einst utopischen Klimaziele zur CO2-Reduktion haben wir tatsächlich erreicht. Traurig ist nur, dass kaum jemand diese gesündere Welt mit ihrer besseren Luft genießt, da alle im Metaverse rumhängen.

Was sich sonst noch getan haben könnte im Jahr 2042, zeigen wir euch in der Spezial-Ausgabe unserer GIGA Headlines:

Die EU zieht den Stecker, das IKEA-Phone kommt und 35 Jahre iPhone – GIGA Headlines 2042
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Pro-Version nur gegen Aufpreis

#4 Es gibt jedoch nicht nur ein Metaverse, sondern unterschiedliche Härtegrade. Wer es sich leisten kann, kommt mit der Pro-Version (999 Euro pro Monat) in eine schicke, aufgeräumte, moderierte und weitgehend werbefreie Version des Metaverse.

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#5 Für die reichsten der Reichen gibt es zudem Gold-, Platin-, Rhodium- und Palladium-Versionen, zu erkennen an dem entsprechend eingefärbten Haken, der über den Avatarköpfen schwebt. Diese Menschen können die neuesten Funktionen des Metaverse exklusiv nutzen und kommen in eigene Bereiche, in denen sie mit NFTs handeln, Filme, Spiele und Musik exklusiv vor allen anderen bekommen und sich von KI-Dienern jeden Wunsch erfüllen lassen.

#6 Die Kehrseite: Wer sich keine Pro-Version leisten kann, lebt im Meta-Slum. Das sind virtuelle Räume, in denen man mit 3D-Popup-Werbung und ungefilterter Kommunikation aller Anwesenden zugelärmt wird. Ein unregulierter, chaotischer Ort voller virtueller Gewalt, Hass, Mobbing und Falschinformationen. Sozusagen ein verzerrtes 3D-Bild des Internets der 2010er Jahre.

Mark Zuckerberg in 2042? Vielleicht der Präsident des Metaverse. (Bildquelle: GettyImages/Kevin Dietsch (bearbeitet mit FaceApp)

Menschen bleiben Menschen

#7 Anstatt ins Fitnessstudio zu gehen, treiben wir Hochleistungssport im Meta-Stadion, ohne uns physisch allzu sehr anstrengen zu müssen. Wir treffen uns online mit Freunden, um virtuelle Sterne-Gerichte zu kochen und anschließend einen Film im Meta-Kino zu schauen, während unsere Realkörper ohne Bewegung oder echte Sinnesreize in fensterlosen Räumen eine Nährstoff-Protein-Pampe aus Gewächshausgemüse und zerstoßenen Insekten in sich reinstopfen.

#8 Im Metaverse machen Menschen die gleichen Fehler wie im früheren (echten) Leben. I am Jack’s complete lack of surprise! Zum Beispiel stürzen sich Millionen Menschen in Schulden, um sich ihre virtuellen Träume zu erfüllen: Häuser, Klamotten, Autos. Jeder will besser, schöner, reicher wirken als der nächste. Die fiesen Pay-to-win-Methoden ruinieren viele, die sich ein besseres Leben im Metaverse erhofft hatten.

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#9 A propos Menschen: Welche Metaversianer echte Menschen sind, und welche einfach nur KI-Bots, ist nahezu unmöglich zu entscheiden. In den Anfangstagen des Metaverse testeten Unternehmen wie Nvidia KI-Avatare, um die oftmals leeren Räume zu füllen und ihren KI-Systemen eine realitätsnahe Spiel- und Lernwiese zu geben. Der Anteil der KI-Avatare im Metaverse wird heute auf 50 bis 70 Prozent geschätzt. Dunkle Meta-Materie, sozusagen.

Hyperschall-Kapitalismus, Kriege – und ein Hoffnungsschimmer

#10 Die Startup-Szene verlagerte sich beinahe komplett ins Metaverse: Firmengründer und Mitarbeiter kennen sich nur als Avatare, sie entwickeln zusammen Produkte, die ausschließlich innerhalb des Metaverse existieren und nur dort Geld einspielen, nur dort versteuert werden und praktisch nicht existieren, wenn man sich aus dem Metaverse ausklinkt. Und ja, es gibt eine Meta-Börse, an der virtuelle Menschen ihr virtuelles Vermögen in virtuelle Anteile virtueller Unternehmen stecken. Virtuose Marktwirtschaft.

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#11 Die Meta-Marktwirtschaft bedeutet auch, dass es enorme wirtschaftliche und damit politische Interessen gibt. Die werden von außerhalb immer wieder durch echte Cyberattacken durchgesetzt. Den Höhepunkt fand diese bedenkliche Entwicklung in den Jahren 2029-31, als China und die USA im ersten Meta-Krieg gegenseitig Netzwerkknoten, Energiesysteme und Satelliten attackierten und das alte Internet genauso wie das Metaverse lahmlegten. Diese heute verharmlosend „Große Pause“ genannte Zeit führte zu einem Babyboom, der die alternde, schrumpfende Gesellschaft buchstäblich wiederbelebte.

#12 Das Metaverse brachte tatsächlich auch Verbesserungen mit sich: Die Schulbildung wurde weitgehend vereinheitlicht, stets auf modernste Standards aktualisiert und allen Kindern zugänglich gemacht. Gleiches gilt für Universitäten: Bis auf wenige Elite-Unis gibt es nur noch gigantische Online-Unis wie Udacity, die unabhängig vom Wohnort mit den besten Lehrern jedem der Milliarden Studentinnen und Studenten die bestmögliche individuelle Ausbildung bieten. Dieses System ist so effizient, dass hohe Studiengebühren endlich Geschichte sind und der Bildungsgrad in der Gesellschaft nie höher war.

Bleibt nur zu hoffen, dass diese gut ausgebildete junge Generation die Wirren der ersten Metaverse-Jahrzehnte überwinden und eine neue, bessere Welt daraus erschaffen kann.

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