Das Lenovo Yoga C740 im Test: Für angenehme Stunden im Web

Das Lenovo Yoga C740 ist ein Convertible, das mit Laptop,- Tablet,- Tent und Stand-Modus alle Wünsche des Nutzers erfüllen möchte. Besonders Hightech-affinen Kreativen soll es einen guten Dienst zu leisten. Ob das Convertible diese Versprechen hält, klärt GIGA im Test.
Die zwei Dolby-Atmos-Lautsprecher, die im Lenovo Yoga C740 integriert sind, sollen für strahlenden Klang sorgen, während sich das Full-HD-Display um die optischen Highlights kümmern soll. Der Intel Core i5-10210U ist eine CPU der zehnten Generation und soll mit einem Boost-Takt von maximal 4,2 GHz die nötige Leistung bringen. Wir haben das Convertible von Lenovo, das ab 999 Euro erhältlich ist, ausgiebig getestet.
Unser Test-Fazit zum Lenovo Yoga C740-14IML
Insgesamt können wir ein sehr positives Fazit ziehen. Die CPU und der verbaute M.2-SSD-Speicher sorgen für eine gute Leistung bei den meisten Arbeiten. Das Convertible eignet sich mit seinem starken Akku, leichten Gewicht, der kompakten Größe und seinen verschiedenen Modi perfekt für den Alltag. Bild- und Tonqualität sind herausragend für ein Gerät in der Preisklasse von rund 1.000 Euro.
Abstriche müssen Nutzer bei den Sichtverhältnissen auf dem Bildschirm hinnehmen, wenn sie gerne bei gutem Wetter draußen oder von unterwegs aus arbeiten. Auch der Tablet-Modus kann uns durch regelmäßige Ruckler nicht vollends überzeugen. Die gelegentlichen Pfeifgeräusche des Lüfters und der nicht sonderlich üppige Arbeitsspeicher sorgen für weitere Abzüge in der B-Note, die das Gesamtbild aber nur leicht trüben. Insgesamt ist der Preis für das Convertible aber gerechtfertigt.
Vorteile:
- Pfeilschneller PCIe/NVMe-Datenspeicher sorgt für ein schnelles System
- Leiser Betrieb, auch bei höheren Raumtemperaturen
- Zuverlässiger Fingerabdrucksensor
- Hervorragende Bild- und Tonqualität
- Sehr gute Akkulaufzeit
- Hoher Nutzen im Alltag durch Convertible-Funktion
- Präziser Touchscreen, der auch im Laptop-Modus funktioniert
- Integrierte Kameraabdeckung
Nachteile:
- Touchpad ist ungenau und verzieht beim Klicken
- Helligkeit zu niedrig für Arbeiten bei gutem Wetter draußen
- Kein Anschluss für HDMI-Stecker
- Schlechtere Performance im Tablet-Modus, die sich durch Hänger bemerkbar macht
- Pfeifgeräusche vom Lüfter
- Eng bemessener Arbeitsspeicher
Die GIGA-Testwertung zum Lenovo Yoga C740:
- Verarbeitung, Haptik & Design: 4.5/5
- Display: 4/5
- Video & Audio: 5/5
- Performance: 4/5
- Konnektivität & Speicher: 4/5
- Akku & Alltag: 4.5/5
Gesamtwertung: 87 Prozent
Verarbeitung, Haptik und Design: Schickes Design bei sehr guter Stabilität
Das Lenovo Yoga C740 weist ein schlichtes Design auf, das auch ohne optische Highlights schick aussieht. Besonders positiv ist uns der präzise Fingerabdrucksensor aufgefallen, der nicht nur zuverlässig arbeitet, sondern auch so gut positioniert ist, dass man ihn nur bei der Benutzung wahrnimmt. Das Gerät ist sehr stabil und schneidet bei der Verwindungssteifigkeit gut ab: der Bildschirm lässt sich unter leichtem Krafteinfluss kaum verbiegen, das Display ist sicher im Rahmen integriert. Die beleuchtete Tastatur bietet ein angenehmes Gefühl beim Tippen, ohne Klackern oder andere Störgeräusche. Die Beleuchtung kann in drei Stufen reguliert werden.
Auch der beiliegende Lenovo Active Pen ist hochwertig verarbeitet und fühlt sich bei der Benutzung gut an. Ein Programm zur Handschrifterkennung ist in Windows 10 integriert, ihr könnt damit jedes Textfeld statt per Tastatur auch mit dem Active Pen ausfüllen. Während die Bedienung des Stifts einfach und intuitiv möglich ist, eignet sich dieser nur für grobe Skizzen. Grund dafür ist die fehlende Druckstärkenerkennung, zum präzisen Zeichnen ist ein separates Grafiktablett nötig. Ein Zeichenhandschuh, mit dem man die Hand auf dem Display ablegen kann, ohne ihn zu betätigen, ist im Lieferumfang nicht enthalten und muss wenn dann separat erworben werden.
Trotz wertiger Verarbeitung fällt das Touchpad nicht gut auf, beim Klicken verzieht es regelmäßig den Mauszeiger nach rechts und links. Das ist besonders ärgerlich, wenn man deswegen versehentlich Programme schließt. Auch das Öffnen des Laptops gestaltet sich durch eine fehlende Einkerbung schwierig. Für Grobmotoriker, die weder Fingernägel noch Geduld haben und nicht sonderlich auf Fummelarbeiten stehen, wiegt dieser Punkt schwer.
Display: Tolle Bildqualität, jedoch nicht im Freien
Auch beim Display erhält das Notebook Punktabzug: Alle, die gerne draußen arbeiten, müssen sich auf schattige Plätze beschränken. Das spiegelnde Display wirkt zwar sehr hochwertig, sorgt aber bei einer hellen Umgebung für einen kaum lesbaren Bildschirm. Während wir mit einem älteren MacBook Air auf der Terrasse nicht einmal die maximale Helligkeitsstufe benötigten, um ordentlich arbeiten zu können, ließ uns das Yoga C740 auf maximaler Helligkeitsstufe nur noch erahnen, was auf dem Bildschirm zu sehen sein könnte.
In der Wohnung oder im Büro bereitet die Helligkeit keine Probleme. Die Größe des Displays ist mit 14 Zoll für alltägliche Arbeiten völlig ausreichend, wobei es natürlich von den persönlichen Vorlieben des Benutzers abhängt, ob die Größe einem beliebt oder nicht. Die Touch-Funktion ist durchgehend präzise und macht trotz kleinerem Display eine Menge Spaß. Mit den intensiven Farben bietet das Display eine insgesamt hervorragende Bildqualität und fährt damit weitere Pluspunkte ein.
Video und Audio: Großes Vergnügen durch Full-HD-Display und Dolby Atmos
Auch für Filmabende ist die Bildqualität ein großer Vorteil, das gestochen scharfe Bild trägt zu einem positiven Erlebnis beim Schauen von Videos bei. Das Lenovo Yoga C740 braucht gar keine 4K-Auflösung, um zu glänzen – durch die geringe Größe des Bildschirms würde die 4K-Auflösung ohnehin nicht zur Geltung kommen. Auch der Ton des Laptops weiß zu begeistern: Musikstücke und Film-Sounds kommen in guter Qualität aus den integrierten Boxen des Lenovos. Selbst der YouTube-Trend der „8D-Musik“ kann mit den Boxen gänzlich ohne Headset genossen werden.
Die Lage der Boxen, rechts und links neben der Tastatur, ist allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig. Für die Nutzung in den verschiedenen Modi ist diese Positionierung unvorteilhaft. Im Tablet- und Tent-Modus klingt der von hinten kommende Sound sehr dumpf. Hier empfiehlt sich die Nutzung separat erhältlicher Kopfhörer oder eines Headsets.
Performance: Merkwürdige Hänger im Tablet-Modus trügen das sonst tadellose Bild
Der alltägliche Gebrauch im Laptop-Modus läuft angenehm flüssig. Sämtliche Aufgaben werden fix erledigt und auch der Wechsel zwischen zwei Anwendungen geht fließend vonstatten. Während kurzzeitiger Volllast liefert das Gerät eine solide Leistung. Der maximale Boost-Takt wird von der CPU recht lange gehalten und liefert somit gerade bei der Nutzung von Photoshop eine gute Leistung. Der Lüfter ist bei all diesen Leistungen praktisch nie zu hören. Wenn er aufdreht, gibt er höchstens einen leisen, aber schrillen Pfeifton von sich. Für die Dauerlast von Spielen oder dem Rendern von sehr langen Videos ist das Lenovo Yoga C740 jedoch nicht geeignet.
Anders sieht das im Tablet-Modus aus. Hier erleben wir selbst beim Surfen und beim Bearbeiten von Tabellen immer wieder kleine Hänger. Manche Anwendungen, wie beispielsweise Steam oder Photoshop, starten nicht einmal. Der Touchscreens kann auch in anderen Modi verwendet werden, sodass im Zweifel auch auf die Benutzung des Tablet-Modus verzichte werden kann.
Dann lieber ein separates Tablet zulegen:
Konnektivität und Speicher: RAM und fehlende HDMI-Buchse sind die Achillesferse des Yoga C740
Die sehr schnelle M.2 SSD mit 512 Gigabyte Speicherplatz sorgt für einen blitzschnellen Systemstart und reduziert die Ladezeit von Programmen auf ein Minimum. Als Arbeitsspeicher wurden zwei RAM-Riegel mit je 4 Gigabyte Speicher verbaut. In dieser Preiskategorie kann man ruhig mehr Arbeitsspeicher erwarten, das Maximum ist bei normaler Benutzung doch relativ schnell ausgereizt.
Auch die fehlende HDMI-Buchse ist eher unüblich und gehört bei Konkurrenzprodukten oft zum Standard. Zum Glück kann ein entsprechender Adapter Abhilfe schaffen. Bei den modernen und schnellen Verbindungstechnologien Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.0 lacht das Herz dann aber wieder.
Akku und Alltag: Tolle Akkulaufzeit, geniale Mobilität im Alltag
Der Blick auf den Akkustand sorgt für positive Gefühle. Obwohl es zur verbauten CPU noch stromsparendere Alternativen gibt, hält der Akku des Lenovo Yoga C740 länger als die der meisten Konkurrenten. Während eines 12-Stunden-Arbeitstages muss der Akku nur einmal aufgeladen werden und hat am Ende des Tages noch genug Saft, um einen Film auf der Couch zu sehen. Die Convertible-Funktion sorgt für Mobilität in praktisch allen Lebenslagen und ermöglicht die Bedienung selbst dann, wenn konventionelle Notebooks längst nicht mehr mithalten können.
Über die Windows-10-Benachrichtigungsleiste wird zwischen Laptop- und Tablet-Modus gewechselt. Das System fragt automatisch, ob in den Tablet-Modus gewechselt werden soll, wird der Bildschirm um 180 Grad gedreht. Der Tent- und Stand-Modus können nicht im Menü angewählt werden. Stattdessen stellt ihr den Laptop einfach als Zelt auf oder klappt die Tastatur nach hinten – schon könnt ihr im jeweiligen Modus weiterarbeiten. Der Bildschirm dreht sich entsprechend automatisch.
Mit 1,4 kg Gewicht ist er weder zu leicht, noch zu schwer, ihr könnt ihn problemlos überall hin mitnehmen. Dank des kleineren Formats findet er sicherlich Platz in den meisten Rucksäcken und Handtaschen und macht sogar ein Verstauen im Handschuhfach möglich.
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Lenovo Yoga C740: Empfehlung und Alternativen
Das Werbeversprechen des Lenovo Yoga C740, auf das wir ganz am Anfang des Tests eingehen, wird auf jeden Fall gehalten: Das Convertible ist auf jeden Fall geeignet für Kreative und jene, die sich nicht zwischen einem Tablet und einem Laptop entscheiden wollen. Da sich das Display in jede Richtung drehen lässt, kann man damit auch hervorragend E-Books lesen. Generell lässt es sich in vielen auch sehr gemütlichen Positionen prima nutzen. Ungeeignet ganz klar für Gamer, der Laptop schafft nicht mal Temtem auf niedrigsten Einstellungen. Aber darauf liegt bei dem Gerät auch nicht der Fokus.
Gute Convertible-Alternative: HP Pavilion x360
Das HP Pavilion x360 ist um einiges günstiger als das Yoga C740 und verfügt dafür sogar über mehr Arbeitsspeicher (16 GB). Allerdings ist das Display etwas blass und hat dasselbe Problem mit der Spiegelung wie unser Testgerät. Der Akku hält lediglich drei bis vier Stunden, auch hier ist das Covertible von Lenovo deutlich überlegen.
Gute Alternative ohne Convertible-Funktion: Acer Swift 3
Auch das Acer Swift 3 ist ein empfehlenswerter Laptop, wollt ihr von unterwegs arbeiten. Zwar handelt es sich dabei nicht um ein Convertible, dafür glänzt der Acer Swift 3 durch Anschlussvielfalt, einen 1 Terrabyte großen SSD-Speicher und eine solide Akku-Leistung. Leider fällt auch hier die CPU mit 8 GB RAM knapp aus und auch die Tonqualität lässt zu wünschen übrig. Mehr zum Acer Swift 3 lest ihr in unserem Test.
Lenovo Yoga C740: Technische Daten im Überblick
Display | 14 Zoll Full HD-IPS-Touchscreen, unterstützt 10-Finger-Multitouch @ 60 Hz, glänzend |
Prozessor | Intel Core i5-10210U (4 Kerne, 8 Threads, maximaler Boost-Takt 4,2 GHz) |
Grafikkarte | Intel UHD-Graphics |
Speicher | 512 GB M.2-2280 PCIE/NVME SSD |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4 RAM @ 2666 MHz (2 Riegel verbaut) |
Anschlüsse |
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Akku | 51 Wh |
Betriebssystem | Microsoft Windows 10 Home 64-Bit |
Gewicht | 1,4 kg |
Preis | ca. 1.000 Euro |