Jawbone UP3 im Test: Fitness-Tracker mit erweiterter Schlafanalyse

Er ist keinesfalls perfekt, aber er dennoch der beste Fitness- und Schlaf-Tracker, den ich kenne: der Jawbone UP3. Warum das so ist, das lest ihr hier im Test des UP3. (Update)
Aktivitäts-Tracker geben Aufschluss über die tägliche Bewegung – vom Sport bis zum Weg in den Supermarkt. Zudem analysieren sie meist auch den Schlaf. Jawbone ist mit seinen Modellen sehr erfolgreich. Mit der jüngsten Veröffentlichung, dem UP3, will das Unternehmen den Erfolgsweg fortsetzen. Ich habe das Armband getestet.
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Update zu unserem Test des Jawbone UP3 vom August 2015: Stiftung Warentest hat das Jawbone UP3 getestet (Heft 1/2016) und hierbei den problematischen Weichmacher DEHP gefunden. Kritisiert wurde außerdem der Verschluss, die App und die Haltbarkeit des Trackers dagegen gelobt.
Wer mit dem Verschluss Probleme hat, kann mittlerweile auf eine kleine Sicherung, den Activity Clip, zurückgreifen. Meldet man sich bei der UP Community an, bekommt man ihn kostenlos. Weitere Neuerung seit unserem Test: UP2 und UP3 gibt es nun in weiteren Farbvarianten, der Straßenpreis ist um rund 40 Euro gesunken:
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Jawbone UP3 im Test: Ein Gegner der Apple Watch?
Offensichtlich sieht Jawbone eine Zukunft in den Trackern, trotz Apple Watch & Co. Und in der Tat: Das Jawbone UP3 ist konsequent abseits von Smartwatches platziert: Das Gewicht ist gering, die Akkulaufzeit lang, die Funktionen spezialisiert, der Preis wesentlich niedriger.
Wer keine Apple Watch besitzt, der findet in dem UP3 sowieso einen Mehrwert. Wer sich die Apple Watch geleistet hat, wird ebenfalls gerne auf das Armband zurückgreifen. An heißen Tagen bevorzuge ich aufgrund Gewicht (29 Gramm) und „Wärme“ definitiv das UP3, nachts muss die Apple Watch eh runter vom Arm, während der Jawbone-Tracker gute Arbeit verrichtet. Ich wollte es nicht glauben: Das UP3 eignet sich durchaus als Ergänzung zu einer Smartwatch. Nicht gleichzeitig zu tragen, aber abwechselnd.
Schauen wir uns das Band nun genauer an:
Neue Hardware des UP3 im Test
Mit dem UP2 und UP3 hat Jawbone seine Tracker in diesem Sommer ein neues Design verpasst. Der neue Verschluss ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hält er? Nun, ich habe den Aktivitätstracker in einigen Wochen Nutzung nicht verloren. Lediglich in nassem Zustand scheint er leicht aufzugehen – zum Beispiel nach der Dusche. Da lege ich ihn vorher aber eh lieber ab. Und für den Pool ist der (nur spritzwassergeschützte) Tracker nicht geeignet. Der Verschluss ist eine potentielle Schwachstelle, aber so richtig „beweisen“ kann ich das nicht. Im Zweifel für den Angeklagten – die Schnalle zum seitlichen Hineinschieben geht also in Ordnung.
Das Band ist leicht, das Material sehr angenehm – somit ist das Jawbone UP3 wirklich geeignet, fast eine ganze Woche am Arm zu bleiben. Die meisten anderen Armbänder, die ich kenne, sind nicht so komfortabel.
Daten laut Hersteller:
- Tri-Achsen-Beschleunigungssensor
- Bioimpedanz
- Hauttemperatur, Umgebungstemperatur (nicht anzeigbar)
- drei LEDs
- Bluetooth 4.0
- Einheitsgröße für Handgelenk 140 - 190 mm
- 29 Gramm
Sieben Tage gibt der Hersteller als Akkulaufzeit an – das kommt ungefähr hin. Die App informiert rechtzeitig bei einem niedrigen Stand. Die Ladezeit über das magnetische Spezial-USB-Kabel beträgt rund eine Stunde.
Den Preis hat Jawbone hoch angesetzt: Die Preisempfehlung liegt mit 179,99 Euro deutlich über der Konkurrenz. Im Handel ist er leicht günstiger:
Wer auf die Überwachung der Herzgesundheit und die erweiterte Schlafaufzeichnung (also den Puls-Sensor) verzichten kann, wähle das Jawbone UP2 für 119,99 Euro. Es ist zudem noch etwas kleiner.
Jawbone UP3 im Test: Fitness-Funktionen
Tracker registrieren die Bewegungen – manch ein Modell will nur „echte“ Schritte zählen, manch eines ist großzügiger und belohnt „Bewegungen“. Ein richtig oder falsch gibt es hierbei nicht, sofern man einen Aktivitätstracker nicht als reinen Schrittzähler versteht.
„TK aktuell“ (Nr. 1/2015), das Magazin der Techniker Krankenkasse, empfiehlt Fitnessarmbänder als Motivationshilfe, um den Alltag aktiver zu gestalten – sofern die Werte verstanden werden. Hier setzt Jawbone mit einer Konsequenz an, wie ich es bei anderen Anbietern noch nicht gesehen habe: Die Daten werden in der App (iOS & Android) verständlich und dynamisch – und dennoch mit der notwendigen Vorsicht – interpretiert und in Bezug zu bisherigen persönlichen Werten sowie Gesundheitsstudien gesetzt. Ergänzt werden sie durch motivierende Empfehlungen. Verbessern oder verschlechtern sich die Gesundheitsdaten? Das funktioniert wirklich gut, die Hinweise und Tipps sind hilfreich. Großer Pluspunkt für das UP3!
Das Aktivitätstracking kann durch Daten von anderen Portalen und Hardware ergänzt werden (zum Beispiel Radfahren mit der TomTom Multi-Sport). Wer möchte, kann in Wettkämpfen gegen andere UP-Besitzer antreten.
Schlafanalyse und Testfazit siehe Seite 2