Im Vergleich dazu wirkt das geplante 9-Euro-Ticket fast schon wie Wucher: Eine erste Stadt in Deutschland möchte den öffentlichen Nahverkehr für drei Monate lang vollständig kostenfrei machen. Das Angebot soll aber nicht für alle Bewohner gelten, wie schon vor dem Start klar ist.
Berlin: Kommt das Null-Euro-Ticket für Abonnenten?
Von Anfang Juni bis Ende August soll in Deutschland das 9-Euro-Ticket gelten. Kunden zahlen pro Monat nur 9 Euro und können dafür den gesamten öffentlichen Nahverkehr bundesweit nutzen – von der Straßenbahn in Freiburg bis hin zur Regionalbahn nach Sylt. Das geht dem Berliner Senat anscheinend nicht weit genug, denn jetzt wird die Einführung eines Null-Euro-Tickets geprüft.
Welche Berliner möglicherweise den ÖPNV über drei Monate hinweg gratis nutzen können, hat sich der Senat schon überlegt. Abonnenten von Monatstickets sollen von Juni bis August nichts bezahlen. Auf diese Art könnten neue Kunden gewonnen werden, so die Vorstellung der Berliner Verkehrsverwaltung. Das Angebot soll sich an Neu- und Bestandskunden richten (Quelle: Tagesspiegel).
Wegen der Corona-Pandemie haben die Berliner Verkehrsbetriebe weniger Abonnements verkauft und Stammkunden verloren. Diese könnten mit dem verlockenden Angebot zurückgeholt werden. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. „Es gibt verschiedene Modelle und daher viele Beteiligte, die einzubinden sind“, erläutert Jan Thomsen als Sprecher der Verkehrsverwaltung.
Tipps für die Navigation mit Bus und Bahn über Google Maps im Video:
Null-Euro-Ticket in Berlin: Kosten von 22 Millionen Euro
Falls sich Berlin für den Sonderweg entscheidet und das geplante Null-Euro-Ticket tatsächlich gratis an Abonnenten verteilt, dann wird mit Kosten in Höhe von 22 Millionen Euro gerechnet. Der Verkehrsverwaltung zufolge wären die „beträchtlichen Mindereinnahmen“ vom Land Berlin zu tragen. Wir sind gespannt, ob die Berliner Verkehrsbetriebe tatsächlich das 9-Euro-Ticket – was ihr dazu wissen müsst, erfahrt ihr in unserem Artikel – so radikal unterbieten.