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Das Ende von BioShock Infinite: Lasst uns drüber reden (MEGA SPOILER!)

Ich habe „Bioshock Infinite“ an einem Stück durchgespielt. Ok, nicht ganz. Eine Stunde vor dem Ende gab es im Hause Heidemann eine längere Ruhephase. Die hatte ich aber auch bitter nötig, denn Irrational Games außergewöhnliches Shooter-Ereignis gab mir viel zu denken und noch mehr zu staunen. Das dachte ich jedenfalls vor dem großen Finale. Wer das Ende von „BioShock Infinite“ schon erlebt hat, der weiß, dass man eine Stunde vor dem letzte Kapitel in der Geschichte um Booker und Elizabeth gar nichts weiß. Das Ende von „Bioshock Infinite“ ist überraschend, erschütternd, ergreifend - und ein epochaler Mindfuck. Lasst uns also endlich drüber reden!

Mein größtes Problem mit dem Ende von „Bioshock Infinite“: Ich konnte mit Niemanden drüber reden. Nachdem ich den Test geschrieben und meine Video-Review eingesprochen hatte, war ich allein. Meine Redaktion-Kollegen hatten noch nicht einmal einen Fuß in die Wolkenstadt Columbia gesetzt. All meine Gedanken, meine Theorien, meine Gefühle und meine Kritik zu diesen letzten 25 Minuten „Bioshock Infinite“ wurden sich selbst überlassen und gärten in den kommenden Tagen in mir vor sich hin.

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Abhilfe schafften erste Erklärungsansätze, die einige besonders fleißige und mitteilsame Fans ins Netz gestellt hatten. Insbesondere Michael Kyle sei ausdrücklich gedankt, dessen Ideen ich in ihren Grundzügen hier. wiedergebe. Wer des Englischen mächtig ist, dem seien auch die Artikel von David Cornell, Paul Tassi und anderen  ans Herz gelegt. Meine Zusammenfassungen und die einfachste aller möglichen Erklärungen könnt ihr euch aber auch komplett sparen und stattdessen einfach drauflos kommentieren.

Was sind eure Gedanken zum Ende? Habt eigene Theorien? Welche Theorien findet ihr überzeugend? Wie habt ihr das Ende selbst erlebt und was hat euch gestört?

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KRASSE SPOLIER FOLGEN !!!

Die Zusammenfassung – was wir wissen

Bookers Aufgabe ist es, Elizabeth zu retten und nach New York zu bringen. Mit dieser Tat gedenkt er, eine alte Schuld zu begleichen. Was für eine Schuld das genau ist, wird bis zum Ende nur vage angedeutet.

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Nachdem er in Columbia angekommen ist, geschehen zwei Dinge, die für die Erklärung von „Bioshock Infinite“ von Bedeutung sind. Booker bekommt zunächst ein Telegramm, in welchem  er aufgefordert wird, nicht die Nummer 77 zu ziehen. Auf dem Jahrmarkt geschieht aber genau das und aufgrund der folgenden Eskalation (Booker soll einen Ball auf zwei Sklaven werfen) ist Booker fortan als ein Feind von Columbia geächtet.

Außerdem entdeckt er kurz zuvor ein Bild, auf welchem eine Hand zu sehen ist, die die Buchstaben AD zeigt. Auch Booker hat diese Buchstaben auf der Hand. Später stellt sich heraus, dass Comstock Bookers Ankunft prophezeit hat und dass man ihn – den falschen Propheten, der Elizabeth entführen will – an diesen Buchstaben erkennen wird.

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Kommen wir zu Elizabeth. Was wissen wir vor dem Ende über sie? Ihr fehlt ein Finger und sie besitzt die Fähigkeit, Risse zu Parallelwelten zu öffnen. Außerdem bringt Booker in Erfahrung, dass ihre Fähigkeit das Ergebnis eines wissenschaftlichen Experiments der Lutece Zwillinge ist. Was vorher nur mit Hilfe einer Maschine möglich war, kann Elizabeth offenbar auch allein. Die mysteriösen Lutece Zwillinge sind auf Bookers Seite. Sie haben ihn nach Columbia gebracht, sie sind es, die von Anfang an alles wissen. Wer sie sind, ob es sich tatsächlich um Zwillinge handelt oder ob es gar zwei Versionen einer Person sind, das ist bereits Spekulation.

Ansonsten wäre da natürlich noch der Songbird zu erwähnen, der vor allem die Aufgabe eines Beschützers von Elizabeth übernimmt  und mit Hilfe von einer bestimmten Klang-Reihenfolge kontrolliert werden kann.

Kommen wir zum großen Finale. Kurz bevor sich die Ereignisse überschlagen, erfahren wir noch in der Passage, in der Elizabeth von Songbird entführt wurde, was Comstock eigentlich mit ihr vorhat. Er will sie mit allen Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, zu seiner Erbin machen, zur Herrscherin über sein Utopia. Wie diese Welt aussieht, erfahren wir als Booker durch einen der Risse steigt und in einem zerstörten New York landet. Hier herrscht die alte Elizabeth, die Zerstörung, die man sieht, ist ihr Werk, doch als sie Booker sieht, gibt die alte Elizabeth ihm einen Zettel.

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Dieser Zettel enthält Anweisungen für die junge Elizabeth, die in der anderen Welt noch in der Gefangenschaft von Comstock ist. Die alte Elizabeth will die Geschehnisse, die zur Zerstörung New York geführt haben, unbedingt verhindern – deshalb gibt sie Booker die Nachricht für die junge Elizabeth.

Booker kehrt zurück und kann die junge Elizabeth retten. Dann stellen sie Comstock und als der gerade erklären will, was es mit Elizabeth und Booker auf sich hat, tötet Booker ihn. Elizabeth ahnt zu diesem Zeitpunkt allerdings schon, was es mit Bookers Vergangenheit auf sich hat. Sie fasst einen geheimen Entschluss. Nachdem die beiden das Gefängnis von Elizabeth zerstört haben, ist sie frei und kann nach Belieben über ihre Kräfte verfügen. Sie nutzt diese Kräfte, um vor Songbird zu fliehen und öffnet einen weiteren Riss – nach Rapture.

Kurze Zeit später erreichen Booker und Elizabeth ein offenes Meer voller Leuchttürme. Wir wissen, dass jeder dieser Leuchttürme ein eigenes Universum repräsentiert. Neue Universen entstehen immer dann, wenn Menschen Entscheidungen treffen. Wer schon einmal „Star Trek“ oder „Zurück in Zukunft“ gesehen hat, der weiß ungefähr Bescheid.

Für das Verständnis von „Infinite“ müssen wir uns nun in erster Linie auf die Entscheidungen von Booker Dewitt konzentrieren. Er steht im Zentrum.

Booker war Soldat und hat mächtig Dreck am Stecken. Als Veteran von „Wounded Knee“ ist er für das Massaker an tausenden von amerikanischen Ureinwohnern mitverantwortlich. Unter den Opfern waren auch unbewaffnete Frauen und Kinder. Booker ist ein Sünder. Nach dem Krieg will er sich deshalb taufen lassen, um sich von diesen Sünden reinzuwaschen. Im letzten Moment weigerte er sich aber und lebte sein Leben weiter in Schuld.

In der nächsten Szene sehen wir, wie Booker in seinem Apartment mit Robert Lutece konfrontiert wird. Hier geht um eine gewisse Anna, das Baby, das wir im Nebenzimmer in einer Krippe vorfinden. Booker dreht zusehends ab, als er das Geschehen verfolgt und wir ahnen Schlimmes.

Wir werden Zeuge, wie Booker sein eigen Fleisch und Blut an Robert Lutece übergibt. Dann folgt die Szene, in welcher Comstock das Kind übergeben wird und er es mit in die Columbia-Dimension nimmt. Booker will das zwar in letzter Minute noch verhindern, doch als Anna mit Comstock im Riss verschwindet, bleibt nur ihr Finger darin stecken – Anna ist also Elizabeth, Bookers Tochter. Bookers Schuld wiegt also noch schwerer, als wir zunächst dachten.

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