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Bambu Lab A1 Combo im Test: Farbiger 3D-Druck war noch nie einfacher

Der Bambu Lab A1 Combo eignet sich sehr gut für Anfänger und Fortgeschrittene. (© GIGA)
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Bambu Lab hat die gesamte Branche mit seinen CoreXY-3D-Druckern überrascht. Doch nicht jeder möchte viel Geld für einen 3D-Drucker ausgeben – und so wurde die A1-Serie ins Leben gerufen. In den letzten Wochen konnte ich den Bambu Lab A1 Combo intensiv testen und bin wirklich positiv überrascht.

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Bambu Lab A1 Combo im Test: Fazit

Nach dem Test des Bambu Lab A1 Combo verstehe ich, wieso die 3D-Drucker dieses Herstellers so beliebt sind. Sie funktionieren einfach. Hard- und Software sind ideal aufeinander abgestimmt. Ich konnte 3D-Modelle einfach drucken – auch in Farbe. Das automatische Materialsystem AMS Lite nimmt zwar relativ viel Platz weg, doch es ist ebenfalls sehr gut durchdacht und eine große Bereicherung.

Der Bambu Lab A1 Combo ist ideal zum Drucken von PLA und PETG. Auch ABS ist möglich, da das Druckbett bis zu 100 Grad warm werden kann. Andere Materialien, die einen geschlossenen Bauraum benötigen und beim Drucken Schadstoffe produzieren, sind nicht vorgesehen. Da müsstet ihr euch nachträglich einen geschlossenen Bauraum bauen, wenn ihr so etwas drucken möchtet. Ober ihr greift direkt zum P1S.

Luft nach oben gibt es trotzdem. Die Kamera und die LED-Beleuchtung sind nicht so toll. Auch die Druckplatte lässt sich nur schwer richtig ausrichten. Insgesamt bin ich mit der Druckqualität, Schnelligkeit und Einfachheit des Bambu Lab A1 Combo aber sehr zufrieden. Und der Preis von 429 Euro ohne AMS Lite (bei Bambu Lab anschauen) und 599 Euro mit AMS Lite (bei Bambu Lab anschauen) überzeugt mich auch.

Vorteile:

  • Schickes Design
  • Einfacher Farbdruck
  • Hohe Druckqualität
  • Schneller 3D-Druck
  • Relativ leise
  • Schönes Display
  • Kamera vorhanden
  • Intuitive App
  • Durchdachter Slicer
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhätlnis

Nachteile:

  • Bildqualität der Kamera
  • Schwache LED-Beleuchtung
  • Druckplatte schwer auszurichten
  • Braucht relativ viel Platz

Benötigt einiges an Platz

Der Bambu Lab A1 Combo braucht ordentlich Platz. (Bildquelle: GIGA)

Der Bambu Lab A1 Combo kam gut verpackt bei mir an und ließ sich recht einfach montieren. Es müssen im Vergleich zu anderen Bettschubsern wie dem AnkerMake M5C (Test) oder Creality Ender 3 V3 SE relativ viele Schrauben entfernt und wieder verschraubt werden. Zudem müssen einige Kabel und Schläuche angesteckt werden. Das Unternehmen hat aber eine detaillierte Videoanleitung veröffentlicht, die den Zusammenbau Schritt für Schritt erklärt:

Was ihr dem Produktbild des Videos im Grunde schon entnehmen könnt, zeigt sich auf meinem Schrank sehr deutlich. Der Bambu Lab A1 Combo mit seinem Bauraum von 256 x 256 x 256 mm und dem AMS Lite benötigt ganz schön viel Platz. Normalerweise kann ich auf meinem Arbeitsschrank zwei 3D-Drucker platzieren. Dieses Mal hat der Platz aber nur für den A1 gereicht. Das liegt in erster Linie am Multi-Material-System, welches neben den 3D-Drucker gestellt und per Kabel und PTFE-Schläuchen verbunden wird.

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Abhilfe schafft eine Halterung, die Bambu Lab auf dem Gerät vorinstalliert hat. Die könnt ihr ausdrucken und das AMS über dem 3D-Drucker installieren. Ich persönlich habe hingegen einen anderen Standfuß gedruckt, sodass ich besser das Filament in das AMS Lite einfädeln kann. Auf Makerworld finden sich viele weitere Befestigungsmöglichkeiten, da das gleiche AMS schon beim A1 Mini zum Einsatz kam. Beispielsweise an der Wand. Die Möglichkeiten sind also vielfältig.

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Technisch auf dem neuesten Stand

Der Bambu Lab A1 Combo macht fast alles von allein. (Bildquelle: GIGA)

Bambu Lab hat den A1 mit allen technischen Feinheiten ausgestattet, die ein moderner 3D-Drucker besitzen muss. Alles wird automatisch kalibriert, es gibt eine aktive Flussmengenkompensation, ihr könnt die Düse ohne Schrauberei extrem schnell wechseln, die Motoren beherrschen eine aktive Geräuschunterdrückung und ihr könnt mit bis zu vier Farben gleichzeitig drucken.

Das Farbdisplay des Bambu Lab A1 Combo lässt sich sehr gut ablesen und liefert alle wichtigen Informationen. (Bildquelle: GIGA)

Richtig gut gefällt mir zudem das Display, mit dem ihr die wichtigsten Informationen direkt ablesen und bestimmte Einstellungen vornehmen könnt. Auch einige der letzten 3D-Drucke können so noch einmal direkt gestartet werden. Zudem lässt sich das AMS Lite bearbeiten. Wenn ihr also neues Filament eingelegt habt, dann könnt ihr die Eigenschaften manuell einstellen und die Farbe wählen.

In den Filamentrollen von Bambu Lab befindet sich ein RFID-Chip, der die Eigenschaften des Filaments automatisch an das AMS Lite überträgt. (Bildquelle: GIGA)

Verwendet ihr Filament von Bambu Lab, ist das aber nicht nötig. Im AMS Lite befindet sich ein RFID-Leser und an den Rollen ein RFID-Chip. Mit diesem werden die Eigenschaften des Filaments automatisch eingestellt. Einfacher geht’s nicht. Nutzt ihr Rollen anderer Hersteller, könnt ihr die Eigenschaften aber auch ganz einfach selbst vornehmen.

Nicht alles ist perfekt

Die Kamera des Bambu Lab A1 Combo lässt sich mit einer Abdeckung verdecken. (Bildquelle: GIGA)

Es gibt aber auch Dinge, die mir negativ aufgefallen sind:

  • Kamera: Es ist zwar eine Kamera verbaut, diese überträgt das Bild aber mit einer zu geringen Bildrate. Zum Zeitpunkt des Tests konnte ich auf die Zeitraffervideos auf der Speicherkarte nur zugreifen, wenn ich die microSD-Karte aus dem 3D-Drucker entferne und in meinen Mac einstecke. Bambu Lab hat mir aber verraten, dass bald ein Software-Update kommt. Danach könnt ihr über BambuStudio direkt auf die Videos zugreifen.
  • LED-Beleuchtung: Die kleine LED-Leuchte neben der Kamera ist ziemlich schwach. Im Hellen wird diese nicht gebraucht und im Dunkeln erkennt ihr damit fast nichts.
  • Druckbett: Die Ausrichtung des Druckbetts funktioniert bei mir durch die starken Magneten nie beim ersten Mal. Bei bisher keinem 3D-Drucker musste ich das Druckbett beim Auflegen so oft wieder aufnehmen und neu positionieren. Ich habe mir für die rechte obere Ecke eine Führung ausgedruckt, die jemand bei Makerworld entwickelt hat. Komplett aus der Welt ist das Problem damit nicht, doch es ist etwas einfacher geworden.
  • Deutsche Übersetzung: Ich muss Bambu Lab schon sehr dafür loben, dass die App fürs Handy aber auch BambuStudio mit dem Slicer für PC und Mac fast komplett auf Deutsch übersetzt sind. Das gibt es bei der Konkurrenz so gut wie nie. Wünschen würde ich mir für Anfänger trotzdem noch, dass auch das Wiki auf Deutsch ist. Das ist aber nur ein Verbesserungsvorschlag, denn zur Not übersetzt der Chrome-Browser einfach alles.
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Generell muss ich sagen, dass sich die negativen Punkte beim Bambu Lab A1 Combo sehr in Grenzen halten. Dieser 3D-Drucker wurde mit dem Ziel entwickelt, dass ihn wirklich jeder nutzen kann.

Hohe Druckqualität

Der Bambu Lab A1 Combo hat mich mit seiner besonders hohen Druckqualität überzeugt – egal ob ich die 3D-Modelle selbst im BambuStudio einfüge oder direkt aus Makerworld drucke. Da die Einstellungen jeweils speziell für jeden einzelnen 3D-Drucker vorgegeben sind, funktioniert der Druck ganz einfach. Nachfolgend einige Modelle, die ich in den letzten Wochen gedruckt habe:

Einer der ersten Drucke mit dem Bambu Lab A1 Combo war der Scraper von der Speicherkarte. (Bildquelle: GIGA)

Auf der Speicherkarte des Bambu Lab A1 Combo sind einige Modelle vorinstalliert. Beispielsweise der Scraper für das Druckbett. Der ist zweifarbig und ist wirklich gut gelungen. So kam das AMS Lite direkt zum Einsatz.

Passend zu Weihnachten hatte ich diese lustige Dekoration für den Türrahmen in vier Farben gedruckt. (Bildquelle: GIGA)

Auf Makerworld finden sich extrem viele verschiedene Modelle, die ihr kostenlos drucken könnt – beispielsweise so etwas für den Türrahmen. Als Katzenbesitzer musste ich das natürlich drucken und es ist perfekt geworden.

Dieses Katzenspielzeug hat der Bambu Lab A1 Combo ohne Support gedruckt. (Bildquelle: GIGA)

Eine echte Herausforderung für jeden 3D-Drucker dürfte dieses Modell sein, welches ohne Support gedruckt wurde. Hier und da hing zwar ein Faden heraus, doch insgesamt war ich überrascht von der hohen Qualität. Besonders auch deswegen, weil keine Fäden gezogen wurden.

Die riesige Gameboy-Cartridge ist richtig gut gelungen. (Bildquelle: GIGA)

Als Dekoration habe ich vor einiger Zeit damit begonnen, riesige Gameboy-Cartridges zu drucken. In dem Fall für die silberne Edition von Pokémon. Der Tree-Support ist ausgeprägter als beim Creality K1 Max (Test) und es wird in meinen Augen etwas zu viel Filament für den Support verschwendet. Die Qualität an sich ist aber hervorragend und ich habe alle automatisch einstellen lassen.

Passend dazu habe ich eine Zeitrafferaufnahme von diesem 3D-Druck gemacht:

Bambu Lab A1 Combo: Zeitraffer des Drucks einer riesigen Gameboy-Cartridge
Bambu Lab A1 Combo: Zeitraffer des Drucks einer riesigen Gameboy-Cartridge Abonniere uns
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Da der Druck den ganzen Tag gedauert hat, könnt ihr so die Bildqualität der eingebauten Kamera ganz gut sehen – auch im Dunkeln. Hier spielt das silberne Silk-PLA der Darstellung durch die Spiegelung aber noch in die Karten.

Ihr könnt auch Geschenkboxen drucken. (Bildquelle: GIGA)

Für meine Schwester zum Geburtstag habe ich eine Geschenkverpackung gebraucht. Die habe ich bei Makerworld gefunden und gedruckt. In dem Fall aber die roten und goldenen Teile einzeln. Das geht schneller, spart viel Zeit und Material.

Der Farbwechsel bei solchen Modellen benötigt viel Zeit und Filament. (Bildquelle: GIGA)

Auch wenn ich die 3D-Drucke mit dem Bambu Lab A1 Combo wirklich als sehr gut empfinde, gibt es doch einen Nachteil. Besonders bei solchen Modellen wird bei fast jedem Layer die Farbe gewechselt. Das dauert nicht nur lange, sondern produziert auch sehr viel Müll. Das alles auf dem Bild stammt von dem einen Druck in Farbe.

Ihr könnt Zeit und Material sparen, indem ihr mehrere Modelle gleichzeitig druckt. Trotzdem solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr bestimmte Modelle nicht einfach mit Acrylfarbe (bei Amazon anschauen) bemalt. Habe ich auch schon gemacht. Auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht ganz so toll aussieht, konnte ich weniger Müll produzieren.

App und Slicer überzeugen

Die App von Bambu Lab ist einfach zu bedienen und erklärt sich von selbst. (Bildquelle: GIGA)

Egal ob in der App vom Bambu Lab A1 Combo oder im Slicer BambuStudio auf meinem Mac: Ich habe mich in der Software überall direkt zurechtgefunden. Die App empfinde ich sogar als noch einfacher als die von AnkerMake. Wobei die Möglichkeit fehlt, direkt auf Handy 3D-Modelle zu slicen, die ihr irgendwo heruntergeladen habt. Beispielsweise wenn ihr euch etwas von Printables besorgt. Das ist aber verständlich, denn Bambu Lab hat mit Makerworld ein eigenes Angebot und dort sind die meisten Modelle anderer Plattformen auch zu finden. Ansonsten fügt ihr die Modelle einfach am PC oder Mac in BambuStudio ein und druckt sie von dort.

Genau wie die App erklärt sich BambuStudio im Grunde von selbst. (Bildquelle: GIGA)

Ich mag auch BambuStudio. Das Programm lässt sich auf Deutsch nutzen und so gut wie alles ist tatsächlich auch übersetzt. Einstellungen lassen sich ganz einfach finden und ändern. Wenn ihr eine Funktion nicht versteht, könnt ihr bei den meisten über einen Klick auf die Bezeichnung direkt zum Wiki gelangen, wo diese erklärt wird. Meistens importiert ihr aber einfach ein Modell von Makerworld und dort sind alle Einstellungen bereits voreingestellt. Ihr müsst also nur drucken.

Besonders einfach ist das Färben von 3D-Modellen. Dazu stehen mehrere Werkzeuge zur Verfügung. Modelle lassen sich aber auch teilen und Verbinder integrieren, wenn ein Modell doch mal zu groß ist. Auch hier benötigt ihr etwas Einarbeitungszeit und solltet euch besonders beim Färben Zeit nehmen, um keine böse Überraschung zu erleben. Insgesamt kam ich mit der Software von Bambu Lab sehr gut zurecht.

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AMS Lite funktioniert einfach

An das AMS Lite des Bambu Lab A1 Combo passt so gut wie jede Rolle Filament. (Bildquelle: GIGA)

Ich bin ein wirklich großer Fan des AMS Lite für die A1-Drucker. Zunächst dachte ich, dass das normale AMS für die CoreXY-Drucker ideal wäre. Doch mit dem Lite-Modell werden viele Schwierigkeiten aus der Welt geräumt. Besonders gut gefällt mir, dass im Grunde alle Spulen genutzt werden können. Egal ob aus Pappe oder Kunststoff. Ist die Öffnung zu groß, wie für mein Geeetech-Filament, dann druckt ihr euch wie ich einen Adapter und könnt die Spule montieren.

Selbst wenn ihr nicht farbig drucken wollt, könnt ihr Spulen in der gleichen Farbe installieren und der 3D-Drucker wechselt automatisch zur nächsten Spule, wenn das Filament auf der anderen Spule aufgebraucht ist. So konnte ich die Reste von anderen 3D-Druckern aufbrauchen, ohne Angst zu haben, dass mein 3D-Druck abbricht.

Reicht ein A1 aus?

In meinen Augen ist der Bambu Lab A1 Combo der ideale Drucker für Anfänger und Fortgeschrittene, die mit PLA, PETG und auch ABS drucken wollen. Er besitzt den gleichen Bauraum wie die viel teureren CoreXY-Modelle und sogar zusätzliche Features – im Vergleich zum P1P beispielsweise ein großes Display. Nur wenn ihr spezielle Materialien drucken wollt, die einen geschlossenen Bauraum benötigen, lohnt sich meiner Meinung nach die Investition in einen P1S oder X1C. Die kosten mit AMS aber deutlich mehr Geld (bei Bambu Lab anschauen).

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