Höhle der Löwen 2019 – die „Flops”: Deals, die nach der Sendung platzten

Ralf Dümmel, Judith Williams , Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Dagmar Wöhrl, Dr. Georg Kofler und ganz neu Nils Glagau (Geschäftsführer bei „Orthomol“) wollen sich in diesem Jahr die besten Deals sichern. In der Vergangenheit gelang das nicht immer. Die Gründe für ein nachträgliches Scheitern sind vielfältig und meist individuell. Mal nehmen die Löwen Abstand vom Deal, mal erteilen die Gründer eine Absage. Auch 2019 wird es sicherlich bei den Löwen wieder „Pseudo-Deals“ geben – schön im Fernsehen inszeniert, in der Realität dann leider nicht mehr existent. Quasi vertragstechnische „Flops“, wenngleich die Produkte und Dienstleistungen für sich genommen dabei aber alles andere als Fehlschläge sein müssen.

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Höhle der Löwen 2019: Welche Deals platzen im Nachhinein?

An dieser Stelle halten wir ihr euch auf dem Laufenden über die geplatzten Deals der Höhle der Löwen 2019. Doch bevor es soweit ist, werfen wir einen Blick auf die nicht zu Stande gekommenen Geschäfte der beiden zurückliegenden Jahre …

Volatiles Lighting: Schön sahen sie ja aus, die leuchtenden Mosaiksteine des Startup-Gründers Florian Nuebling, doch der in der Sendung von 2018 geschlossene Deal – 500.000 Euro für 20 Prozent vom Unternehmen – kam dann doch nicht zustande. Warum? Nichts genaues weiß man, Nuebling meinte nur gegenüber der Webseite Gründerszene: „Letztendlich konnten Herr Maschmeyer und ich uns nicht einigen. Wir haben nicht zueinander gefunden.“

Daisy Grip: Der Venenstauer aus Silikon soll die Blutabnahme in Krankenhäusern hygienischer machen. Dafür gab es von Carsten Maschmeyer 100.000 Euro und nochmals 200.000 „Working Capital“ obendrauf für 25 Prozent der Firma … oder etwa doch nicht? Der Deal platzte am Ende wenige Wochen nach der Ausstrahlung im TV, denn die Macher von Daisy Grip wollten dann doch lieber alleine weitermachen.

Pazls Möbel: Für eine Beteiligung am innovativen Magnetmöbel-System von 25 Prozent, wollte Frank Thelen 400.000 Euro auf den Tisch legen. Das Geschäft ging dann aber nie über die Bühne. Warum? Man überdachte nochmals die Strategie und wollte dann doch nicht wie Thelen mit dem E-Commerce und Onlinevertrieb alles auf eine Karte setzen.

Design Bubbles: Die sauteuren Duftkerzen (79 Euro!!!) bekamen dann doch kein Geld von Investorin Dagmar Wöhrl. Die wollte 25 Prozent Unternehmensanteile für 200.000 Euro haben. Doch die Gründerin zog zurück und wollte lieber ohne Investment wachsen.

CuraLuna: Der umstrittene Windelsensor wollte hoch hinaus und ging am Ende leer aus. Schon in der Sendung knüpfte Carsten Maschmeyer seinen Deal an Bedingungen – nur 50.000 Euro gibt’s sofort, der Rest von 550.000 Euro nur dann, wenn das Patent bewilligt würde und die Idee tatsächlich funktioniert. Doch daraus wurde nichts, Maschmeyers Team erklärte kurz und bündig: „Weil es für Curaluna weder ein Patent noch ein Proof of Concept gibt, kommt der Deal – wie in der Sendung angekündigt – nicht zustande.“

Prezit: Der Abfalleimer mit dem Sack den man mal so ordentlich stopfen kann – für 30 Prozent des Schweizer Unternehmens wollte Ralf Dümmel 125.000 Euro zahlen. Doch der zog dann erst mal das Angebot zurück, der Deal platzte. Der Grund lag im deutschen Abfallsystem, im Gegensatz zum Schweizer Modell wird nicht pro Müllsack gezahlt. Der Anreiz, Platz zu sparen und Müll zu komprimieren, entfällt also weitestgehend.

Und nun ein Blick ins Jahr 2017 …

Teamwallet – die App für die digitale Mannschaftskasse von Sportvereinen. Löwe Frank Thelen schlug zu und sicherte sich für 75.000 Euro 30 Prozent vom Unternehmen – dachte er. Tatsächlich aber kam der Deal nicht zum Tragen, denn die Macher von Teamwallet hatten noch ein anderes Eisen, sprich Investoren, im Feuer und mussten für 150.000 Euro denen nur 5 Prozent abgeben. Der bessere Deal, dies sah auch Frank Thelen so. Ergo man ging im Frieden auseinander. Etwas komplizierter…

…ist die Situation bei Schnexagon – dem Lack, der vor Schnecken schützt. Eigentlich sollte Frank Dümmel für satte 500.000 Euro 30 Prozent der Firma erhalten. Bisher floss aber NOCH kein Geld. Warum? Gründerin Nadine Sydow ist vertraglich noch an einem exklusiven Vertriebspartner gebunden. Ob der Deal noch zustande kommt, ist also ungewiss. In derselben Sendung vom 19. September…

…kam es noch zu einem anderen Deal. Judith Williams investierte scheinbar 70.000 Euro und erhielt dafür vor der Kamera 25,1 Prozent der Pflegeserie „Five Skincare“. In Wahrheit aber kam der Deal zwischen Williams und der Gründerin Anna Pfeiffer nicht zustande. Es scheiterte an der Strategieausrichtung – die Teleshopping-Queen wollte den großen Markt und die Serie sollte daher mehr Inhaltsstoffe verpasst bekommen. Ein No-Go für Pfeiffer, denn die bestand weiterhin auf ihre „transparente“ Kosmetik. Schon in der darauffolgenden Sendung…

…vom 26. September 2017 wurden die Zuschauer Zeuge des nächsten „Pseudo-Deals“. Gast-Löwe Georg Kofler (in Vertretung für Judith Williams) bot 400.000 Euro für 26 Prozent an Kajnok – der Low-Carb-Nudel aus China. Zwei Monate später war der Deal schon Geschichte. Gründerin Sonja Zuber passte die Ausrichtung der Glow Media Group von Kofler nicht – ein Bloggernetzwerk aus Teenies und eine Abnehmnudel? Lieber nicht. Nun aber zu smarten Technik-Produkten…

…der Firma „Parce“. Die erhielten nach zähen Verhandlungen vor laufender Kamera 400.000 Euro Kapital + 100.000 Euro in Serverkapazität für gerade mal 15 Prozent ihres Unternehmens. Allerdings bekam Löwe Frank Thelen kalte Füße und sprang wenige Wochen später wieder ab, nachdem er einen weiteren Blick in die Konkurrenzsituation warf – smarte Steckdosen gibt’s halt schon zu Genüge, oder? Auch die ersten „Deal-Millionäre“ gingen leer aus…

… „Too Good To Go“ heißt die App und der Service, der Restaurants ermöglicht, ihre liegengebliebenen Gerichte an interessierte „Weltenretter“ zu verkaufen. Erst wollte keine der Löwen ran, dann investierten alle eine ganze Million gemeinsam in die Firma. Aber auch dies stellte sich später als Trugschluss heraus, denn durch das schnelle Wachstum während der Verhandlungen im Sommer 2017 (die Sendungen werden jeweils Monate zuvor aufgezeichnet) waren die Konditionen für beide Seiten nicht mehr ideal, so heißt es. Auch ein Deal aus der vorletzten Sendung am 14. November 2017 platze später…

…dieses Mal erwischte es „Happy Cheeze“ – der vegane „Käse“ aus der Milch von Cashewkernen. Eigentlich sollte es 500.000 Euro für 30 Prozent Firmenanteile von Frank Thelen und Carsten Maschmeyer geben. Doch Pustekuchen, der Deal kam nicht zustande. Der Grund ist in der traditionell handwerklichen Herstellung und dem hohen Preis von „Happy Cheeze“ zu finden – am Ende zu teuer für die Löwen, um schnell profitabel wachsen zu können. Selbst in der letzten Sendung vom 21.11.2017 kam es im Nachhinein noch zu zwei Deal-Absagen…

…„Chef One“ verspricht das Airbnb fürs Dinner zu sein. Per App kann man ein Abendessen ausrichten oder aber bei (bisher) wildfremden Menschen zu Hause speisen – gegen Geld versteht sich. Klingt spannend, dachten sich auch Frank Thelen und Judith Williams – beide versprachen den Machern 150.000 Euro für 25 Prozent am Unternehmen. Doch das Angebot kam nicht mehr zum Zuge. Laut den Gründern gab es zu unterschiedliche Ansichten über die Strategie der Weiterentwicklung. Zu guter Letzt…

…noch ein Wort zur „Schnapsbude“ Tastillery – Dagmar Wöhrl wollte sich mit 100.000 Euro und 20 Prozent an der Firma beteiligen. Allerdings entschieden sich die Gründer später doch lieber noch, unabhängig zu bleiben. Immerhin: Die Produkte werden schon mal in der Dormero Hotelkette verkauft (seit 2013 ein Teil der Wöhrl-Gruppe).