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Reparierbarkeitsindex für Smartphones: Steigen die Handypreise, wenn er kommt?

Die EU will die Reparatur von Smartphones einfacher machen, doch was bedeutet das für die Preise? (© Unsplash)
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Die EU will mit der Einführung eines Reparierbarkeitsindexes für Smartphones mal wieder was für die Verbraucher tun. Einzelteile austauschen und das Handy im Schadensfall einfach wieder zusammenzusetzen, soll sogar für Laien möglich werden. Das kann sich aber nachteilig auf die Preise auswirken.

Smartphones und Tablets einfacher reparieren: EU will Bewertung einführen

Noch ist nichts entschieden, aber in der EU-Kommission spricht man derzeit über einen „Reparierbarkeitsindex“ für Smartphones und Tablets. Ein solcher Wert soll angeben, wie gut oder schlecht sich aktuelle Geräte reparieren lassen, wenn mal etwas ernsthaft kaputt geht – und nicht ohnehin von der Herstellergarantie umfasst ist. Zwar sind viele Details noch in der Schwebe, ein möglicher Start wird aber für 2023 anvisiert (Quelle: heise).

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Angelehnt an das überarbeitete Energielabel soll es eine Skala von A bis G geben, die für Hersteller einen Anreiz biete, ihre mobilen Endgeräte reparatur- und kundenfreundlicher zu entwerfen. In die Bewertung soll etwa einfließen, wie viele Arbeitsschritte nötig sind, um Teile wie Akku, Display oder das Kameramodul auszutauschen.

Auch ob Anleitungen dazu verfügbar sind und ob man Expertenkenntnisse und Spezialwerkzeug benötigt, soll sich auf den Score niederschlagen. Der Preis von Ersatzteilen ist allerdings in der Bewertung derzeit nicht vorgesehen.

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Der Schritt ist einer von mehreren Anläufen, die Situation der Smartphone-Kundinnen und -Kunden zu verbessern. So ist etwa eine Pflicht im Gespräch, die vorschreibt, Smartphones künftig wasserdicht zu bauen und so robust, dass sie eine Mindestzahl an Stürzen überstehen.

Smartphone-Reparatur: Ja bitte, aber was kostet das die Verbraucher?

Geht man in der EU nach französischem Vorbild, könnte auch die Wirtschaftlichkeit von Reparaturen – und so mittelbar auch der Preis von Ersatzteilen – in den Reparierbarkeitsindex mit eingehen. So würde man einer möglichen Preissteigerung entgegenwirken, die sich andernfalls aus den geplanten Vorschriften ergeben kann.

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Denn eine Reparatur, selbst mit Originalteilen direkt vom Hersteller, wird günstiger sein müssen, als sich ein neues Smartphone zuzulegen. Alles andere hat wirtschaftlich für Kundinnen und Kunden sowie Reparaturwerkstätten keinerlei Sinn.

Wer auf austauschbare Teile beim Smartphone Wert legt, sollte einen Blick auf das neue Fairphone 4 werfen – zu sehen in unserem Hands-On-Video:

Fairphone 4 im Hands-On: Das reparierbare Smartphone aufgeschraubt
Fairphone 4 im Hands-On: Das reparierbare Smartphone aufgeschraubt Abonniere uns
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Verdonnert man aber die Hersteller zur optimierten Reparierbarkeit, könnte man bei Apple, Xiaomi, Samsung und Co. auf die Idee verfallen, die Einstiegspreise im Durchschnitt anzuheben. Argumentieren ließe sich das auch, schließlich müsste man für Europa maßgeschneiderte Smartphones herstellen, Produktionsprozesse umstellen.

Dass es anders geht, zeigen zwei Alternativen: In Deutschland hat Thüringen in diesem Jahr mit dem Reparaturbonus bei Verbrauchern einigen Erfolg gehabt. Und das gerade vorgestellte Fairphone 4 zeigt, dass Austauschbarkeit bei Smartphones auch ein starkes Kaufargument sein kann.

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