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Deutsche Mehrwertsteuer Juli - Dezember 2020 gesenkt: Wo man sparen kann

© Photo by Erik Mclean on Unsplash

Corona hat nicht nur in Deutschland das Leben ausgebremst. Viele Betriebe waren oder sind geschlossen, die Wirtschaft hat zu kämpfen und zum Herbst wird eine Welle an Insolvenzen erwartet. Darum hat die Bundesregierung die deutsche Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer) kurzzeitig gesenkt. GIGA erklärt euch, was das für Firmen und Kunden bedeutet.

Als Erleichterung für die Wirtschaft – aber auch der Verbraucher – wurden die Mehrwertsteuersätze von 19 Prozent auf 16 Prozent beziehungsweise von ermäßigten den 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt. Diese Senkung ist zeitlich auf ein halbes Jahr begrenzt und läuft vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020.

Inhalt:

Deutschland senkt die Mehrwertsteuer für 6 Monate

  • Die Mehrwertsteuersenkung läuft vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020.
  • In der Zeit wird der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent gesenkt.
  • Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz verringert sich von 7 Prozent auf 5 Prozent.
  • Das bezieht sich nur auf Leistungen und Verkäufe, die in dieser Zeit erbracht werden.
  • Die Geschäfte müssen die Mehrwertsteuersenkung nicht an den Verbraucher weitergeben!

Wie hoch der ersparte Mehrwertsteueranteil einer Ware ist und welche Netto- beziehungsweise Bruttopreise sich ergeben, könnt ihr mit einem kostenlosen Mehrwertsteuerrechner selbst ermitteln, der auch die Mehrwertsteuersenkung von 2020 berücksichtigt:

Was bedeutet die Mehrwertsteuersenkung für Firmen und Kunden?

Die Mehrwertsteuer wird gesenkt und das bedeutet, dass eigentlich alle Waren und Dienstleistungen billiger werden müssten. Doch damit ist nicht zu rechnen. Zwar stehen ab dem 1. Juli dann auf der Rechnung für den neuen Fernseher nur noch 16 Prozent Mehrwertsteuer, aber der Preis bleibt vermutlich der Gleiche. Dadurch erhöht sich nur der Gewinn des Unternehmens und der Kunde hat davon nichts. Die Firmen müssen nämlich nur den Mehrwertsteuersatz auf der Rechnung anpassen – nicht den Bruttopreis.

Bildquelle: Hannes Edinger auf Pixabay

Anders sieht das aus, wenn ihr etwas zu einem vereinbarten Nettopreis „einkauft“. Auf einer Handwerkerrechnung wird beispielsweise am Ende noch die Mehrwertsteuer aufgeschlagen und die beträgt im zweiten Halbjahr 2020 dann eben nur noch 16 Prozent.

Tatsächlich können die Unternehmen bei Bruttopreisen selbst entscheiden, ob sie die Mehrwertsteuersenkung weitergeben oder nicht. Sie können die Preise auf dem alten Niveau belassen und einfach nur den Mehrwertsteuersatz auf der Rechnung anpassen, sie können die Mehrwertsteuer aber auch ganz oder nur teilweise weitergeben.

Als Betreiber eines Webshops sollte man sich aktuell aber darum kümmern, dass die angezeigten und berechneten Mehrwertsteuersätze geändert werden, weil das sicher auch die Aasgeier unter den Anwälten anziehen wird.

Diese Firmen geben die Mehrwertsteuer-Senkung weiter:

Eine ganze Reihe von Unternehmen hat sich entschieden, die Preise zu senken, zum Beispiel:

Firma/ShopProdukte
AdidasSportbekleidung
AldiLebensmittel
AlternateUnterhaltungselektronik
AmazonInternetkaufhaus (Die Senkung der Mehrwetsteuer bezieht sich auf die von Amazon selbst gehandelten Waren. Amazon Verkaufspartner entscheiden individuell, ob sie teilnehmen!)
AppleUnterhaltungselektronik
BaderInternetkaufhaus
BauhausBaumarkt
beyerdynamicAudioelektronik
Bett1.deMatrazen
betten.deBetten
BlauMobilfunk
bonprixMode/Möbel
brands4friendsMarkenware
C&ABekleidung
CompustoreApple-Unterhaltungselektronik
Conrad ElectronicElektronik
CyberportUnterhaltungselektronik
DeichmannSchuhe
Deutsche BahnZugfahrten
DMDrogeriemarkt
DocMorrisOnline-Apotheke
DouglasParfum & Kosmetik
EdekaLebensmittel
Engelbert StraussArbeitsbekleidung
FressnapfTierbedarf
Globus BaumarktBaumarkt
GravisApple-Unterhaltungselektronik
HagebaumarktBaumarkt
HappySizeMode
HornbachBaumarkt
Hugo BossMode
IKEAMöbel
Jako-oRund ums Kind
KauflandLebensmittel
KlingelVersandhaus
LegoSpielzeug
LidlLebensmittel
MacTradeApple-Unterhaltungselektronik
MediamarktUnterhaltungselektronik
MedpexOnline-Apotheke
NetflixVideostreaming (von Juli bis Dezember 2020 sind die Gebühren um 3 Prozent reduziert)
NettoLebensmittel
OBIBaumarkt
OttoVersandhaus
PennyLebensmittel
PumaSportzubehör
QVCVersandhaus
RenoSchuhe
ReweLebensmittel
RossmannDrogerie
SaturnUnterhaltungselektronik
Shop ApothekeOnline-Apotheke
SpotifyMusik-Streaming
TamarisSchuhe
TeufelLautsprecher
Witt WeidenBekleidung
ZooplusTierbedarf

Andere Unternehmen werden möglicherweise mit einer Senkung der Mehrwertsteuer oder Sonderaktionen folgen. Wir werden diese Liste regelmäßig updaten, damit ihre einen Überblick habt, wo man in diesen 6 Monaten sparen kann.

Aldi gibt die Mehrwertsteuersenkung voll an die Kunden weiter:

7 Fakten über Aldi, die ihr nicht kanntet Abonniere uns
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Fazit

Irgendwer wird durch die Mehrwertsteuersenkung mehr verdienen beziehungsweise sparen, aber das ist nicht unbedingt der Kunde. Für viele Unternehmen bedeutet diese kurzzeitige Senkung einen enormen bürokratischen Aufwand. Wer nun kundenfreundlich auf den Zug aufspringt, steht in einem halben Jahr vor dem Problem, seinen Kunden die nachfolgende Erhöhung auf die alten Preise zu vermitteln.

Die meisten Händler empfinden die kurzzeitige Senkung der Mehrwertsteuer als Last, deren angebliche Vorteile zum Teil durch den Aufwand aufgefressen werden. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht einen möglichen Kaufanreiz in der Vorweihnachtszeit, der aber vermutlich durch stagnierende Käufe im ersten Quartal 2021 bezahlt werden muss, wenn die Steuersätze wieder steigen.

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