Luftbefeuchter Test: Verdunster, Verdampfer oder Ultraschall-Zerstäuber?

Um trockene Heizluft aus euren Wohnräumen zu verbannen und die ideale Luftfeuchtigkeit zu erzielen, bieten sich Luftbefeuchter an. Wir zeigen euch die besten Modelle und geben nützliche Tipps zum Kauf der Verdunster, Verdampfer und Ultraschall-Vernebler.
- 1.Die besten Luftbefeuchter: Alle Empfehlungen im Überblick
- 2.Unser Preistipp: InnoBeta Waterdrop
- 3.Der Testsieger: Phillips HU4811/10 Luftbefeuchter
- 4.Mit Luftwäsche: Beurer LW 230
- 5.Luftbefeuchter: So haben wir die Empfehlungen ausgewählt
- 6.Luftbefeuchter kaufen: Worauf muss ich achten?
- 6.1.Art des Luftbefeuchters
- 6.2.Befeuchtungsleistung
- 6.3.Wasserhärte
- 6.4.Wasserkapazität
- 6.5.Geräuschentwicklung
- 6.6.Stromverbrauch
- 7.Fragen und Tipps zur Anwendung von Luftbefeuchtern
- 7.1.Wann benötige ich einen Luftbefeuchter?
- 7.2.Brauche ich ein Hygrostat?
- 7.3.Wo positioniere ich meinen Luftbefeuchter?
- 7.4.Welches Wasser sollte ich idealerweise verwenden?
Besonders in den kalten Wintermonaten sammelt sich schnell viel zu trockene Luft in den eigenen vier Wänden an. Mit dem passenden Luftbefeuchter könnt ihr allerdings kurzen Prozess mit der heimischen Dürre machen. Doch welchen Luftbefeuchter solltet ihr euch zulegen? Ist ein Verdunster besser als ein Verdampfer? Oder soll es doch ein Ultraschall-Vernebler sein? Und wann ist ein Gerät mit zusätzlicher Luftwäsche sinnvoll? GIGA beantwortet euch alle Fragen rund um das Thema und stellt euch die besten Luftbefeuchter vor.
Die besten Luftbefeuchter: Alle Empfehlungen im Überblick
GIGA-Preistipp | Testsieger | Mit Luftwäsche | |
Produkt | InnoBeta Waterdrop | Phillips HU4811/10 | Beurer LW 220 |
---|---|---|---|
Preis | ca. 58 Euro | ca. 100 Euro | ca. 215 Euro |
Vorteil | Aroma-Diffusor-Funktion für Duftöle | Verdunster-Prinzip | kombiniert Luftbefeuchter und Luftreiniger |
Nachteil | Zerstäuber-Technik | kein Hygrostat | Lärmbelastung auf höchster Leistungsstufe |
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Preisvergleich | idealo | idealo | idealo |
Unser Preistipp: InnoBeta Waterdrop
Vorteile
- Aroma-Diffusor-Funktion für Duftöle
- Schickes Design mit LED-Leuchte
- Leise Arbeitsweise
Nachteile
- Zerstäuber-Technik
- Einfache Verarbeitung
Mit dem InnoBeta Waterdrop Ultraschall-Luftbefeuchter haltet ihr die Luft von Räumen bis zu 35 m² frisch und erhaltet obendrein noch ein kleines Lichtspielspektakel. Denn der Luftbefeuchter in Form eines Wassertropfens besitzt eine 7-farbige LED-Leuchte, die vor allem beim nächtlichen Einsatz für eine gemütliche Atmosphäre sorgt. Der Wassertank fasst 2,4 Liter und die Leistung des Geräts erweist sich durchaus als zufriedenstellend. Bei dem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis muss lediglich die vergleichsweise einfache Plastik-Verarbeitung in Kauf genommen werden.
Zusätzlich könnt ihr dem Wasser des Luftbefeuchters in Tropfenform Duftöle hinzugeben, um einen angenehmen Geruch in den Räumen zu verbreiten. Durch die rotierende Dampfdüse wird der Wasserdampf gleichmäßig verteilt. Einen hohen Lärmpegel gibt es dabei jedoch nicht, sodass er sich auch während des Schlafens nutzen lässt. Ist der Tank leer, schaltet sich das Gerät automatisch ab.
Hinweis: Laut Hersteller sollte bei dem InnoBeta Waterdrop nach etwa 150 bis 200 Betriebsstunden ein Filterwechsel vorgenommen werden.
Der Testsieger: Phillips HU4811/10 Luftbefeuchter
Vorteile
- Verdunster-Prinzip
- Zuverlässige Filterung
- Timer-Funktion
- Verhältnismäßig leise
Nachteile
- Schwächelt bei großen Räumen
- Kein Hygrostat
Das Konsumentenmagazin Saldo, die Schweizer Partnerzeitschrift der Stiftung Warentest, kürte den Phillips HU4811/10 mit der Note „sehr gut“ zum Testsieger. Der Verdunster des niederländischen Herstellers ist auf Räume mit einer Größe von bis zu 38 m² ausgelegt und mit der hygienischen NanoCloud-Technologie ausgestattet. Das bedeutet der Luftbefeuchter nutzt das energieeffiziente Verfahren der kalten Verdunstung und garantiert eine Luftbefeuchtung mit 99 % weniger Bakterienausstoß als bei Ultraschall-Modellen. Ein Überhitzungsschutz, ein Nachtlicht sowie eine automatische Abschaltfunktion sind ebenfalls vorhanden.
Mit seinen zwei auswählbaren Geschwindigkeitsstufen arbeitet der Luftbefeuchter leise und effizient. Über das filterähnliche Vlies werden Keime, Kalk und anderweitige Verschmutzungen zuverlässig zurückgehalten. Eine Timer-Funktion ist ebenfalls vorhanden. Lediglich ein Hygrostat fehlt dem Gerät. Wer ein Modell mit Hygrostat sowie einem Nacht- und Automatikmodus haben möchte, der kann auf die Schwestermodelle wie den auf 40 m² ausgelegten Philips HU4814/10 oder den Philips HU4816/10 für ganze 44 m² zurückgreifen. Während beim erstgenannten Modell das Fassvermögen wie auch beim Philips HU4811/10 2 Liter beträgt, umfasst der Philips HU4816/10 sogar 4 Liter.
Hinweis: Für einen einwandfreien Betrieb sollte der Filter einmal pro Woche für eine Stunde in klarem Wasser eingelegt und somit gereinigt werden. So kann ein Filter bis zu einem Jahr lang benutzt werden.
Mit Luftwäsche: Beurer LW 230
Vorteile
- Kombiniert Luftbefeuchter und Luftreiniger
- 3 verschiedene Leistungsstufen
- Reiniger im Lieferumfang enthalten
- Äußerst geringer Energieverbrauch
Nachteile
- Lärmbelastung auf höchster Leistungsstufe
Mit dem Prinzip der Kaltverdunstung und einem zusätzlichen Luftreiniger ist der Beurer LW 230 Luftwäscher besonders für Allergiker interessant. Neben der Befeuchtung der Luft werden Staub, Pollen oder Tierhaare effizient aus der Luft gefiltert. Ausgelegt ist der Luftbefeuchter auf 40 m², der Luftreiniger mit 20 m² auf die Hälfte. Der Luftwäscher bietet 3 verschiedene Lüftereinstellungen und einen integrierten Ventilator, um die Luft gleichmäßig im Raum verteilen zu können. Auf der dritten Leistungsstufe fällt das einzige Manko auf: der Lärmpegel.
Mit dem 7,25 Liter-Wassertank bietet der Luftwäscher zudem ein gewaltiges Fassungsvermögen. Aufgrund des Verzichtes auf Heizelemente arbeitet das Kombi-Gerät äußerst energiesparend. Die rotierenden Verdunstungsscheiben sowie die Wanne können sowohl in dem mitgelieferten Reiniger als auch in der Geschirrspülmaschine gesäubert werden. Durch das Kaltverdunstungsprinzip droht zudem keine Gefahr der Überbefeuchtung und es entstehen keine Folgekosten.
Luftbefeuchter: So haben wir die Empfehlungen ausgewählt
Bei den verschiedenen Arten von Luftbefeuchtern und den zahlreichen Funktionen, mit denen die Hersteller werben, ist es gar nicht so einfach direkt das passende Gerät zu finden. Um euch die Suche zu verkürzen, haben wir uns bei unserer Auswahl sowohl auf unsere eigene Erfahrung als auch auf Wertungen von externen Testinstitutionen sowie Kundenrezensionen gestützt.
Verwendete Quellen: Saldo Testmagazin (10/2019)
Luftbefeuchter kaufen: Worauf muss ich achten?
Art des Luftbefeuchters
Aufgrund der unterschiedlichen Arten, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu verteilen, lassen sich Luftbefeuchter in drei Klassen aufteilen: Verdunster, Verdampfer und Ultraschall-Zerstäuber. Bei einem Verdunster erfolgt die Befeuchtung der Luft anhand von wassergetränkten Filtermatten. Das Wasser wird durch den Kapillareffekt aufgesogen, verdunstet und schließlich mit einem Ventilator im Raum verteilt. Der Energiebedarf ist gering und eine Überfeuchtung ist bei diesem Prinzip ausgeschlossen. Dafür müssen die Filter etwa alle zwei bis drei Monate gewechselt werden.
Verdampfer hingegen erhitzen Wasser bis zum Siedepunkt und verteilen den dadurch desinfizierten Dampf anschließend im Raum. Die Effizienz dieser Geräte ist sehr hoch, doch die garantierte Keimfreiheit geht mit einem hohen Stromverbrauch und einer potentiellen Überfeuchtung einher. Außerdem kann bei manchen Geräten das Geräusch von kochendem Wasser vernommen werden.
Bei Ultraschall-Zerstäubern oder Ultraschall-Verneblern wird das Wasser unter dem Einsatz von schwingenden Membranen in einen Nebel zerstäubt. Dieser Nebel befeuchtet den Raum. Dieses Prinzip hat jedoch einige Nachteile gegenüber den anderen: Erstens können so Möbel oder Materialien wie Papier durch die feinen Wassertröpfchen durchnässt werden. Zweitens kann beim Einsatz von kalkhaltigem Wasser ein feiner Kalkfilm auf Möbeln entstehen. Und drittens können Keime, die sich im Wasser befinden, durch das Ultraschall-Prinzip in die Luft gelangen und eingeatmet werden, wie das Umweltbundesamt erklärt. Dafür arbeiten selbst die kleinsten Geräte sehr effektiv und verfügen oftmals über einen Diffusor, der es erlaubt Duftöle hinzuzufügen und einen angenehmen Geruch im Raum zu verbreiten.
Zusätzlich bieten manche Hersteller Luftwäscher an. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Luftbefeuchtern und Luftreinigern. Diese Geräte befeuchten demnach nicht nur die Luft, sondern befreien sie auch von Staub, Pollen und ähnlichen Partikeln, was sie besonders attraktiv für Allergiker macht.
Befeuchtungsleistung
Eure Wahl des Luftbefeuchters sollte sich primär nach Raumgröße und Ausmaß des Feuchtigkeitsdefizits richten. Allerdings herrscht auf dem Markt keine einheitliche Norm für die Angabe der Befeuchtungsleistung. Meist versehen die Hersteller ihre Modelle mit einer Quadratmeter-Angabe, doch ist diese nur eine grobe Schätzung. Schließlich wollt ihr keine Fläche, sondern einen Raum befeuchten. Solltet ihr demnach Räumlichkeiten mit erstaunlich hohen Decken befeuchten wollen, dann greift lieber zu einem Luftbefeuchter mit einer etwas höheren Quadratmeter-Angabe. Wie hoch der Feuchtigkeitsanteil im Raum ist, verrät euch ein Hygrometer.
Wasserhärte
Nicht alle Luftbefeuchter sollten mit hartem oder kalkhaltigem Wasser betrieben werden. Besonders bei Verdampfern und Ultraschall-Verneblern solltet ihr darauf achten. Die letztgenannten Modelle verteilen im schlimmsten Fall sogar Kalkpartikel auf Möbelstücken. Wenn ihr in einer Region mit besonders kalkhaltigem Wasser wohnt, kann die Verwendung eines Luftbefeuchters demnach schnell kontraproduktiv werden. Dann solltet ihr lieber auf einen Verdunster oder Luftwäscher zurückgreifen, da diese Arten von Luftbefeuchtern weniger anfällig für Verkalkungen sind. Zudem sollte dem Wasser ein Hygienemittel beigeführt werden, um Keimverbreitungen zu verhindern.
Wasserkapazität
Ein größerer Wasserbehälter bedeutet zwar, dass ihr eure Luftbefeuchter seltener nachfüllen müsst, doch beachtet, dass sich damit auch die Keimbelastung erhöht. Größer ist in diesem Fall also nicht zwangsläufig besser. Zumal ihr die Kapazität des Tanks an die Raumgröße bzw. Einsatzdauer anpassen solltet. Für die nächtliche Luftbefeuchtung im Schlafzimmer reicht meist ein kleiner Tank von etwa 2-3 Litern aus. Wer hingegen den ganzen Tag im Büro für ein angenehmes Klima sorgen möchte, greift lieber zu einem größeren Tank.
Geräuschentwicklung
Je nachdem, wo der Luftentfeuchter zum Einsatz kommen soll, solltet ihr auf den Geräuschpegel des Geräts achten. Möchtet ihr den Luftbefeuchter beim Schlafen oder während der Arbeit im Büro oder im Homeoffice verwenden, sollte ihr euch ein leiseres Modell zulegen. Viele Modelle verfügen dafür über einen speziellen Nachtmodus. Wer die trockene Luft hingegen meist beim Schauen des neusten Action-Blockbusters aufwerten möchte, wird mit der Lautstärke mancher Modelle vermutlich weniger Probleme haben.
Stromverbrauch
Die Wahl des Luftentfeuchters kann sich auch auf die Geldbörse auswirken. Denn während Verdunster und Ultraschall-Vernebler recht energiearm betrieben werden, beläuft sich der Energiebedarf der Verdampfer auf einen wesentlich höheren Anteil.
Fragen und Tipps zur Anwendung von Luftbefeuchtern
Wann benötige ich einen Luftbefeuchter?
Die richtige Luftfeuchtigkeit sollte laut Medizinern zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Das ist sowohl für das menschliche als auch tierische Wohlbefinden wichtig. So ist das Risiko, sich eine Erkältung einzufangen, bei einer angemessenen Luftfeuchtigkeit wesentlich geringer. Besonders im Winter wird die kalte Luft von draußen durch die Heizluft schnell trocken, wodurch die Schleimhäute der Atemwege austrocknen können. Um dem entgegenzuwirken, gilt es die Luft zu befeuchten. An dieser Stelle kommen die Luftbefeuchter ins Spiel, aber auch das regelmäßige Aufhängen von feuchter Wäsche trägt bereits zu einer gesunden Luftfeuchtigkeit bei, wie der HNO-Arzt Jörg Lindemann erklärt.
Brauche ich ein Hygrostat?
Ein Hygrostat ist ein Feuchtigkeitsmessgerät mit dem sich die relative Luftfeuchtigkeit ermitteln lässt. In größeren Räumen ist ein Hygrostat eher unwichtig, da die Luftfeuchtigkeit verhältnismäßig langsam ansteigt. Bei kleineren Räumen hingegen ist ein Hygrostat durchaus sinnvoll, damit ihr die Luftfeuchtigkeit stets im Blick habt und eine Überfeuchtung im Vorhinein verhindern könnt.
Wo positioniere ich meinen Luftbefeuchter?
Damit die feuchte Luft nicht unmittelbar auf die Wände trifft und so das Risiko für einen Schimmelbefall erhöht, empfiehlt es sich, die Geräte möglichst zentral im Raum oder zumindest fern von empfindlichen Oberflächen zu positionieren. Besonders bei Ultraschall-Geräten solltet ihr darauf achten, dass sich Wassertröpfchen um das Gerät bilden können und so Möbelstücke oder Parkettböden schädigen können.
Welches Wasser sollte ich idealerweise verwenden?
Tatsächlich spielt die Qualität des Wassers eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Prozess der Luftbefeuchtung. Denn kalkhaltiges Wasser kann bei einigen Modellen nicht nur zu einer schnelleren Verkalkung des Luftbefeuchters führen, sondern auch einen hauchdünnen Kalkfilm auf Möbelstücken bilden. Im Wasser können sich zudem Bakterien bilden, die mit der Befeuchtung in die Atemluft gelangen und so eingeatmet werden können. Um der Keimverbreitung und der Verkalkung der Geräte entgegenzuwirken, empfiehlt es sich stets dem Wasser Reinigungsmittel beizuführen oder destilliertes Wasser zu verwenden. Aber Achtung: Verdampfer funktionieren aufgrund des Elektrodenprinzips nicht mit destilliertem Wasser.