Warum die Xbox One S ein hervorragender Deal ist – immer noch und gerade jetzt

Ja, richtig gelesen. Hier geht es nicht um die Xbox Series S, geschweige denn um die One X oder Series X. Sondern um die „kleine“ Xbox der vorangegangenen Konsolengeneration. Die ist nämlich ein richtig geiler Deal. Warum? Hier sind fünf Argumente, warum man sich die Xbox One S auch Ende 2020 noch guten Gewissens kaufen kann.
Zugegeben, meine These klingt erst einmal dubios, oder sogar provokant. Denn die Xbox One war nie sonderlich beliebt in unseren Breitengraden, die Leistung der One-S-Variante selbst für Last-Gen-Titel in Full-HD oft zu gering. Mit der übermächtigen Konkurrentin PlayStation 4, ihren fantastischen Exklusivtiteln und ihrer Verbreitung – Stichwort Netzwerk-Effekt – gab es immer schon ein gewaltiges Argument für die Sony-Plattform, und damit gegen Microsoft. Nun, in der neuen Generation, werden die Karten neu gemischt. Davon abgesehen gibt es trotzdem auch gute Argumente für die alte Xbox – und ja, vor allem für die One S.
Grund 1: Der Preis ist heiß, der Controller toller
Die Xbox One S ist günstig. Aktuell bekommt man sie beispielsweise noch bis zum Sonntagabend im Rahmen einer Aktion bei MediaMarkt und Saturn für 171,19 Euro. Über 170 Euro klingt für eine „veraltete“ Konsole nach relativ viel Asche, aber lasst uns doch mal genauer hinsehen.
Zunächst kann man sich bei MediaMarkt und bei Saturn vor dem Kauf mit einer beliebigen E-Mail-Adresse für den jeweiligen Shop-Newsletter anmelden, dann bekommt man einen nicht Account-gebundenen Coupon-Code, mit dem man jeden Kauf über 100 Euro um 10 Euro reduzieren kann. Zack, kostet die Konsole nur noch 161,19 Euro.
Nun zum Xbox One Controller: Der ist aus meiner Sicht nicht nur ergonomisch und haptisch der bessere, sondern auch der variabelste der letzten Generation. So kann man ihn problemlos am PC per Bluetooth einsetzen. Außerdem ist er vollständig aufwärtskompatibel mit den neuen Xbox-Konsolen. Der Controller ist also keineswegs auf die Verwendung mit der Konsole festgelegt und auch langfristig sein Geld wert. Aber wie viel kostet er? Aktueller Bestpreis laut idealo liegt bei etwas über 50 Euro. Ziehen wir den Wert ab, bleiben gut 110 Euro für die reine Konsole übrig. Das klingt gar nicht mehr so krass. Aber was bekommt man dafür?
Grund 2: Die Xbox One S ist ein Multimedia-Gigant
Selbst wenn ihr nicht oder nur selten auf ihr zockt, lässt sich die Xbox One S hervorragend als Multimedia-Zentrale im Stile eines Chromecast oder Apple TV einsetzen. So unterstützt die Xbox One S nicht nur praktisch alle relevanten Streaming-Dienste von Netflix über Amazon Prime, Disney+, Plex und so weiter, sie tut das auch in optimaler Qualität, heißt: 4K-Auflösung und HDR.
Wer noch auf optische Datenträger steht, kann die Xbox auch als Blu-Ray-Player mit einigen Finessen verwenden. Anders als beispielsweise PS4 und PS4 Pro lassen sich damit nämlich auch 4K-Blu-Rays abspielen, zudem werden HDR10, Dolby Vision, Dolby Atmos und DTS:X sowie 3D-Blu-Rays unterstützt. So kann man sich nicht nur den Platz, sondern auch das Geld für einen separaten Blu-Ray-Player sparen. 4K-fähige Blu-Ray-Player kosten „standalone“ sonst übrigens auch so viel wie die Xbox. Das allein wäre schon ein guter Deal – aber man kann auf der One S ja auch noch … zocken.
Grund 3: Mit der Xbox One S lassen sich Spiele optimal nachholen
Ja, ein Großteil der besten Spiele für die Xbox One ist auch auf der PS4 erschienen, manche sogar auf der Switch. Dennoch gibt eine Handvoll an hochkarätigen „Exclusives“ (Anführungszeichen deshalb, weil die meisten wiederum auch auf dem PC erschienen sind), für die sich auch eine Xbox One anzuschaffen lohnt: Vom monumentalen 3rd-Person-Deckungsshooter Gears 5 (Test) über das rundenbasierte Gears Tactics als „XCOM im Geiste“, die beiden genialen Open-World-Racer Forza: Horizon 3 und der Nachfolger, Teil 4, das etwas simulationslastigere Forza: Motorsport 7, über die legendäre Shooter-Saga Halo bis hin zu den beiden großartigen Ori-Metroidvanias und dem irren Pirateriesimulator Sea of Thieves – wer sucht, wird auch bei der Xbox fündig.
Ein weiteres Pfund, mit dem die Xbox One S wuchern kann, ist die Abwärtskompatibilität zu den vorangegangenen Konsolengenerationen. Viele Xbox- und Xbox-360-Klassiker lassen sich problemlos auf der One S starten – entweder per Disc oder im Store gekauft, wo es die Spiele immer wieder im Angebot gibt. Wer also The Witcher 2, Red Dead Redemption oder GTA 4 nachholen wollte, kann das problemlos auf der One S tun.
Ein Wort zur Performance: Zwar ist die Xbox One S nur unwesentlich leistungsfähiger als die originale Xbox und hat weniger Pferdestärken als die reguläre PS4/Slim – Freunden von Indiegames kann das jedoch herzlich egal sein, denn die brauchen in der Regel nur wenig Leistung. Zudem ist Leistung immer relativ. Denn während sich mancher Xbox-Hater mit Pläsier über die Tatsache lustig macht, dass ein und dasselbe Spiel auf der PS4 Slim in üppigem 1080p erstrahlt, auf der Xbox One S aber nur in hochskaliertem 900p, zockt derselbe Hater unter Umständen manches Spiel per TV-Dock auf der Switch wesentlich detailärmer in noch geringeren Auflösungen – und zwar gern. Es kommt eben nicht nur auf die Technik an, sondern … auf die Spiele, in all ihrer Vielfalt und Breite.
Grund 4: Xbox Game Pass
Das Loblied auf Microsofts Aboservice wurde schon oft gesungen, lasst mich an dieser Stelle dennoch einstimmen: Für ein paar Euro im Monat bekomme ich Zugriff auf hunderte von Games. Nein, das sind nicht nur Gurken, sondern unter anderem fast alle Exklusivtitel von Microsoft, zahlreiche Games von Bethesda und EA sowie jede Menge wechselnde AA- und AAA-Titel neben einer unglaublichen Menge Indiegames, die ich wahrscheinlich nie gekauft hätte, so aber ohne Risiko ausprobieren kann.
Allein für den Game Pass lohnt sich die Xbox schon. Zur Konsole gibt es einen Probemonat Game Pass zum Testen, außerdem kann man auf der Microsoft-Webseite noch einmal drei Monate Game Pass Ultimate (inklusive PC-Spielen) für 1 Euro bekommen. Tipp für Xbox-Einsteiger: Bevor ihr das 1-Euro-Angebot nutzt, füllt euren Account mit so viel Xbox-Live-Gold-Monaten auf wie möglich. Die werden durch den Deal nämlich einmalig 1-zu-1 in Game-Pass-Monate umgewandelt. Das geht allerdings nur dieses eine Mal.
Grund 5: Ästhetik
Okay, das ist jetzt subjektiv, aber ich bin ein wenig neidisch auf alle, die eine Xbox One S haben, denn die Konsole sieht einfach hervorragend aus. Schneeweiß, minimalistisch, symmetrisch perforiert, die Designphilosophie von Dieter Rams hat hier offensichtlich Pate gestanden. Und leise ist sie auch! Um mal einen steinalten Allgemeinplatz hervorzuziehen: Hardware – das können sie bei Microsoft.
Unterm Strich: Eine Xbox One S lohnt sich immer noch
So viel zu den Argumenten. Und nein, ich bin kein Fanboy: Zuhause zocke ich auf einer Xbox One X, einer PS4 Pro, der Nintendo Switch und einem halbwegs aktuellen Gaming-PC im munteren Wechsel. Jede der Plattformen hat ihre Vor- und Nachteile – sie alle regelmäßig zu bespielen, justiert den Blick darauf, welche Vor- und Nachteile sie haben. Mit dieser Perspektive kann man ehrlich gesagt nur zu der Erkenntnis gelangen, dass Microsoft nach dem völlig verhunzten Launch der Xbox One 2013 doch noch einiges richtig gemacht hat – und die Xbox One S war, neben der One X und dem Game Pass, aus meiner Sicht ein Geniestreich. Nicht nur aus Gaming-Gründen, sondern auch, weil es sich um eine vielseitige und einfach schöne Maschine handelt. Wenn ihr offen seid, kann ich nur empfehlen: Schnuppert mal rein bei Microsoft. Die Xbox One S ist dafür immer noch ein guter Startpunkt.