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Ryzen-Prozessoren: AMD verkauft alten Wein in noch älteren Schläuchen – aus gutem Grund

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AMD hat einen neuen „alten“ Prozessor im Angebot. Der Chiphersteller hat ein beliebtes Modell neu aufgelegt – und ihm im gleichen Atemzug auch ein kleines Facelift verpasst, der für einige Verbesserungen sorgt. Auf diese Weise wird dem betagten Chip neues Leben eingehaucht. Für potenzielle Käufer gibt es jedoch ein Problem.

 
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Ryzen 5 1600: AMD legt alten Zen-Prozessor neu auf

Der Ryzen 5 1600 war seinerzeit ein echtes Preis-Leistungs-Monster und galt bei vielen PC-Bastlern im Sommer 2017 als waschechter Geheimtipp. Für etwas mehr als 200 Euro bekam man einen aktuellen Sechskernprozessor geboten, der sich zudem auch noch problemlos übertakten ließ. Zu diesem Zeitpunkt hatte Intel noch nicht einmal einen aktuellen Desktop-Prozessor mit mehr als 4 Kernen im Angebot.

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Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis war auch der Grund, warum wir uns bei unserem 300 Euro teuren Gaming-PC für einen AMD-Prozessor entschieden: 

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Nun hat sich AMD dazu entschlossen den betagten Prozessor neu aufzulegen – an die große Glocke hat das Unternehmen das jedoch nicht gehangen. Doch anstatt wieder die Produktionsstraßen für den alten Zen-Prozessor anzuwerfen, hat AMD den Chip ein kleines Upgrade spendiert. Denn im Gegensatz zum alten Ryzen 5 1600 handelt es sich beim neuen Modell nicht mehr um einen 14-nm-Summit-Ridge-Chip, sondern um ein 12-nm-Pinnacle-Ridge-Modell, welcher auf die etwas neuere Zen+-Architektur setzt.

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Das sorgt für einige interessante Vorteile. Der Prozessor benötigt weniger Spannung um die gleiche Taktfrequenz zu erreichen. Der neue Ryzen 5 1600 könnte auf diese Weise also über einen länger anhaltenden Boost-Takt verfügen. Auch die Latenzzeiten des Caches sollen durch die bessere Architektur verringert werden.

Neuer alter Ryzen-Prozessor: Upgrade sorgt für einen Nachteil

Doch die Aktualisierung des Chips sorgt auch für einen Nachteil. Wer sich den Prozessor kauft und ihn auf einem alten B350- oder X370-Board installieren will, sollte sicherstellen, dass er eine aktuelle BIOS-Version auf dem Motherboard aufgespielt hat. Da es sich bei dem neuen Ryzen 5 1600 im Grunde um einen Ryzen-2000-Chip handelt, wird eine neue Firmware fällig.

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Zweites Problem am neuen Chip: Als Kunde gibt es nur einen Anhaltspunkt, um zu wissen, ob man ein neues Modell des Ryzen 5 1600 erwischt hat – man muss einen Blick auf die OPNB (Ordering Part Number Box) werfen. Während auf der Box des alten Prozessors YD1600BBAEBOX steht, ist beim neuen Modell YD1600BBAFBOX vermerkt. Einige Händler geben aber auch in der Beschreibung an, dass es sich beim neuen Modell um einen 12-nm-Chip handelt. Es gibt jedoch einen kleinen Workaround: Das Preisvergleichs-Portal Geizhals hat etwa den neuen Chip separat gelistet.

In die aktuelle Top der beliebtesten Prozessoren wird es der neue Ryzen 5 1600 wahrscheinlich trotzdem nicht schaffen:

Bei einem Verkaufspreis von unter 100 Euro bietet der neue Ryzen 5 1600 also ein erstaunlich attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Potenzielle Kunden sollten sich jedoch im Klaren darüber sein, dass auch der Preis des Ryzen 5 2600 inzwischen ordentlich eingebrochen ist, welcher noch höhere Taktraten bietet. Dieser wird aktuell für etwa 120 Euro angeboten.

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