Erfahrungspunkte sammeln und Levels aufsteigen - für viele Gamer gehört das zum Spielalltag. Doch ist dieses System wirklich noch zeitgemäß? Wir werfen im Video oben und diesem Artikel einen kritischen Blick auf klassische Levelsysteme und zeigen spannende Alternativen.
Ein Kommentar von Josua Schneider
Der ewige EXP-Grind
Warum bestehen 90% aller Spiele daraus, Erfahrungspunkte zu grinden? Am Anfang wird man mit Levels und Fertigkeiten überrollt, nur um dann stundenlang repetitiv auf Gegner einzuknüppeln - alles für den nächsten kleinen Dopamin-Kick. Macht das wirklich Spaß?
Besonders frustrierend wird es, wenn man wie in manchen JRPGs kaum eine Veränderung merkt oder plötzlich so sprunghaft stärker wird, dass man von den neuen Möglichkeiten völlig überfordert ist. Klar, wir lieben wachsende Zahlen - sonst wären Spiele wie Cookie Clicker oder Vampire Survivors nicht so erfolgreich. Aber muss ein Angriff wirklich 26 Millionen Schaden machen, wenn 26 die gleiche Funktion erfüllen würde?
Spannende Alternativen zum klassischen Levelsystem
Dabei gibt es so viele geniale Alternativen zu 08/15-Erfahrungssystemen:
- In „Illusion of Time“ auf dem SNES wurdet ihr stärker, wenn alle Gegner in einem Bildschirm besiegt waren - ein cleverer Kampf-Anreiz und eine Rätsel-Komponente zugleich.
- „Chrono Trigger“ und „Final Fantasy 6“ führten ein doppeltes System ein, bei dem Fertigkeiten vom Level unabhängig waren.
- Pen & Paper-Systeme wie „Splittermond“ verlangen das Ausgeben statt Sammeln von Erfahrungspunkten oder ersetzen sie durch Meilensteine.
- „Breath of the Wild“ und „Tears of the Kingdom“ machen die Stärke von Erkundung und Rätselfertigkeit abhängig.
Sogar das düstere „Elden Ring“ hat im DLC gezeigt, wie Progression ohne Level funktionieren kann. Ohne XP lässt sich auch das Pacing viel einfacher anpassen. Aber sind halt keine großen Zahlen, die nach oben springen - sondern einfach nur Spielspaß. Und wer will den schon?