Die Bundesnetzagentur möchte die nächste Versteigerung von wichtigen LTE-Frequenzen ausfallen lassen. Auf diese Frequenzen hatte 1&1 bereits ein Auge geworfen. Der Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes könnte jetzt ins Stocken geraten.
1&1 hat das Nachsehen: Bundesnetzagentur will Auktion absagen
Anders als bei der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica (o2) kann Neueinsteiger 1&1 noch nicht auf ein breites Portfolio an Mobilfunkfrequenzen verweisen. Das sollte bei der nächsten Versteigerung durch die Bundesnetzagentur eigentlich angegangen werden – doch daraus wird nun allem Anschein nach nichts. Die Bundesnetzagentur möchte die nächste Auktion schlicht absagen.
Ursprünglich sollten wichtige LTE-Frequenzen im Jahr 2023 oder 2024 neu verteilt werden, da bis Ende 2025 die bisherigen Nutzungsrechte der Betreiber auslaufen. Für 1&1 ist die Neuverteilung sehr viel relevanter als für die etablierten Netzbetreiber. Konkret geht es um Frequenzen im Bereich von 800 MHz, die für die LTE-Versorgung in eher ländlich geprägten Gebieten zum Einsatz kommt.
Für o2-Anbieter Telefónica, Vodafone und Telekom sind das gute Nachrichten, da eine erneute Versteigerung die Konzerne wieder Milliarden kosten dürfte. Von einer Verlängerung durch die Bundesnetzagentur ohne einen vierten Bieter profitieren die etablierten Anbieter also immens, während 1&1 das Nachsehen hat.
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Bundesnetzagentur will Frequenzen bündeln
Jochen Homann von der Bundesnetzagentur sieht statt einer Versteigerung eine spätere Bündelung der Frequenzen mit neuen Auflagen vor: „Ich kann mir ein Vorgehen vorstellen, die Frequenzen (...) zu einem späteren Zeitpunkt in einem Vergabeverfahren mit weiteren Flächenfrequenzen bereitzustellen. Dabei würde man dann Versorgungsauflagen machen“ (Quelle: FAZ).
Mit einer Entscheidung ist bereits in Kürze zu rechnen. Bisher hat 1&1 rund eine Milliarde Euro für 5G-Frequenzen bezahlt. Für ein eigenes Mobilfunknetz reichen 5G-Frequenzen alleine aber nicht aus.