AMD im Aufwind. Seit dem Release der Ryzen-Prozessoren ist der Chiphersteller endlich wieder eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Erzrivalen Intel. Doch mit diesem riesigen Erfolg scheint der Underdog selbst nicht gerechnet zu haben – und sieht sich deshalb gerade mit einem großen Problem konfrontiert, das auch die Kunden zu spüren bekommen. 

Angebot und Nachfrage: AMD kommt mit der Produktion von Top-Prozessor nicht hinterher

Eigentlich sollte AMDs Desktop-Prozessor mit 16 Kernen, der Ryzen 9 3950X, bereits vor zwei Monaten offiziell im Handel verfügbar sein, dieser Termin wurde von AMD aber kurz vor dem Veröffentlichungstermin noch einmal verschoben. Der Grund: Man wollte sicherstellen, dass zum Verkaufsstart genug Einheiten zur Verfügung gestellt werden können, um Versorgungsengpässe wie beim Start des Ryzen 9 3900X vermeiden zu können.

Dieser Plan scheint jedoch nicht aufgegangen zu sein. Der Ryzen 9 3950X wird seit Ende November offiziell zum Verkauf angeboten, bei den meisten Händlern ist der AMD-Prozessor aber aktuell nicht auf Lager. Mitunter müssen sich Kunden auf mehrere Wochen Wartezeit einstellen, bevor sie ihr Modell in den Händen halten.

Das wirkt sich natürlich auch auf die Preisgestaltung der Chips aus. Der ursprüngliche UVP von 819 wird im Moment hart überschritten. Mindfactory verlangt etwa 939 Euro für die CPU, bei Caseking werden sogar knapp 1.000 Euro fällig. Lediglich der Onlineshop Voelkner bietet den Hochleistungschip mit einem „moderaten“ Preisaufschlag an. Hier bezahlt man 865 Euro für den Ryzen 9 3950X.

AMD Ryzen 9 3950X: 16-Kern-Prozessor im Vorstellungsvideo

Lieferengpass bei AMD: So groß ist das Problem wirklich

Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart beklagte sich laut ComputerBase ein Händler darüber, dass er nur wenige Chips von AMD geliefert bekommen habe. In diesem speziellen Fall wurden etwa 16-mal so viele Chips bestellt, wie der Händler auf Lager hatte.

Trotz der Verschiebung des Veröffentlichungstermins scheint AMD es also nicht ansatzweise geschafft zu haben, die hohe Nachfrage zum Produktstart befriedigen zu können. Ob der Chiphersteller die Popularität des Chips schlichtweg unterschätzt hat, oder es einfach nicht genug Produktionskapazitäten gab – darüber kann zu diesem Zeitpunkt nur spekuliert werden.

Wann sich die Lage wieder entspannt, lässt sich ebenfalls noch nicht abzuschätzen. Sollte sich die Situation ähnlich entwickeln, wie beim Verkauf des Ryzen 9 3900X, dann könnten die Probleme noch einige Monate anhalten. Zum Vergleich: AMDs Zwölfkerner ist inzwischen zwar auf Lager, wird aber trotzdem noch deutlich über den UVP verkauft.

Trotz der Lieferprobleme sind AMDs Prozessoren aktuell so beliebt, wie schon lange nicht mehr: 

Habt auch ihr euch einen Ryzen 9 3950X bestellt und wartet noch auf die Auslieferung des Prozessors? Hätte eurer Meinung nach AMD den Startschuss des Chips noch weiter verschieben sollen, um genau dieses Problem umgehen zu können? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.