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Balkonkraftwerk-Skandal: Erster Solar-Hersteller zieht drastische Konsequenzen

Der Balkonkraftwerk-Skandal zieht weiter seine Kreise. (© GIGA)
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Der Balkonkraftwerk-Skandal nimmt weiter an Fahrt auf. Nachdem sich der chinesische Hersteller von Wechselrichtern für Mini-Solaranlagen schon den zweiten schweren Fehler geleistet hat, zieht ein deutscher Solar-Hersteller jetzt Konsequenzen.

 
Balkonkraftwerk
Facts 

Wattmeister verzichtet auf Deye-Wechselrichter

Der in Hamburg ansässige Balkonkraftwerk-Hersteller Wattmeister hat in einer Pressemitteilung angekündigt, dass ab sofort keine Deye-Wechselrichter mehr im Konfigurator angeboten werden. Diese hatten bereits in der Vergangenheit mit einer kritischen Sicherheitslücke zu kämpfen und stehen jetzt im Verdacht, ein sicherheitsrelevantes Relais nicht zu besitzen, obwohl dieses für die Zulassung nötig wäre. Deswegen will das Unternehmen kein Risiko mehr eingehen.

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Laurent Schüller, Inhaber von Wattmeister, begründet den Schritt so:

Nachdem bereits Anfang des Jahres Probleme bei Deye-Wechselrichtern wegen einer Sicherheitslücke in der Software bekannt wurden, ist das jetzt nochmal eine neue Dimension. Die offensichtlichen Mängel in der Elektronik entsprechen nicht unseren Anforderungen bei unseren Mini-Solaranlagen (Quelle: Wattmeister-Pressemitteilung).

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Der Solar-Hersteller geht zudem davon aus, dass auch andere Hersteller und Händler nachziehen werden, die aktuell noch Balkonkraftwerk-Sets mit Deye-Wechselrichtern verkaufen. Bei Netto werden die Balkonkraftwerke weiterhin mit den vermeintlich gefährlichen Wechselrichtern verkauft, die eigentlich in Deutschland kein gültiges Zertifikat mehr besitzen dürften. Es besteht das Risiko, dass Netzbetreiber die Wechselrichter von Deye nicht mehr anerkennen und ihr diese dann nicht zugelassen bekommt. Das zumindest deutet die Bundesnetzagentur an.

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Bundesnetzagentur wird noch nicht aktiv

Bisher verhält sich die Bundesnetzagentur bei diesem Fall erstaunlich ruhig und hat noch kein Verbot der betroffenen Deye-Wechselrichter verkündet. Dabei verletzen diese ganz klar die Vorgaben und dürften in Deutschland demnach nicht betrieben werden.

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Deye will sich bald äußern und eine Lösung anbieten. Es wird wirklich interessant sein zu sehen, was dabei am Ende herauskommt. Gut möglich, dass sich hier etwas nachrüsten lässt. Ansonsten müssten alle betroffenen Deye-Wechselrichter ausgetauscht werden. Gefährlich ist die ganze Geschichte aber nicht wirklich, denn die anderen Sicherheitsmechanismen greifen sogar schneller, als es vorgeschrieben ist.

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