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Google vor dem Aus? Kult-App droht mit Abschied aus Play Store

Die Angst geht um bei Google, denn eine immens populäre App, ein Eckpfeiler des Play Store, droht mit dem Abschied. Der Grund: Sie wurde zensiert und abgestraft. Der App-Entwickler will dieses Spiel nun nicht mehr mitspielen.

 
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Auf welche App ihr künftig verzichten müsst? Die, ähm, App des Titanic-Magazins. Und damit ist euch klar, dass wir die Überschrift nicht ganz ernst meinen. Wie könnten wir auch, es geht hier schließlich um Deutschlands Satire-Magazin Nummer 1. Google wird natürlich nicht das Zittern bekommen, für sie ist die Titanic-App ein kleiner Fisch.

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Wegen nacktem Papst-Po: Titanic fliegt aus Play Store

Aber genau deshalb - und jetzt werden wir mal wieder ernst - ist es eben eine Meldung wert, dass sich die Titanic dauerhaft aus dem App Store zurückziehen will. Denn sie ist ein weiteres kleines Opfer der Silicon-Valley-Willkür App-Store-Regeln, die so viele Entwickler und User frustrieren. Was war passiert? Google sperrte die Titanic-App, weil das Cover der Ausgabe 12/2020 zu anstößig sei. In den folgenden Tagen wurden zwei weitere Titelseiten beanstandet. Um diese Motive geht es:

Play Store: Wegen dieser Motive hat Google die Titanic-App rausgeschmissen. (Bildquelle: Titanic)

Die Proteste der Titanic-Macher blieben unbeantwortet, Google hat die App inzwischen seit zwei Wochen im Play Store gesperrt, das digitale Magazin ist für Android-User nur noch altmodisch über die Website erreichbar. Die Magazin-Macher kündigen nun an, sich komplett aus dem Play Store zurückzuziehen, sollte die Sperre nicht aufgehoben werden.

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„Titanic wird sich nicht selbst zensieren, um dem verkniffenen Humor von Monopolwichsern in San Fernando Valley, äh: Silicon Valley gerecht zu werden“, sagt Titanic-Chefredakteur Moritz Hürtgen dazu.

Für die Titanic - wie für viele andere App-Entwickler - ist eine solche Sperre sehr schmerzhaft, denn abseits der kontrollierten App-Stores gibt es kaum eine Möglichkeit, App-User zu erreichen. Als App-Entwickler ist man auf die Stores angewiesen. Dumm nur, dass die mit kaum nachvollziehbaren moralischen Kriterien kontrolliert werden. Mein Haus, mein Regeln - so das Motto.

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Update vom 16.2.2021:

Nachdem ein Google-Sprecher uns am Montag mitteilte, die Titanic-App sei „fälschlicherweise“ gesperrt worden und wieder für den Play Store freigegeben, ist die App am Dienstag weiterhin nicht auffindbar. Die Titanic-Kollegen konnten Googles Aussage nicht bestätigen. Laut Chefredakteur Moritz Hürtgen wurde die App nicht zur erneuten Überprüfung zugelassen. Auch eine Einstufung als „Ab 18“-App wurde abgelehnt. Damit bleibt es beim Rückzug der Titanic aus dem Play Store - man wolle nur zurück, wenn alle Inhalte des Magazin zugelassen werden, so Hürtgen.

Kein Spaß: Googles Monopol-Macht ist ein Problem

Die Monopol-Macht ist problematisch, wenn sie sich eben nicht nur auf Gesetze stützt, sondern wie im Falle Google vs Titanic auf den Geschmack zielt. Ob man das Motiv der Titanic für gelungen oder anstößig hält, darf jeder für sich entscheiden. Doch jedem (auch einem Satire-Magazin) sollte es erlaubt sein, sich derart frei zu äußern. Google hat diese freie Meinungsäußerung verhindert - und liefert damit vor allem denen neue Argumente, die für eine Aufspaltung des Konzerns sind, um seine Marktmacht einzudämmen.

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Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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