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o2 wendet sich gegen 1&1: Neuer Anbieter für Kunden zu riskant?

Bei o2 hält man die Teilnahme von 1&1 am Vergabeverfahren für Mobilfunkfrequenzen für überflüssig. (© Fernanda Vilela / Telefónica)

Nach Vodafone stellt sich o2 gegen einen Markteinstieg von 1&1. Zur Neuvergabe der Mobilfunkfrequenzen in Deutschland hat das Unternehmen Stellung bezogen. Aus Sicht der Konkurrenz braucht 1&1 nicht mitzumachen.

 
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Facts 

o2 gegen Markteinstieg von 1&1: Das steckt dahinter

Im Vorfeld der für 2023/24 geplanten Neuvergabe der Mobilfunkfrequenzen in Deutschland ruft die zuständige Bundesnetzagentur ein Stimmungsbild ab. Diese Chance nutzt man bei Telefónica/o2 um die eigene Position zu stärken, denn die neue Konkurrenz soll nicht unbedingt teilnehmen.

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Für chancengleichen Wettbewerb brauche „1&1 keine 800 MHz-Frequenzen“, um bundesweit die Kunden zu versorgen. Dafür habe 1&1 „eine langfristig angelegte National Roaming Vereinbarung mit Telefónica geschlossen“, schreibt Telefónica in einer Stellungnahme, die Harald Geywitz, Berliner Repräsentant des Telefónica-Basecamps, veröffentlicht hat (Quelle: Basecamp).

Ähnlich wie zuletzt beim Vodafone-Chef, für den 1&1 sogar ein Risiko für die Mobilfunkversorgung darstellt, ist das offensichtlich keine uneigennützige Einschätzung: Solange 1&1 das Netz von o2 nutzt, profitiert man schließlich von der Entwicklung des neuen Anbieters.

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Im eigenen Netz würde 1&1 hingegen die Nutzungsgebühren einsparen. Gibt man diese Ersparnis an Kunden weiter, könnte sich der Preisdruck auf die Einnahmen von Telekom, Vodafone und eben o2 auswirken – was man dort nicht gerne sieht. Im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher ist das Mauern gegen 1&1 jedenfalls in erster Linie nicht.

Was haben Mobilfunk-Frequenzen mit mir zu tun?

Im Alltag ist für Kunden eigentlich nicht ersichtlich, welche Frequenzen ihr Smartphone gerade nutzt, um sich beim Telefonieren oder Surfen zu verbinden. Trotzdem haben sie einen entscheidenden Einfluss auf die alltägliche Nutzung. So sind speziell die Frequenzbänder im Bereich von 800 MHz entscheidend für die Mobilfunkabdeckung in der Fläche.

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Die bestehenden Netzanbieter argumentieren, dass die ständige Neuvergabe mittels Auktion unnötige Kosten verursache und so Investitionen ausbremse. Telefónica erklärt, man müsse alles beim Alten belassen, „nur so wäre die bestehende Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.“ 1&1 als Bieter bei der nächsten Auktion wäre im Umkehrschluss ein Risiko.

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Was o2 und Co. gerne im eigenen Interesse übersehen: Aus Sicht der Verbraucher besteht ein höheres Risiko zur Bildung monopolähnlicher Strukturen, je weniger Netze am Markt verfügbar sind. Derzeit sind es Telekom, Vodafone und Telefónica/o2, die letztlich darüber entscheiden, was Mobilfunk in Deutschland kostet. Denn auch Discount-Anbieter sind auf deren Netze angewiesen, ebenso wie 1&1 es noch ist.

Im Sinn der Kundinnen und Kunden ist es, wenn mehr Anbieter miteinander konkurrieren und bessere Angebote gemacht werden – eine Ansicht, die auch die Bundesnetzagentur vertritt. Zu den grundlegenden Zielen der Neuvergabe gehören die Verbesserung des Mobilfunknetzes und der Abdeckung sowie die Förderung des Wettbewerbs zum Wohl der Verbraucher.

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