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VoIP-Apps für das iPad: Skype, Sipgate (3CX, iSip, Bria)


Bei VoIP (Voice over IP) telefoniert man nicht über eine normale Telefonleitung oder eine mobile Telefonverbindung, sondern nutzt hierfür allein das Internet. Voraussetzung auf dem iPad ist eine, beziehungsweise mehrere Apps. Diverse Anbieter ringen um die Gunst des potentiellen Kunden, wir stellen mit Skype und SIP die beiden bekanntesten Lösungen vor.

 
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Skype für das iPad: Komfortabel aber mit „versteckten“ Kosten

Skype dürfte den meisten Anwendern seit vielen Jahren bekannt sein. Der VoIP-Dienst bietet diverse Clients für den Mac, Windows, Android und natürlich auch iOS und setzt auf ein eigenes, geschlossenes Übertragungsformat. Vorteil: Ein Codec, der auch noch bei geringer Datenrate eine verständliche Sprachqualität bietet. Ein Nachteil: Außer Skype gibt es keine alternativen Clients.

Die Nutzung der grundlegenden Funktionen ist kostenlos, darunter fallen Anrufe und Video-Calls von Skype- zu Skype-Nutzern, ebenso eine Chatfunktionalität. Insofern ähnelt Skype mehr einem Instant Messenger, denn einer VoIP-Lösung. Apple selbst offeriert mit FaceTime und iMessage eine vergleichbare Alternative.

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Füllt man sein Konto bei Skype mit Guthaben auf, stehen dem Anwender jedoch noch mehr Funktionen zur Verfügung. So kann fortan jede Telefonnummer weltweit zu moderaten Preisen angerufen werden – insbesondere bei Auslandstelefonaten sind die Gebühren sehr günstig. Beachten sollte man jedoch eine Verbindungsgebühr (in Deutschland beispielsweise von 5,6 bis 10,2 Cent pro Anruf) für jedes Gespräch. Diese umgeht der Nutzer, schließt er ein monatliches Abonnement ab. So ist es möglich Minuten-Pakete und auch Flatrates für diverse Ziele (einzelne Länder, Europa- oder Welt-Package) zu erwerben – Übersichtsseite bei Skype über die einzelnen Pakete und Leistungen.

Skype auf dem iPad: Durchaus komfortabel und einfach in der Nutzung.

Mit dem Guthaben lassen sich ebenso SMS versenden (Deutschland 11,7 Cent), der Empfang ist nicht möglich. Allerdings besteht die Option, die eigene Mobilfunknummer zu hinterlegen. So werden etwaige Antworten ans eigene Handy gesendet. Kostenpflichtig steht ferner eine Voicemail zur Verfügung.

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Erwähnenswert: Vom normalen Fest- oder Mobilfunknetz kann man zunächst nicht angerufen werden. Wer diese Funktion benötigt, muss bei Skype eine Onlinenummer beantragen. Dieser Service ist allerdings nicht kostenlos (17,25 Euro für drei Monate, oder 57,50 im Jahr). Faxe senden oder empfangen ist mit Skype nicht möglich.

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Die Nutzung auf dem iPad ist komfortabel: Nur fix Benutzernamen und Passwort nach dem Start der App (App-Store-Link) angeben, schon kann es losgehen. Kontakte, Chats, etc. — alles ist da. Verbleibt die App im Hintergrund, werden Anrufe und Nachrichten trotzdem durchgestellt, selbst bei aktiviertem Lockscreen. Wird dieser wieder deaktiviert, findet man sich als gleich in der App.

SIP: Offener Standard mit eigener kostenfreien Rufnummer

Unter SIP versteht man zunächst nur ein bestimmtes Netzprotokoll, dass bei VoIP-Verbindungen zur Anwendung kommt. Im Gegensatz zu Skype ist dieses dokumentiert und wird von mehreren Anbietern genutzt. In Deutschland und Österreich ist zu nennen Sipgate (Anbieterseite), unsere Freunde in der Schweiz sollten einen Blick zu Sipcall werfen. Sipgate bietet ebenso eine eigene App für das iPad (App-Store-Link) und iPhone an. Da SIP jedoch ein offener Standard ist, lassen sich auch alternative Apps für den eigenen Sipgate-Account nutzen.

Größter Unterschied zu Skype: Die eigene Rufnummer bekommen Kunden sofort auch in der kostenfreien Basic-Variante, man ist also unter einer einheitlichen Telefonnummer mit eigener Ortsvorwahl weltweit erreichbar. Die eigentlichen Gebühren für Gespräche bewegen sich dabei in ähnlichen Regionen wie bei Skype (Sipgate zu Sipgate kostenfrei), eine Verbindungsgebühr gibt es jedoch nicht. SMS können ebenso versendet werden (7,9 Cent), der Empfang aufs eigene Handy funktioniert wie bei Skype. So trägt man die eigene Handynummer als Versender ein.

Ebenfalls mit enthalten ein Voicemail-Service und die Option Faxe zu versenden. In der kostenpflichtigen Plus-Version kann man diese auch online empfangen und erhält grundsätzlich drei SIP-IDs, also Telefonanschlüsse.

iPad Apps für Sipgate: 3CX, Bria und iSip

Bis zum 01.04.2013 offerierte Sipgate eine eigene und kostenlose iPad App im App Store von Apple. Diese wurde mittlerweile zurückgezogen, ist nicht mehr erhältlich und wird seitens des Anbieters offiziell nicht mehr unterstützt. Für bereits vorhandene Installationen verspricht Sipgate jedoch, dass diese weiterhin nutzbar sind. Der Anbieter möchte demnächst spezialisierte Apps für seine jeweiligen Produkte anbieten.

Dem offenen Standard von Sipgate ist es zu verdanken, dass auch zahlreiche Alternativen erhältlich sind. Sipgate empfiehlt explizit die Apps 3CX, Bria und ISIP. Kostenlos ist jedoch nur die erstgenannte Lösung.

Sipgate mit 3CX konfigurieren

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Nachdem wir die App 3CX geladen haben, öffnen wir diese und wechseln sodann in den Konfigurationsbereich. Im nächsten Schritt legen wir ein neues SIP-Profil an. Dieses füllen wir mit unseren persönlichen Daten von Sipgate und weiteren Einstellungen (in den Screenshots rot gekennzeichnet). Wichtig: „User“ und „ID“ sind dabei identisch mit der SIP-ID. Bitte nicht mit dem Benutzernamen verwechseln. Diesen benötigen wir nur allein auf der Website von Sipgate, nicht für die App. Der Displayname innerhalb der Einstellungen von 3CX kann hingegen frei vergeben werden, bspw. mit dem eigenen Nachnamen.

Sipgate mit iSip Sip Phone konfigurieren

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Im Gegensatz zu 3CX ist iSip Sip Phone leider nicht gratis. Die App für iPhone und iPad kostet aktuell 5,49 Euro. Möchten wir Sipgate mit iSip nutzen, müssen wir wie folgt vorgehen. Wir starten die App und öffnen zunächst den Menüpunkt „Settings“. Hier geben wir folgende Daten ein.

Danach wechseln wir zum Punkt „Accounts“. Vorderhand werden hier die SIP-ID (bei iSip als Username bezeichnet) und das dazugehörige Passwort eingegeben. Auch hier gilt: Bitte nicht verwechseln mit dem Web-Zugang bei Sipgate.

Zum Abschluss gehen wir zum Unterpunkt „Advance“. Eingetragen wird hier erneut die SIP-ID (Auth Username) und zusätzlich noch die allgemeingültige „Voicemal Number“.

Bria iPad Edition: Sip-Konfiguration

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Für höhere Ansprüche empfiehlt sich die kostenpflichtige App „Bria iPad Edition“ (11,99 Euro im App Store). Diese SIP-App ist zwar sehr kostenintensiv, verbindet sich jedoch gleichzeitig mit bis zu drei SIP-Accounts und bietet diverse Konfigurationsmöglichkeiten. Per In-App-Käufe steht ebenso ein besserer Audio-Codec (G729) zur Verfügung und auch die Option für Videoanrufe. Die iPhone App von Bria (App Store Link) kostet hingegen aktuell nur 6,99 Euro.

Bria iPad Edition: SIP mit Komfort – leider nicht kostenlos.

Die Konfiguration gestaltet sich ähnlich wie bei 3CX und iSip. Nach dem Start der App wählen wir „Settings“ und gehen dann zu „Accounts“. Möchten wir ein neues Profil anlegen drücken wir das „+“ und konfigurieren wie folgt. Auch hier entsprechen „Username“ und „Auth Name“ der eigentlichen SIP-ID.

Fazit: Anschluss unter dieser Nummer

Zugegeben: Das iPad wird nie das Mobiltelefon oder iPhone ersetzen. Muss es auch nicht, denn die existierenden VoIP-Lösungen sind als sinnvolle Ergänzung gedacht, vor allem wenn man öfters ins Ausland telefoniert. Unter den vorgestellten Lösungen hinterlässt Skype einen guten Eindruck – einfach und komfortabel lässt sich die iPad-App nutzen. Leider kostet die eigene Rufnummer grundsätzlich einen Obolus. Dieser entfällt bei Sipgate.

Bildquelle Titel: Pop Phone (Native Union).
Ursprünglicher Artikel vom November 2012, überarbeitet im Mai 2013.

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