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Huawei P40 Pro im Test: So gut ist der Kamera-König ohne Google

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Das Huawei P40 Pro ist das zweite High-End-Smartphone des chinesischen Herstellers, das ohne Google-Apps und -Dienste auskommen muss. Punkten möchte das Smartphone in erster Linie mit der Kamera, einer guten Ausstattung und dem neuen Design. Ohne Google wird es das Smartphone aber schwer haben, wie ich im Test vom Huawei P40 Pro festgestellt habe.

 
Huawei
Facts 

Huawei P40 Pro im Test: Vorwort

Seit Mai 2019 steht der chinesische Konzern Huawei auf der schwarzen Liste der USA und darf nicht mehr mit US-Unternehmen zusammenarbeiten. Google musste daraufhin die Zusammenarbeit mit Huawei aufkündigen, sodass Huawei nun versucht, allein klar zu kommen. Das gelingt mehr oder weniger gut. Das Unternehmen hat mittlerweile die Huawei Mobile Services (HMS) entwickelt, die als Alternative zu den Google Mobile Services dienen. Trotzdem funktionieren viele Apps und Dienste ohne Google nicht. Wer sich die Google-Apps und -Dienste installieren will, geht ein großes Risiko ein. Zudem scheint die Methode nicht wirklich dauerhaft zu funktionieren.

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Im Gegensatz zum Test vom Huawei Mate 30 Pro, hab ich das Huawei P40 Pro dieses Mal wirklich nur mit den Apps und Diensten verwendet, die ohne Modifikation möglich sind. Das sind meine Erfahrungen.

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Huawei P40 Pro im Test: Fazit

Huawei P40 Pro im Test: Macht das so noch Sinn?
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Technisch ist das Huawei P40 Pro eines der besten Android-Smartphones, die ich bisher testen durfte. Überzeugt haben mich in erster Linie die Kamera, Performance und Akkulaufzeit. Ohne Google-Dienste ist die Akkulaufzeit gefühlt viel höher. Das Smartphone hält bei normaler Nutzung locker zwei, wenn nicht drei Tage durch. Mir hat ebenfalls das Handling gut gefallen. Das P40 Pro liegt gut und satt in der Hand, es könnte nur etwas leichter sein.

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Bei der Software muss man klare Abstriche machen. Ich bin tief im Google-Universum verwurzelt, sodass der Verzicht darauf sehr schwer ist. Die YouTube-App funktioniert beispielsweise gar nicht. WhatsApp-Backup von meinem Google-One-Account bekomme ich auch nicht auf das Huawei P40 Pro – obwohl man WhatsApp per APK manuell installieren kann. Banking und kontaktloses Zahlen ist genauso wenig drin, wie das einfache Teilen von Inhalten. Die komplette Nutzererfahrung, die Android ausmacht, wirkt auf dem Huawei P40 Pro ohne Google zerrissen – und dagegen kann Huawei aktuell auch nichts machen.

Im Vergleich zum Samsung Galaxy S20 fehlen mir zudem Stereo-Lautsprecher und das 120-Hertz-Display. Das Huawei P40 Pro unterstützt zwar 90 Hertz, man merkt den Unterschied im direkten Vergleich aber trotzdem. Das Galaxy S20 wirkt noch flüssiger in der Darstellung, obwohl die Performance des P40 Pro hervorragend ist. Zudem kann man in das Huawei-Handy nur spezielle Speicherkarten einstecken. Das alles schmälert den sonst guten Eindruck.

Mit Google-Diensten und -Apps wäre das Huawei P40 Pro, das zudem 5G unterstützt, die 999 Euro ohne Zweifel wert. Ohne Google ist das Smartphone nur für Nutzer interessant, die explizit darauf verzichten wollen. Selbst wenn Huawei den Preis deutlich senken würde, sollte man sich genau überlegen, ob man sich auf dieses Abenteuer einlassen will.

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Vorteile:

  • Kamera
  • Performance
  • Display
  • Verarbeitungsqualität
  • Akkulaufzeit
  • 5G
  • Speicherplatz

Nachteile:

  • Keine Google-Dienste und -Apps
  • Preis
  • Mono-Lautsprecher
  • Fingerabdrucksensor im Display
  • 2D-Gesichtserkennung

Huawei P40 Pro im Test: Wertung

  • Verarbeitung, Haptik und Design: 5/5
  • Display: 4/5
  • Kameras: 5/5
  • Software: 2/5
  • Performance: 5/5
  • Telefonie und Audio: 4/5
  • Speicher: 4/5
  • Akku und Alltag: 5/5

Gesamt: 85 %

Huawei P40 Pro: Testbericht

Das Huawei P40 Pro ist das erste Smartphone des chinesischen Herstellers, das mit einer höheren Bildwiederholfrequenz ausgestattet ist. Statt mit 60 Hertz arbeitet der Bildschirm nun mit 90 Hertz. Die Konkurrenz setzt hingegen auf 120 Hertz, teilweise sogar auf 144 Hertz. Huawei hängt in diesem Punkt zwar hinterher, das hat aber einen guten Grund. Mit dem 90-Hertz-Display fällt die Darstellung spürbar flüssiger aus, ohne dass die Akkulaufzeit zu sehr leidet. Das hat man im Test auch gemerkt, das Handy hält sehr lange durch.

Die Darstellung des OLED-Panels ist hervorragend. Es ist ein Bildschirm von BOE verbaut. Im Vergleich zu früheren Panels dieses Herstellers merkt man deutlich, wie stark sich das Display im Bereich der Darstellung von Farben und der Helligkeit weiterentwickelt hat. Ist zwar immer noch nicht ganz auf dem Niveau eines Samsung-Panels – aber man ist dem großen Konkurrenten dicht auf den Fersen.

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Huawei P40 Pro (Bildquelle: GIGA)

Während im Huawei Mate 30 Pro noch ein Waterfall-Display zum Einsatz kam, das an den Seiten extrem stark abgerundet ist, ist hier ein normal abgerundeter Bildschirm verbaut. Allein das Glas ist an den Seiten, als auch oben und unten, zusätzlich abgerundet. Dadurch wirkt das Smartphone noch randloser. Das riesige Loch im Display sieht aber nicht schön aus – und ein 3D-Sensor ist auch nicht verbaut. Schade eigentlich, denn das hätte man erwartet, bei dieser Öffnung.

Huawei P40 Pro: Neue Kamera im Test

Huawei P40 Pro (Bildquelle: GIGA)

Die P-Serie hat immer mit einer herausragenden Kamera geglänzt – und das ist beim P40 Pro nicht anders. Die Hauptkamera löst nun mit 50 MP auf. Dazu gibt es einen 40-MP-Superweitwinkel und ein 12-MP-Teleobjektiv mit 50x-Zoom. Durch die optische Bildstabilisierung funktioniert der Zoom so gut, wie bei keinem anderen Huawei-Handy. Der große Bildsensor erlaubt zudem gute Nachtaufnahmen ohne aktivierten Nachtmodus. Mehr dazu im Kamera-Test vom Huawei P40 Pro:

Huawei P40 Pro im Test: Android 10 ohne Google

Huawei P40 Pro (Bildquelle: GIGA)

Der größte Nachteil des Huawei P40 Pro ist die fehlende Google-Software. Ohne Google Play Store und Mobile Services fühlt sich das Handy nicht komplett an. Huawei versucht mit der AppGallery zwar entgegenzusteuern, doch das klappt immer noch nicht. Essenzielle Apps fehlen in der AppGallery und müssen manuell per APK installiert werden. Updates gibt es dann nicht, man muss immer wieder selbst schauen und die aktuelle Version installieren.

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Abgesehen davon bekommt man im Grunde EMUI, wie man es kennt. Wer schon einmal ein aktuelles Huawei-Handy benutzt hat, wird sich sofort zurechtfinden. Deswegen verweise ich für den Punkt auch auf den Software-Test des Mate 30 Pro, denn es gibt keine großen Unterschiede.

Huawei P40 Pro im Test: Die Akkulaufzeit

Huawei P40 Pro (Bildquelle: GIGA)

Das Huawei P40 Pro ist mit einem 4.200-mAh-Akku ausgestattet. Wie oben bereits erwähnt, hält das Smartphone sehr lange durch. Zwei Tage Laufzeit bei normaler Nutzung sind überhaupt kein Problem. Man schafft teilweise sogar drei Tage. Im Vergleich dazu: Mit dem Samsung Galaxy S20 Plus komme ich auf einen Tag bei ähnlicher Nutzung – nur halt mit Google-Diensten. Ich gehe stark davon aus, dass die gute Laufzeit auch etwas damit zu tun hat, dass keine Google-Dienste installiert sind.

Das Smartphone lässt sich zudem extrem schnell aufladen. Mit 40 Watt lädt das Huawei P40 Pro per Kabel und 27 Watt kabellos. Letzteres konnte ich mangels kabelloser Ladestation von Huawei nicht testen, die Ladung per Kabel geht aber blitzschnell und das Handy wird dabei kaum warm.

Blick in die Zukunft

Huawei P40 Pro (Bildquelle: GIGA)

Das Huawei P40 Pro kann ohne Google-Apps sein volles Potenzial einfach nicht ausschöpfen. Es ist für einen normalen Nutzer zu umständlich, sich die wichtigsten Apps selbst zu besorgen und diese auf dem neuesten Stand zu halten. Bestimmte Apps funktionieren zudem überhaupt nicht. Wenn sich das in den kommenden Monaten nicht bessert, werden die Huawei-Smartphones nur noch für echte Enthusiasten attraktiv sein – oder für China. Dort spielen die Google-Dienste keine große Rolle. Schade eigentlich, denn mit Google-Diensten wäre das Huawei P40 Pro eines der besten Smartphones auf dem Markt.

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