Fieberthermometer Test 2021: Gute Modelle von Beurer, Braun, Nokia & Co.

Ein gutes Fieberthermometer sollte zur Pflichtausstattung in jedem Haushalt gehören. GIGA zeigt die zuverlässigsten und beliebtesten Rektal-, Oral- und Achselthermometer.
Ein Fieberthermometer kann zwar nicht heilen, ist aber trotzdem ein unerlässliches Instrument bei Verdacht oder bereits bestehender Krankheit. Die regelmäßige Messung der Körpertemperatur verschafft objektive Messwerte und ist hilfreicher als ein subjektives Gefühl über den eigenen Gesundheitszustand. Bei Babys und Kleinkindern sind die Eltern dafür verantwortlich, die Verfassung richtig einzuschätzen. Ein Fieberthermometer gehört laut Empfehlung des Gesundheitsportals der deutschen Apothekerinnen und Apotheker zur „Basisausstattung“ im Haushalt.
Fieberthermometer-Bestseller bei Amazon: Beurer Express FT 15/1
Vorteile:
- Flexible Messspitze
- Fieberalarm
Nachteile:
- Einsatzbereitschaft wird durch kryptisches „Lo“ auf dem Display signalisiert
Gute Hinweise auf empfehlenswerte Thermometer liefert die ständig aktualisierte Bestseller-Liste „Rektal-, Oral- & Achselthermometer“ bei Amazon. Seit einiger Zeit ganz oben zu finden ist das Kontaktthermometer Beurer FT 15/1. Die Kundenbewertung beträgt 4,3 von 5 Sternen, bei über 400 abgegeben Rezensionen.
Ein praktisches Merkmal ist die flexible Messspitze, die Messungen in Mund oder After erleichtern soll. Etwas irritieren könnte die Meldung „Lo“ auf dem Display: Sie bedeutet, dass das Fieberthermometer einsatzbereit ist (siehe Bedienungsanleitung). Ab 37,8 °C gemessener Körpertemperatur gibt das Beurer Ft 15/1 ein akustisches Warnsignal (30 kurze Pieptöne in 10 Sekunden).
Fieberthermometer-Bestseller bei Otto: Braun ThermoScan 5 IRT6020
Vorteile:
- Schnelle und angenehme Infrarotmessung
- Hygienische Schutzabdeckungen
Nachteile:
- Bei sehr hohen Fieberwerten ungenau
Das Braun ThermoScan 5 führte letztes Jahr beim Deutschlands zweitgrößtem Onlinehändler Otto die Bestseller-Liste der Thermometer an. Es handelt sich um ein Infrarot-Ohrthermometer, die Otto-Kunden äußerten sich darüber fast durchweg positiv. Die Handhabung wurde als „einfach“ eingestuft. Allerdings misst es laut Stiftung Warentest „nur bis 40 Grad präzise“, darüber „wurde es ungenauer“.
Die Einweg-Schutzkappen für das Braun ThermoScan 5 sind hygienisch, erzeugen aber auch Müll und weitere Kosten. 40 Ersatzkappen sind im Handel für rund 8 Euro erhältlich:
Testsieger kontaktlose Fieberthermometer: Nokia Thermo (Withings Thermo)
Vorteile:
- Schnell und genau
- Kein Hautkontakt
- Umfangreiche smarte Funktionen per Handy-App
Nachteile:
- Verhältnismäßig teuer
- Lässt sich nicht in 5-GHz-WLANs einrichten
Das Magazin TESTBild (Ausgabe 01/2018) hat 15 Fieberthermometer getestet, darunter auch kontaktlos arbeitende Modelle. Testsieger in dieser Kategorie mit der Note „gut“ (2,4) ist das „Nokia Thermo“, das im Handel auch als „Withings Thermo“ zu finden ist. Grund für die unterschiedlichen Bezeichnungen: Nokia hat 2018 seine Gesundheitssparte an das Unternehmen Withings verkauft.
Das Nokia/Withings Thermo misst in drei Sekunden einen exakten Wert – ohne Hautkontakt. Dazu führt man es mit etwas Abstand an der Stirn entlang (Messung an der Schläfenarterie). Mit fast 100 Euro ist das Modell zwar ausgesprochen teuer, kann sich aber von herkömmlichen Fieberthermometern durch zahlreiche nützliche Funktionen absetzen. Eine davon ist die Synchronisation per WLAN, bei der die erfassten Messwerte in der dazugehörigen App (iOS und Android) hinterlegt werden. Das so erstellte Gesundheitsprotokoll für bis zu 8 Nutzer kann bei Arztbesuchen hilfreich sein.
Das Herstellervideo zeigt, wie man das Withings Thermo einrichtet und die Daten mit der App abgleicht:
Sieger bei Stiftung Warentest: Hartmann Thermoval Rapid und Scala SC37T
Vorteile:
- Sehr gute Messgenauigkeit
- Preiswert
Nachteile:
- Körperkontakt erforderlich, Messdauer 11 Sekunden (Hartmann) bzw. 31 Sekunden (Scala)
Der letzte umfangreiche Fieberthermometer-Test der Stiftung Warentest liegt schon etliche Jahre zurück. In der Ausgabe 09/2008 mussten sich 18 Modelle unterschiedlicher Bauart beweisen. Zwei davon konnten mit der Note „gut“ (1,9) das beste Ergebnis erzielen: Das Hartmann Thermoval Rapid und das Scala SC37T – bei beiden handelt es sich um Kontaktthermometer. Beide sind auch heute noch im Handel zu günstigen Preisen zu finden – oft aber verbunden mit langen Lieferzeiten. Die Messgenauigkeit ist bei beiden Modellen laut Stiftung Warentest „sehr gut“. Nachteile werden keine genannt – allenfalls die Messdauer von 31 Sekunden beim Scala SC37T könnte für so manches ruheloses Kleinkind etwas zu lang sein.
Fieberthermometer 2021: So haben wir die Empfehlungen zusammengestellt
GIGA-Redakteur Stefan hat in diese Zusammenfassung vor allem Recherchen in Fachzeitschriften, aber auch eigene Erfahrungen einfließen lassen. Vorgestellt werden hier Fieberthermometer-Modelle, die besonderes Lob von Presse und Kunden erhalten haben und sich daher für einen Kauf empfehlen. Verwendete Quellen: TESTBild (Ausgabe 01/2018, digital erhältlich bei Readly), Stiftung Warentest (Ausgabe 09/2008; Online-Artikel 09/2015)
Fieberthermometer-Kauf: Was man wissen sollte
Fieber und COVID-19
Aus aktuellem Anlass: Eines der am häufigsten auftretenden „Corona-Symptome“ ist Fieber, wie eine Erhebung des Robert Koch-Instituts aus dem März 2020 zeigt:
Ein zuverlässiges Fieberthermometer kann also durchaus dabei helfen, einem ersten Verdacht auf den Grund nachzugehen. Eine endgültige Diagnose kann aber nur ein ärztlich durchgeführter Test liefern!
Fieberthermometer: Früher Quecksilber, heute digital und smart
Sogenannte Ausdehnungsthermometer mit giftigem Quecksilber waren früher weit verbreitet und dürfen in Europa seit über zehn Jahren nicht mehr verkauft werden. Wer noch ein solches Exemplar zuhause hat und loswerden möchte, sollte es bei Recyclinghöfen mit Schadstoffsammelstelle abgeben, da es sich um Sondermüll handelt.
Heutzutage werden überwiegend digitale Fieberthermometer genutzt, bei denen ein elektronischer Sensor für die Temperaturmessung zuständig ist. Man kann dabei drei Typen unterscheiden:
- Kontaktthermometer: Benötigen Körperkontakt, messen die Temperatur oral (im Mund) oder rektal (im After).
- Ohrthermometer: Werden kurz in den Ohrkanal gehalten. Messen die Wärmestrahlung des Trommelfells.
- Kontaktlose Thermometer: Messen die Wärmestrahlung des Körpers aus einigen Zentimetern Abstand.
Die Preisspanne für Fieberthermometer ist groß. Brauchbare Modelle gibt es schon für 3-10 Euro. Für High-End-Thermometer mit App und Aufzeichnungsfunktion werden bis zu 100 Euro fällig. Aufgrund der Corona-Krise kommt es aber vereinzelt zu übertrieben hohen Preisen, bei denen ein Anbieter versucht, aus der aktuellen Situation Profit zu schlagen.
Wo misst man am besten Fieber?
Bei Kontaktthermometern ist die richtige Messstelle am Körper entscheidend, die zusammen mit einer ausreichenden Messdauer zu einem korrekten Messwert führt. „Am zuverlässigsten ist die rektale Messung im After. Unter der Zunge ist die Temperatur 0,3 bis 0,5 Grad niedriger, Messungen unter den Achseln oder an anderen Hautstellen sind unzuverlässig“, so Dr. Wesiack, Facharzt für Innere Medizin in Hamburg, gegenüber T-Online.
Eine besondere Herausforderung ist das Messen der Temperatur bei Kindern, da diese etwa bei einer oralen Messung „ein paar Minuten nur durch die Nase atmen, den Mund nicht öffnen und auch nicht auf das Thermometer beißen dürfen“, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. anmerkt.
Infrarotthermometer fürs Ohr können die Messung bei Kindern erleichtern, allerdings müssen Eltern darauf achten, dass sie das Trommelfell anpeilen und es wegen Ohrenschmalz nicht zu einer fehlerhaften Messung kommt (siehe „Kinderkrankheiten von A bis Z“ von DDr. med. Peter Voitl).
Ab wann hat man Fieber?
Der Berufsverband Deutscher Internisten e. V. nennt folgende Temperaturwerte (gemessen in Grad Celsius), um Fieber zu bestimmen:
- 36,5°C - 37,4°C: Normal-Temperatur
- 37,5°C - 38,0°C: Subfebrile Temperatur („erhöhte Temperatur“, noch kein Fieber)
- 38,1°C - 38,5°C: Leichtes Fieber
- 38,6°C - 39,0°C: Mäßiges Fieber
- 39,1°C - 39,9°C: Hohes Fieber
- 40,0°C - 42,0°C: Sehr hohes Fieber
Hinweis in eigener Sache
Fieber ist eine ernstzunehmende Erscheinung, die den Aspekt der Gesundheit betrifft. GIGA kann hier keine fachlichen Ratschläge geben, sondern ausschließlich einen Überblick über aktuell erhältliche Fieberthermometer liefern, die bei der Erfassung des Gesundheitszustands behilflich sein können. Bei ernsthaften Fiebererscheinungen oder anderen Beschwerden empfiehlt es sich unbedingt, ärztlichen Rat einzuholen.