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Nach Shitstorm um kontroversen Shooter rudern die Entwickler jetzt zurück

© Victura
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Der Shooter Six Days in Fallujah findet sein Setting im zweiten Irakkrieg. Peter Tamte, der Chef von Publisher Victura, erklärte kürzlich, das Spiel sei kein politisches Statement, wofür er stark kritisiert wurde. In einem Statement relativiert der Publisher nun die Aussagen.

 
Videospielkultur
Facts 

Bereits 2009 erlangte der Shooter Six Days in Fallujah Berühmtheit. Das Spiel wird sich um die zweite Schlacht in der irakischen Stadt Falludscha (2004) drehen. Spieler sollten das Kampfgeschehen aus der Sicht amerikanischer Marines erleben. Der kontrovers diskutierte Krieg, den die USA im Irak führten, war Publisher Konami damals zu heiß, durch die zeitliche Nähe zu den Vorkommnissen ließ Konami das Projekt fallen.

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Official Six Days in Fallujah Announcement Trailer
Official Six Days in Fallujah Announcement Trailer

Ein Jahrzehnt später: Ein neuer Versuch

Das damalige Studio Atomic Games ging 2011 pleite. Mit Highwire Games und Victura hat das Spiel jedoch einen neuen Entwickler und auch einen neuen Publisher. Geblieben ist Peter Tamte, der nach wie vor die treibende Kraft hinter Six Days in Fallujah ist. Das Grundkonzept des Spiels ist ebenfalls geblieben. Die Geschichte des Taktik-Shooters basiert auf den Interviews mit Marines, Soldaten und Zivilisten, die 2004 in Falludscha waren.

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Zum neuen Versuch gibt es auch gleich eine neue Kontroverse. In einem Interview mit Gamesindustry.biz macht Peter Tamte einige Aussagen, für die er heftige Kritik erntete. Laut ihm sei das Spiel „keine politische Aussage für irgendeine Seite“. Außerdem sei es „nicht nötig, die Gräueltaten zu zeigen“. Zur gewählten Perspektive der US-Soldaten sagte er noch:

„Nur wenige Leute wollen wissen, wie es ist ein irakischer Zivilist zu sein. Niemand wird dieses Spiel spielen. Aber Leute wollen wissen, wie es ist im Kampf zu sein.“

Publisher rudert zurück

Die Aussagen von Peter Tamte ließen den Schluss zu, dass sich Six Days in Fallujah nicht nur frei von jeder politischen Aussage, sondern auch jeder politischen Verantwortung machen wolle. In einem Twitter-Statement relativiert der Publisher nun diese Aussagen und räumt ein, dass „die Geschehnisse in Six Days in Fallujah untrennbar von politischen Ansichten sind“.

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Victura erklärt außerdem, dass der Fokus nicht so sehr bei den US-Soldaten liege, wie die Öffentlichkeit annimmt. Auch Zivilisten sollen ihre Erfahrungen und Meinungen zum Irakkrieg äußern und die bereits im Vorfeld bekannten dokumentarischen Segmente sollen den richtigen Kontext für die Geschichte liefern.

Der Publisher betont noch einmal, dass Spieler keine Gräueltaten wie den Einsatz von weißem Phosphor begehen werden. Die Nutzung solcher Bomben wird häufig als Kriegsverbrechen kritisiert, da es sich dabei nicht nur um eine Brand-, sondern auch eine Chemiewaffe handelt. Der Einsatz gegen Zivilisten ist durch die Zusatzprotokolle von 1977 des Genfer Abkommens verboten, die USA haben das betreffende Protokoll jedoch nie unterzeichnet.

Six Days in Fallujah soll noch im Jahr 2021 für PC und Konsolen erscheinen. Bei Highwire Games sind Entwickler tätig, die früher an den Reihen Destiny und Halo gearbeitet haben. Der Publisher Victura wird von Peter Tamte selbst geleitet.

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