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Sonos-Lautsprecher: Audio-Hersteller sieht seinen Fehler endlich ein

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Anfang Januar hatte Sonos mit einem echten Shitstorm zu kämpfen. Kunden beschwerten sich über eine neue Verkaufspraxis des Unternehmens – dabei hatte der Audio-Hersteller eigener Ansicht nach nur die besten Absichten. Nun macht Sonos aber doch einen Rückzieher – zur Freude der Kundschaft.

 
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Update vom 11.03.2020: Sonos‘ umstrittenes Trade-Up-Programm wird angepasst. Wie The Verge berichtet, hat der Lautsprecher-Hersteller nun endlich ein Einsehen und schickt den stark kritisierten Recycling-Modus in die Wüste.

Das Trade-Up-Programm ist dazu gedacht, um Nutzer alter Sonos-Geräte zum Umstieg auf ein aktuelles Modell zu bewegen. Wer auf seinem alten Lautsprecher den Recycling-Modus aktivierte, und ihn damit effektiv unbrauchbar machte, erhielt einen Rabatt von 30 Prozent beim Kauf eines neuen Sonos-Gerätes.

Das Angebot wurde von den Fans jedoch nicht gut aufgenommen, sondern sorgte stattdessen eher für Empörung. Nun hat sich Sonos dazu entschieden, den Kunden der alten Geräte den Rabatt auch ohne die Aktivierung des Recycling-Modus zu gewähren. Man kann das Gerät also behalten und weiterhin selber benutzen, an Freunde verschenken oder weiterverkaufen und trotzdem von der Aktion profitieren.

Die folgenden Produkte berechtigen zur Teilnahme am Trade-Up-Programm von Sonos:

  • Sonos Play:5 (erste Generation)
  • Sonos Connect (zwischen 2011-2015 hergestellt)
  • Sonos Connect:Amp (zwischen 2011-2015 hergestellt)
  • Sonos CR200

Der Recycling-Modus wurde inzwischen aus der App entfernt. Kunden, die ihren Rabatt nutzen wollen, sollen sich beim Kundenservice melden. In den kommenden Wochen will man zudem die offizielle Webseite des Trade-Up-Programms aktualisieren und einen neuen Prozess zum Einlösen des Rabatts etablieren.

Originalartikel:

Trade-Up-Programm von Sonos: Das steckt dahinter

Im ersten Moment könnte man meinen, dass es sich um einen schlechten Scherz handelt: Wer den zehn Jahre alten „Sonos Play:5“-Lautsprecher der ersten Generation in den Recycling-Modus versetzt, kann den Lautsprecher nicht mehr verwenden – und das laut Sonos aus gutem Grund.

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Bei der Software-Aktualisierung handelt es sich um den sogenannten Recycling-Modus. Dieser sorgt dafür, dass das alte Soundsystem nach dem Ablauf eines 21-tägigen Countdowns nicht mehr in der Sonos-App auffindbar ist. Da der betagte Lautsprecher jedoch keine Bluetooth-Unterstützung bietet, kann er somit nicht mehr kabellos verwendet werden. Zusätzlich werden auch alle persönlichen Daten vom Gerät gelöscht.

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Ob auch die Wiedergabe über den eingebauten Klinkenanschluss deaktiviert wird, geht aus der entsprechenden Support-Seite nicht hervor. Da Sonos selbst jedoch empfiehlt, dass man das Gerät im Anschluss beim örtlichen Wertstoffhof für Elektromüll abgeben, sollte man lieber nicht damit rechnen, dass Nutzern diese Funktion erhalten bleibt.

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Doch warum sollten Nutzer eines alten Sonos-Lautsprechers dann überhaupt am freiwilligen Trade-Up-Programm teilnehmen? Ganz einfach, Sonos bietet Kunden, die ihr altes Gerät unbrauchbar machen, einen Rabatt von 30 Prozent beim Kauf eines neuen Sonos-Produktes an.

Neben dem Sonos Play:5 (erste Generation) können auch der Sonos Connect und der Sonos Connect:Amp über den Recycling-Modus unbrauchbar gemacht werden. Die Geräte werden nicht automatisch in den Recycling-Modus versetzt, Nutzer müssen den Vorgang aktiv selbst über das Trade-Up-Programm von Sonos einleiten.

Shitstorm über Sonos-Update: Ein Zeichen der modernen Wegwerfgesellschaft?

Auf Twitter löste Sonos Stratgie zum Ankurbeln der Verkäufe von Neugeräten einen regelrechten Shitstorm aus – und das nicht nur bei den Kunden, sondern auch beim Ökosozialisten @atomicthumbs:

Der Twitter-Nutzer beschwert sich im Thread über Sonos Vorgehensweise und kritisiert vor allem die Verschwendung vollkommen funktionstüchtiger Hardware. Gleichzeitig erwähnt er, dass es im Sonos-Forum bereits Beschwerden von Kunden gibt, die ihre Geräte aus Versehen in den Recycling-Modus versetzt haben und den Countdown nun nicht mehr selber deaktivieren können. Laut Sonos können sich die betroffenen Kunden beim Support melden, damit man ihnen auf individueller Basis weiterhelfen kann.

Wer sich fragt, warum Sonos unbedingt will, dass mein sein altes Gerät unbrauchbar macht, um die Gutschrift zu erhalten, findet auf der offiziellen Webseite die entsprechende Antwort:

Diese älteren Produkte wurden durch leistungsstärkere Produkte im Sonos System ersetzt. Wir denken, dass es absolut die richtige Entscheidung ist, Recycling zur Bedingung für dieses Angebot zu machen. Das Recycling deines Geräts bei einem zertifizierten Wertstoffhof vor Ort ist die umweltfreundlichste Art der Entsorgung.

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Meiner Meinung nach wäre es viel umweltfreundlicher, das funktionstüchtige Gerät nicht zu entsorgen, sondern stattdessen an einen Freund zu verschenken oder auf eBay weiterzuverkaufen, aber damit verdient Sonos natürlich kein Geld.

Lieber weiterverkaufen statt recyceln? So klappt's auf eBay Kleinanzeigen am besten: 

Gleichzeitig sollte nicht unerwähnt bleiben, dass diese Entscheidung des Herstellers nicht von ungefähr kommt. Schließlich sind laut des Unternehmens noch 92 Prozent aller Geräte, die man jemals verkauft hat, noch immer in Gebrauch. Zusätzlich bietet Sonos für alle Geräte Software-Updates über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren nach ihrem Verkaufsende an – da können nur wenige Konkurrenten mithalten. Ob das alleine das Zerstören funktionstüchtiger Hardware über ein Trade-Up-Programm rechtfertigt? Was meint ihr? Schreibt es uns in die Kommentare.

Hinweis: Bei dem Gerät auf dem Artikelbild handelt es sich um den Sonos One. Der Lautsprecher ist nicht von der Problematik betroffen und dient lediglich als Symbolbild.

Artikelaktualisierung vom 06. Januar 2020: Im ursprünglichen Artikel war von einem „Software-Update“ die Rede. Dieser Begriff beschreibt jedoch den Recycling-Modus nicht passend, da es sich hierbei um ein optionales Angebot seitens des Herstellers handelt.

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