Beim Neuwagenkauf solltet ihr besser zweimal hinschauen.
Moderne Autos sind Hightech auf Rädern, doch für viele Kunden sind sie zur digitalen Problemzone geworden. Fehlerhafte Software, defekte Bauteile und überforderte Werkstätten können die Freude am Neuwagenkauf schnell trüben.
Neuwagenfrust: Käufer melden verstärkt Probleme
Immer mehr Autobesitzer berichten von frustrierenden Erlebnissen mit ihren fabrikneuen Fahrzeugen. Die Probleme reichen von ständigen Ausfällen der Infotainment-Systeme bis zu schwerwiegenden technischen Defekten, die ganze Fahrzeuge lahmlegen.
Werkstätten stoßen dabei oft an ihre Grenzen, wenn es um Software geht (Quelle: Auto Motor und Sport). Sie können Fehler meist nicht selbst beheben, sondern müssen auf Updates der Hersteller warten. Das dauert teils Wochen oder Monate.
Der Ablauf sieht für immer mehr Neuwagenkäufer so aus: Sie melden Probleme, fahren das Auto mehrfach in die Werkstatt, doch es gibt keine Lösungen. So geschehen bei einem neuen Audi E-Tron GT, der laut Berichten achtmal liegen blieb, ohne dass die Ursache gefunden wurde.
Auch Steffen Jäckle, Experte für Vertriebsmanagement und digitale Transformation an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, sieht Probleme bei modernen Neuwagen: „Autos, die jünger als drei Jahre alt sind, haben zweieinhalbmal so viele Defekte bei Infotainment, Konnektivität oder Assistenzsystemen wie ältere Autos“.
Doch auch klassische Technik sorgt für Ärger bei neuen Autos. Opel-Kunden kämpfen Berichten zufolge mit Zahnriemenschäden durch Ölauflösung, VW-Fahrer warten mitunter monatelang auf einfache Steuergeräte. Bei Toyota reicht mitunter schon eine Woche Standzeit aus, um die Starterbatterie leerzuziehen.
Neuwagen: Fahrer zahlen, Hersteller schweigen
Viele Hersteller reagieren nur noch ausweichend oder mit PR-Formeln auf Nachfragen. Konkrete Lösungen bleiben aus. Kunden geraten so in eine Endlosschleife aus Werkstattbesuchen, Ersatzteil-Wartezeiten und ergebnislosen Hotline-Gesprächen. Wer Pech hat, muss für fragwürdige Reparaturen auch noch tief in die Tasche greifen.