Assassin's Creed Valhalla - Vorschau: 6 Erkenntnisse nach 3 Stunden Probespielen

Ganze 3 Stunden durften wir bereits Assassin's Creed Valhalla spielen und verraten euch in unserer Vorschau 6 Details, die uns dabei besonders im Gedächtnis geblieben sind.
Durch COVID-19 sind Reisen quer durch Europa derzeit nur mit starken Einschränkungen möglich. Da passt es gerade recht, dass euch Ubisoft im Dezember 2020 für 70 Euro von Griechenland nach England reisen lässt. Nachdem ihr im letzten Serienteil Assasssin's Creed Odyssey die griechischen Inseln erkundet habt, dürft ihr euch nämlich in Assassin's Creed Valhalla durch die nordische Mythologie prügeln.
Wir durften die Region East Anglia bereits drei Stunden lang erkunden und hatten wie zu erwarten eine Menge Spaß dabei, auch wenn uns einige Features noch nicht überzeugen konnten.
1. Die Charakterauswahl: Eivor oder Eivor?
Erneut könnt ihr zu Beginn des Spiels aus einem weiblichen und einem männlichen Charakter wählen. Beide tragen den Namen Eivor und wie bereits in Odyssey scheint die Auswahl in erster Linie optische Auswirkungen haben und den Verlauf der Handlung sowie der Zwischensequenzen nicht zu beeinflussen. Wie bereits Kassandra ist also auch die weibliche Variante von Eivor nicht auf den Mund gefallen, steht als Hochzeitsgast mit verschränkten Armen in der Ecke, triumphiert bei Trinkspielen und verhält sich ebenso selbstbestimmt und selbstverständlich, wie es auch vom männlichen Counterpart erwartet wird.
Wer Eivor genau ist, lässt sich noch nicht sagen, da wir in ein Kapitel aus der Mitte des Spiels geworfen wurden und den tatsächlichen Beginn der Story noch nicht sehen durften. Bekannt ist ist nur, dass Eivor den norwegischen Wikingern angehört.
2. Das Setting: Wo bin ich hier eigentlich?
Assassin's Creed Valhalla spielt im Jahr 873, in einer Zeit, in der Sachsen, Dänen und Wikinger auf den britischen Inseln die Äxte kreuzen. Eine wichtige Persönlichkeit in diesem Handgemenge, zumindest im Rahmen der Demo, ist Oswald von East Anglia. Den hat es wirklich gegeben, wie sein Wikipedia-Artikel beweist, praktischerweise ist außer einer Münze heute jedoch nichts mehr über ihn bekannt. Das gibt Ubisoft Montreal die kreative Freiheit, die Einzelheiten der Rahmenhandlung nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, ohne dabei in allzu grobe historische Widersprüche zu geraten.
Dass Oswald nicht die einzige tragende Persönlichkeit der Handlung bleiben wird, verrät ein Blick auf die Weltkarte. So stellt das Demo-Gebiet East Anglia nur eine von zahlreichen Regionen dar und im fertigen Spiel werdet ihr etwa bis an die Südküste und sogar quer über die Nordsee reisen können.
3. Ihr könnt wieder meucheln
Ein Feature, das in Odyssey noch für allerhand Diskussionen gesorgt hat, war das Levelsystem. Wer sich in zu schwierige Gebiete gewagt hat war nicht nur im Kampf unterlegen, sondern konnte sich auch nicht auf die eigenen Fähigkeiten als Assassine verlassen. Selbst ein Überraschungsangriff aus dem Hinterhalt hat manchen Gegnern gerade einmal ein Drittel ihrer Lebensenergie abgezogen, sobald der Levelunterschied zu groß war.
In Assassin's Creed Valhalla sollen Attentate wie in den alten Serienteilen wieder möglich sein. Davon konnten wir uns auch überzeugen, als wir nach und nach die Bewohner eines Banditenlagers hinterrücks überwältigten und anschließend einen Bären aus dem Käfig befreiten, der sich um die übrigen Widersacher kümmerte.
4. Das Kampfsystem: Raids und Rangeleien
Klar, dass auch in Valhalla wieder an allen Ecken und Enden der Spielwelt gekämpft wird. Das Grundprinzip bleibt dabei das gleiche wie in Odyssey: Neben euren regulären Aktionen wie leichten und schweren Angriffen, Blocks und Ausweichschritten sind also auch wieder besondere Fähigkeiten möglich, etwa ein Tritt der eure Gegner für einen Moment betäubt. Allerdings spielt nicht nur die Lebensenergie euer Gegner eine Rolle im Kampf, sondern auch deren Ausdauer. Ähnlich wie etwa in Sekiro: Shadows Die Twice ist es nämlich auch in Valhalla möglich, Gegner mit einer Spezialattacke auszuschalten, sobald diese zu viele Schläge hintereinander eingesteckt haben und zu erschöpft sind, um sich weiter zur Wehr zu setzen.
Ein Hauch Sekiro ist darüber hinaus auch in den Bosskämpfen enthalten, da sich durch Vorsicht und Planung ganze Phasen aus Bosskämpfen vermeiden lassen. So müssten wir uns eigentlich in einem der Boskämpfe sowohl gegen Bösewicht Rued als auch seinen Wolfbegleiter zur Wehr setzen. Stattdessen können wir Rued mit einem gut geplanten Attentat überwältigen und müssen anschließend nur noch den Wolf im Kampf besiegen.
Während sich in Odyssey noch Spartaner und Athener in den Eroberungsschlachten Beulen in die Bleche gehauen haben, gibt es auch in Valhalla Massenschlachten in Form von Raids. Allerdings laufen diese deutlich strukturierter ab. Zunächst ist es eure Aufgabe, die Befestigungsanlagen eures Ziels zu durchbrechen, beispielsweise indem ihr dabei helft einen Rammbock zum gegnerischen Tor zu schieben. Dabei wollen allerdings auch Bogenschützen und Nahkämpfer abgewehrt werden, die euch daran hindern wollen. Alternativ könnt ihr allerdings auch hier einen eher heimlichen Weg gehen und die Wälle von Hand erklimmen. Nachdem ihr die gegnerischen Bogenschützen auf den Wällen ausgeschaltet habt, entweder im Nahkampf oder heimlich mit euer versteckten Klinge, könnt ihr das Tor für eure Verbündeten einfach von der gegenüberliegenden Seite aus öffnen.
5. Die Spielwelt: Stufe um Stufe
Die Welt von Assassin's Creed Valhalla könnt ihr frei bereisen, sei es zu Fuß, auf dem Pferderücken oder auch erneut an Bord eines Schiffes. Natürlich darf auch die für die Serie typische Schnellreise nicht fehlen, für die ihr wie gewohnt zunächst einen Aussichtspunkt freischalten müsst. Bei eurer Reise durch die Spielwelt solltet ihr dennoch Vorsicht walten lassen.
Ein Blick auf die Weltkarte offenbarte, dass die Gebiete des Spiels ein gewisses Maß an Kraft empfehlen. Das ideale Powerlevel für East Anglia beträgt etwa 55, allerdings gibt es einige Regionen, in denen dieser Wert jenseits der 300 liegt. Das muss allerdings nicht bedeuten, dass Valhalla den gleichen Fehler macht wie Odyssey und die umliegenden Gebiete mit den gleichen, aber auf wundersamer Weise deutlich schwierigeren Gegnern füllt. Dass Gegner selbst über Level verfügen, dafür gab es in den drei Stunden Spielzeit keine Anzeichen.
Allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass auf Stufenaufstiege und Charakterverbesserungen verzichtet wird. Durch gewonnene Kämpfe und erfolgreichen Storyfortschritt schaltet ihr also Skillpunkte frei, die euch mehr Angriffskraft, bessere Verteidigung und weitere Boni ermöglichen.
6. Vor jedem Kampf: Beeren pflücken
Es gibt ein Feature, das in der Demo noch für Irritation gesorgt hat. Um sich im Kampf heilen zu können, ist Eivor auf Rationen angewiesen. Diese werden aufgefüllt, indem Eivor Beeren sammelt oder Wildtiere jagt. Auf dem Papier ist das eine Interessante Mechanik, die wunderbar ins Szenario passt. In der Praxis offenbart sie aber ihre Tücken. Das liegt vor allem daran, dass die Heilungen nicht ohne weiteres aufgefüllt werden. Wer also eine Bosskampf oder einen Raid verliert, kann es in der Regel zwar sofort ein zweites Mal probieren, muss dann aber damit Leben, dass bei diesem Versuch gar keine Heilung mehr möglich ist.
Wer also optimal vorbereitet sein will, muss also nach jedem verlorenen Kampf zehn Minuten den nächsten Wald nach Beeren und Wildtieren absuchen. Keine ideale Lösung. Es ist gut möglich, dass die Suche nach Rationen im Laufe des Spiels noch vereinfacht oder automatisiert wird, etwa durch bestimmte Skill-Upgrades oder durch Fähigkeiten, die erst im Verlauf der Handlung freigeschaltet werden, in der Demo war davon allerdings noch nichts zu erkennen. Ob dieses System das Spiel unnötig entschleunigen wird oder ob Ubisoft noch eine passende Lösung parat hat, ist derzeit das größte Fragezeichen rund um Assassin's Creed Valhalla.
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