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Handyversicherung abschließen: Sinnvoll oder übertrieben?

Das Display eines Smartphones kann schnell kaputt gehen (© GIGA)
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Das Smartphone begleitet uns tagtäglich und speichert mit Fotos und Videos unser ganzes Leben – dementsprechend ist es nicht ungewöhnlich, über eine Handyversicherung nachzudenken. Doch lohnt es sich?

Es passiert schnell: Das Handy rutscht aus der Hand und fällt auf die Straße oder man steckt es in die Jackentasche, nur um im nächsten Moment zu merken, dass es geklaut wurde. Für viele dient das Smartphone nicht nur der Erreichbarkeit, sondern ebenso als Fotoalbum, Fitnesstracker, Fahrschein, Geldkarte, Autoschlüssel fürs Carsharing und noch viel mehr. Fällt dieser aktive Teil des Lebens weg, hat man nicht nur Stress, um die SIM-Karte, Online-Konten etc. zu sperren, sondern trauert zusätzlich vielen Erinnerungen nach.

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Eine beruhigende Maßnahme kann eine Handyversicherung sein. Aber ist es gerechtfertigt, sein Handy zu versichern oder eine übertriebene Ausgabe à la Fensterglasschutz? Die Stiftung Warentest (Ausgabe 11/2022) hat sich verschiedene Handyversicherungen angeschaut und bewertet, ob sich die Investition lohnt.

Ist eine Handyversicherung sinnvoll?

Prinzipiell stuft die Stiftung Warentest Handyversicherungen nicht als dringend ein. Klar: Ist das Display kaputt, kann auch eine Reparatur ordentlich ins Geld gehen. Aber unterm Strich sind die Kosten tragbarer als deutlich höhere Ausgaben bei Unfällen, die beispielsweise durch die Privathaftpflichtversicherung gedeckt werden. Vielmehr beschreibt die Stiftung Warentest eine Handyversicherung als „Wohlfühlprodukt“.

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Hinzu kommt, dass unter gewissen Umständen andere Versicherungen greifen – beispielsweise die Hausratversicherung. Wird bei euch eingebrochen und das Smartphone geklaut, fällt der Diebstahl in diese Kategorie und ihr erhaltet die Wiederbeschaffungskosten von eurem Versicherer. Selbiges gilt übrigens auch für einen Brand in der Wohnung. Eine Handyversicherung dagegen deckt Fälle ab, in denen das Gerät durch eigenes Verschulden zu Schaden kommt.

Außerdem sollte man die Haftung durch Verkaufende und die Herstellergarantie nicht vergessen: Sollte innerhalb von zwei Jahren ein Mangel an dem Gerät festzustellen sein, haftet der oder die Verkaufende. Euch steht dann eine Reparatur oder ein Ersatzgerät zu (Quelle: § 437-439 des BGB). Gibt euch der Hersteller eine zusätzliche Garantie und in dieser Zeit weist das Smartphone einen Fehler auf, haftet der Hersteller. Erst wenn diese beiden Optionen nicht mehr greifen, würde die Handyversicherung einschreiten.

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Eine Smartphone mit kaputter Rückseite liegt auf einem Tisch.
Während der Garantie muss der Hersteller für Fehler am Smartphone aufkommen (Bildquelle: GIGA)

Kosten für eine Handyversicherung

Wollt ihr eine Handyversicherung abschließen, ist es wichtig, genau hinzuschauen und verschiedene Anbieter zu vergleichen. Die Stiftung Warentest gibt an, dass der Preis für eine Versicherung zwischen 6 und 20 Prozent des Smartphone-Kaufpreises liegt: „Ein 1.300-Euro-Smartphone für zwei Jahre zu versichern, kostet beim güns­tigsten Anbieter in unserem Test 127 Euro, beim teuersten Versicherer 312 Euro.“

Häufig locken Versicherer mit einem (vermeintlich) günstigen Monatspreis, der aufs Jahr gerechnet, nicht mehr so günstig ist. Wollt ihr euch eine Handyversicherung zulegen, schaut genau hin – auch welche Leistungen in der Versicherung inbegriffen sind.

Dahingehend ist ebenso die Frage relevant, ob sich ein Diebstahlschutz lohnt. Was im ersten Augenblick verlockend klingt, ist laut des Testinstituts nicht unbedingt zu empfehlen. Einerseits macht diese zusätzliche Leistung die Versicherungsgebühr oft ein ganzes Stück teurer. Andererseits gibt es zu viele Grauzonen, welche Situationen genau unter Diebstahl zählen. Wird euch beispielsweise das Handy geklaut, während ihr in der Umkleide seid, muss der Versicherer nicht unbedingt dafür aufkommen. Ebenso wenn ihr in der Straßenbahn sitzt und das Handy aus eurer Tasche genommen wird.

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Euer Smartphone wurde gestohlen? So könnt ihr es orten:

Im Endeffekt muss der Versicherer nur handeln, wenn ihr euer Handy während des Diebstahls eng am Körper getragen oder direkt im Blick hattet – nur passieren so relativ wenig Diebstähle. Und wird euch wiederum das Handy gewaltsam entrissen, kommt da in der Regel die Hausratversicherung auf.

Die besten Handyversicherungen

Der optimale Schutz: Samsung Care+ und Apple Care+

Legt ihr euch ein neues Smartphone von Samsung oder Apple zu, bieten euch die Hersteller den Versicherungsschutz Samsung Care+ (zur Website von Samsung) bzw. Apple Care+ (zur Website von Apple) an. Unter anderem sind Schäden wie Displaybruch und das Eindringen von Flüssigkeiten abgesichert. Der Schutz greift ebenso bei Hard- und Software-Problemen und man kann innerhalb von 2 Jahren 4 Schäden bzw. innerhalb eines Jahres 2 Schäden melden.

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Die Stiftung Warentest lobt, dass ebenso Tablets versicherbar sind und ein Diebstahlschutz dazugebucht werden kann – für einen entsprechenden Aufpreis. Wurde dein Smartphone gestohlen (beispielsweise aufgrund eines Einbruchs), erhältst du vom Hersteller ein Ersatzgerät. Einen Geldersatz gibt es dagegen nicht.

Wichtig zu wissen: Sowohl Samsung Care+ als auch Apple Care+ könnt ihr entweder direkt mit dem neuen Gerät kaufen oder spätestens 60 Tage danach. Die Preise beginnen bei der Galaxy-A- und M-Serie ab 2,59 Euro bzw. 3,59 Euro mit Diebstahlschutz pro Monat (zur Preisliste von Samsung Care+). Eine Versicherung für das iPhone 14 mit einem „normalen“ AppleCare+ beträgt 8,99 Euro und mit Diebstahlschutz 11,99 Euro.

Auf einem Tisch steht das Smartphone Samsung Galaxy S22 und wird von gelbem Licht angestrahlt.
Euer neues Smartphone könnt ihr gleich während des Kaufs versichern lassen (Bildquelle: GIGA)

Versicherung ohne Diebstahlschutz

Kauft ihr euch ein neues Smartphone über Amazon, könnt ihr direkt beim Händler eine Versicherung abschließen. In dieser ist keine Option für Diebstahlschutz inbegriffen. Somit fällt der Versicherungsbeitrag auch recht niedrig aus. Für ein Smartphone um die 600 Euro zahlt ihr im Jahr 40 Euro und bei einem 1.300-Euro-Gerät knapp 60 Euro.

Ein Tablet kann auch versichert werden, außerdem greift der Versicherungsschutz bei Flüssigkeitsschäden. Erleidet das Gerät einen Totalschaden, bekommt ihr ein Ersatzgerät vom Versicherer – Geld zurück gibt es auch hier nicht. Wichtig: Ihr müsst die Versicherung während des Kaufs abschließen, ein späterer Abschluss ist nicht möglich.

Weitere Versicherungen, die einen Blick wert sind:

  • Die Bayrische: Neodigital Versicherung (mit und ohne Selbstbeteiligung möglich)
  • Ergo Direkt Handyversicherung (Dauergarantie): Greift bei Flüssigkeitsschäden, Akku- und Geräteverschleiß
  • Hepster: mit oder ohne Selbstbeteiligung, greift bei Flüssigkeitsschäden

Um den Handy-Akku ranken sich einige Mythen. Welche davon wahr sind, erfahrt ihr in unserem Video:

Fast Charging, Memory-Effekt und Tiefentladung – GIGA klärt Akku-Mythen auf
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Was tun bei fälschlichem Abschluss?

Kauft man sich ein neues Handy, kann es passieren, dass man mehr oder weniger vom Händler gedrängt wurde, eine Handyversicherung mitabzuschließen. Aber keine Sorge, aus dieser kommt man relativ schnell wieder raus.

Insgesamt habt ihr nach Versicherungsabschluss (also nachdem euch die jeweiligen Unterlagen vorliegen) 14 Tage Zeit, um den Vertrag zu schriftlich zu widerrufen. Achtet darauf, den Widerruf nicht an den Händler zu schicken, über den ihr das Smartphone gekauft habt, sondern an die Versicherungsgesellschaft, die auch in den Unterlagen angegeben wird.

Ihr sucht noch nach dem richtigen Handy-Tarif? Dann haben wir hier passende Anbieter:

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