Der Streaming-Service Mixer ist durch den Wechsel auf die Plattform des berühmten Streamer Tyler 'Ninja‘ Blevins in ein neues Rampenlicht gerückt worden. Wir zeigen dir die Unterschiede zum bekannten Pendant Twitch und welche Features Mixer besitzt, die Twitch nicht hat.

 
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Was ist Mixer und wem gehört es?

Mixer ist ein Streaming-Service für Videospieler. Aber es war nicht immer als Mixer bekannt. Es startete als Beam, ein unabhängiger Streaming-Service, der im Januar 2016 erschien. Microsoft kaufte Beam im August 2016 und kündigte im Oktober 2016 an, dass es ebenfalls in Windows 10 mit eingebaut wird. Im Frühling 2017 wurde Beam ins Windows-Betriebssystem wie auch der Xbox One integriert. Im Mai 2017 wurde Beam in Mixer unbenannt, weil der Markenname Beam nicht für den internationalen Gebrauch zur Verfügung stand.

Der Service von Mixer ist in den grundlegenden Zügen der Funktionalität von Twitch sehr ähnlich. Spieler benutzen den Service, um ihr Gameplay über das Internet zu übertragen oder anderen Spielern zuzuschauen. Entweder wird direkt vom PC oder einer Xbox One gestreamt. Von anderen Konsolen kann jedoch mit Hilfe eine Capture-Card, die mit einem PC verbunden ist, gestreamt werden. Streamer auf Mixer erhalten Geld durch Subscriptions (Abonnements) und Spenden.

Also was unterscheidet Mixer von Twitch?

Eine interaktivere Art des Zuschauen

Mixer legt Wert auf die Interaktionen mit den Communities der Streamer. Die Latenzzeit ist extrem gering. Anstelle der üblichen zehn bis 20 Sekunden Verzögerung, liegt sie bei Mixer bei circa einer Sekunde. Hierdurch wird die Interaktion des Streamers mit den Zuschauern noch direkter und unmittelbarer.

Interaktionen können bei Mixer zum Beispiele Buttons sein, welche der Zuschauer selbst drücken kann. Diese können von simplen „Spende-Buttons“ bis hin zu Votings oder mehr reichen. Selbst kleine Mini-Games können vom Streamer so kreiert werden. Beispiel: Streamer können ein Mini-Games kreieren, in dem die Zuschauer eine virtuelle, fiktionale Währung des Streamers am Anfang eines Matches erhalten und sie dann auf ein spezielles Ergebnis setzen. Wenn der Streamer beispielsweise FIFA 20 spielen würde, könnten die Zuschauer auf Sieg, Niederlage oder Unentschieden setzen. Je nach Spiel und Art des Streams, kann dem Zuschauer somit eine kleine spaßige Aktivität geboten werden.

Hier seht ihr ein Beispiel verschiedener Buttons in einem Stream von Fortnite Battle Royale:

Bildquelle: Kotaku

Experience-Points und Sparks

Wenn Nutzer Mixer-Streams anschauen, erhalten sie Experience-Points. Wenn genug EXP verdient wurden, erhält der Zuschauer einen Level-Anstieg. Durch diese Aufstiege bekommt der Zuschauer weitere Emotes und Skills, um sich individuell ausdrücken zu können. Mixer schafft es also, dass das Zuschauen zu einem eigenen Spiel wird.

Eine Währung namens Sparks wird ebenfalls durch das Zuschauen oder selber streamen verdient. Mit Sparks können Skills, interaktive Features und kreierte Apps der Community genutzt werden. So können Viewer beispielsweise eine „Rally“ starten, einen speziellen Skill, den Zuschauer selber aktivieren, in dem wiederum andere Viewer des Streams partizipieren können. Ein Mini-Game bringt beispielsweise einen Ball auf den Bildschirm, den die Zuschauer per Mausklicks in der Luft halten müssen. Die Viewer drücken per Mausklicks auf die Hände am unteren Bildschirmrand und es wird gezählt, wie lange der Ball in der Luft ist.

So sieht das Beispiel mit dem Ball aus:

Bildquelle: Kotaku

Wenn Sparks bei Partner-Streamern von Mixer genutzt werden, steuert der Zuschauer auch zum finanziellen Gewinn des Streamers bei.

Co-Streaming, schon wesentlich länger vorhanden als bei Twitch

Im März 2019 startete Twitch mit ihrem Squad Streaming für offizielle Partner. Mixer macht dies bereits seit 2017, bei dem bis zu vier Streamer ihre Streams zu einem verschmelzen können. Solche Koop-Streams machen vielen Zuschauern oftmals mehr Spaß, da sie so alle Blickwinkel des Geschehens mitbekommen.

So könnt ihr beispielsweise in einem Multiplayer-Spiel alle Blickwinkel der Spieler gleichzeitig sehen:

Co-Streaming in Aktion. (Bildquelle: Mixer)

Mixer Pro bietet weitere Vorteile

Im Grunde genommen handelt es sich auch bei Mixer um eine kostenfreie Plattform. Wer allerdings möchte, kann auch ein monatliches Abo zahlen, um folgende Vorteile zu haben:

  • Keine Werbung
  • 2x EXP-Multiplikator: in einer Sitzung mit Pro den doppelten Erfahrungswert sammeln
  • Frühzeitiger Zugriff auf neue Features: Pro-Benutzer erhalten neue Features automatisch vor ihrer Veröffentlichung
  • Premium-Chat-Highlight
  • Unterstützung der Mixer-Entwicklung

Falls ihr euch für das Pro-Abo entscheiden solltet, kostet es euch 7,99 US-Dollar im Monat. Hierbei handelt es sich um ein monatliches Abonnement.

Falls ihr mit eurer Xbox selbst auf Mixer streamen möchtet, hat Xbox euch eine Anleitung dafür erstellt:

Xbox zeigt euch, wie ihr einen Mixer-Stream anlegt

Bis Mixer Twitch den Rang von abläufen könnte, wird noch einige Zeit vergehen. Vor allem muss Mixer auch neben PC und Xbox One anderen Plattformen die Möglichkeit bieten, nativ von ihnen aus zu streamen. Nichtsdestotrotz zeigt Mixer hohes Potenzial und vor allem Abwechslung. Ein Abo bei euren Lieblings-Streamern kostet auf Mixer allerdings etwas mehr als auf Twitch. Bei Twitch sind es 4,99 US-Dollar. Mixer bleibt keineswegs statisch. Der Service wird von Microsoft weiterhin unterstützt und mit Updates versorgt.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit der Streaming-Plattform Mixer gemacht? Wie sind eure Eindrücke? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit, eure Meinung interessiert uns!