Schock für alle Drohnen-Fans und -Besitzer in Schweden. Ein neues Urteil des obersten Gerichts könnte in dem Land tatsächlich das Ende der ferngesteuerten Fluggeräte bedeuten. Besonders kurios ist die Begründung, denn diese hat diesmal nichts mit der Luftraumsicherheit zu tun.

Die Gesetze rund um das Fliegen von Drohnen entwickeln sich gerade in zwei entgegengesetzte Richtungen: Während die einen durchsetzen wollen, dass man sie auch ohne direkten Sichtkontakt steuern darf, um etwa Pakete zuzustellen, wollen die anderen die Fluggeräte komplett vom Himmel verbannen – zu gefährlich für den öffentlichen Flugverkehr wären sie, speziell, wenn sie von Hobbypiloten gesteuert werden. Doch auch der Schutz der Privatsphäre steht immer wieder zur Debatte, weil ja fast jede Drohne mit einer Kamera ausgestattet ist. Das hat das oberste Gericht in Schweden jetzt zu einem folgenschweren Urteil bewogen.

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Händler wie Amazon, Dominos Pizza und Co wollen Drohnen zur Auslieferung einsetzen.

Drohnen gelten als Überwachungskameras

Der Supreme Administrative Court, also das oberste Verwaltungsgericht, hat in einem jüngsten Prozess Drohnen mit Überwachungskameras gleichgestellt. Um eine solche im öffentlichen Raum zu betreiben, braucht man logischerweise eine Genehmigung und muss hierfür vorweisen können, dass sie zur Vermeidung von Kriminalität oder Unfällen dient. Da wohl kaum ein Hobbypilot mit seinem Quadrocopter auf Verbrecherjagd geht, sind nach diesem Urteil somit alle Flugdrohnen in Schweden verboten. Die gilt ausnahmslos auch für Filmemacher und Journalisten.

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Fast jede Drohne hat heute eine Kamera an Bord.

Schweden killt den Drohnenmarkt

Interessengruppen gehen derweil auf die Barrikaden: Der Supreme Court würde mit diesem Urteil das Ende der Flugdrohne in Schweden besiegeln. Andere kritisieren wiederum, dass das Urteil nicht nachvollziehbar sei: Immerhin sei es ja sonst auch erlaubt, im öffentlichen Raum Fotos und Videos aufzunehmen. Schließlich wird es wohl besonders schwierig werden, das Verbot auch durchzusetzen. Jemand müsste schon die Polizei alarmieren, sobald er ein Fluggerät am Himmel entdeckt. Hart wird es speziell jene treffen, die Drohnen normalerweise beruflich verwenden, um professionelle Aufnahmen anzufertigen.

Quelle: Engadget

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