Heat
„Heat“ ist großes Gangsterkino, in Szene gesetzt Michael Mann. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe von Kriminellen, angeführt von Neil McCauley (Robert de Niro), die in Los Angeles einen Geldtransport ausraubt. Die perfekte Ausführung des Verbrechens macht Detective Vincent Hanna (Al Pacino) stutzig, er verbeißt sich richtiggehend in den Fall. Er kommt der Bande auf die Spur, und es kristallisiert sich ein nervenaufreibendes Duell der beiden Männer heraus.
„Heat“ ist eigentlich eine einfache „Gut vs. Böse“-Geschichte, was aber dem Film in keinster Weise gerecht wird. Neben dem großen Duell laufen viele kleine Geschichten ab, die geschickt in den zentralen Plotstrang eingewoben werden und unterm Strich eines der besten Actiondramen der Filmgeschichte ermöglichen.
Der zentrale Zweikampf in „Heat“ bringt zwei der besten Schauspieler ihrer Generation zusammen, Al Pacino und Robert de Niro – die zuvor tatsächlich noch nie gemeinsam in einem Film aufgetreten sind…und sich hier nicht etwa heisse Feuergefechte liefern, sondern einfach nur eine Tasse Kaffee zusammen trinken. Was zumindest damals so spektakulär war, dass die feine Ironie, die Michael Manns bewusstes Understatement auslöste, keine bleibenden Begeisterungsschäden auslösen konnte.
Zu Beginn des Films passiert ein actiongeladener Überfall auf einen Geldtransporter, der anschaulich die Perfektion von McCauleys Arbeit demonstriert. Man bekommt auch gleich mit, dass Detective Hanna Respekt vor der Gruppe und speziell McCauley hat. Anschließend nimmt sich der Regisseur viel Zeit, um alle Charaktere ausführlich vorzustellen. Dabei werden auch ein paar, auf den ersten Blick, nutzlose Personen vorgestellt, doch jeder hat später seine Rolle in der Geschichte. Sei es Vincent Hanna's Stieftochter Lauren oder der Lover von Chris Frau, kein einziger Charakter wird aus dem Auge verloren und später wieder in die Storyline mitaufgenommen. Diese geschickte Verwebung von vielen kleinen Einzelschicksalen macht den Film so besonders.
„Heat“ dauert knappe drei Stunden und ist doch nie langweilig. Ein Film für Cineasten, im besten Sinne des Wortes. Die weiteren Hauptrollen gehen an Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Ashley Judd und Wes Studi.