Jetzt kommen die Docks mit Thunderbolt 3: Von mehreren Herstellern stehen neue Produkte in den Startlöchern, um MacBook Pro & Co mit leistungsstarken Anschlüssen auszustatten. Ein Überblick.

 
Thunderbolt 3
Facts 

Wenngleich unter guten Windows-Rechnern Thunderbolt schon vorher Verbreitung gefunden hat, gab erst das MacBook Pro 2016 für so manchen Zubehörhersteller den Startschuss, eine Neuauflage vorhandener Anschlussstationen in Angriff zu nehmen oder gar neue zu konzipieren. Mit der aktuell in Las Vegas stattfindenden Elektronikmesse CES gab es nun ein paar Vorstellungen.

Die Lösungen kann man fast noch an einer Hand abzählen. Eine riesige Auswahl mit großem Preiskampf unter den Herstellern können wir in diesem Jahr nicht erwarten. Allerdings scheint der Markt zu wachsen, denn dank Verknüpfung mit USB C ist Thunderbolt nicht mehr ausschließlich für Profis interessant.

Thunderbolt-3-Dock: Basis für das MacBook Pro am Schreibtisch

Ist nur ein einziges Thunderbolt-Produkt im Haushalt, dürfte es sich dabei oft um ein Dock handeln, denn die Anschlussstation stellt eine Basis für das MacBook Pro auf dem Schreibtisch dar: Für den Anschluss von USB-Zubehör (Stick, Card-Reader), für den Anschluss eines Bildschirms, zum Aufladen des Rechners und vielleicht als Soundkarte – das eine Kabel vom Mac zum Thunderbolt-Dock verbindet alle Geräte und Funktionen gleichzeitig.

Um Übertragungsgeschwindigkeiten der Daten muss man sich keinen Kopf machen: Die neuen Docks unterstützen 40 GBit pro Sekunde. Da wird auch USB 3 voll ausgereizt.

Thunderbolt-3-Dock kaufen: Was ist zu beachten?

Beim Kauf eines Thunderbolt-3-Docks muss man sich folgende Fragen stellen:

Wie viele USB-C- und Thunderbolt-Anschlüsse werden benötigt? Leider ist manches Dock nur mit zwei Steckplätzen versehen – eines davon wird aber schon vom Anschluss an den Rechner belegt. Achtung: Ältere Thunderbolt-Peripherie kann nur über einen Adapter am Dock angeschlossen werden.

Welche weiteren Anschlüsse werden benötigt? Besonders wer noch Firewire-Produkte im Einsatz hat, schaut – außer bei OWC – in die Röhre. Abhilfe kann ein weiterer Adapter schaffen, oder ein altes Thunderbolt-Dock. Allerdings: Geschwindigkeit sowie Kompatibilität sind bei alten Produkten stark eingeschränkt und ein Adapter von Thunderbolt 3 auf 2 ist erforderlich.

Wird der Monitor unterstützt? Wer ein oder zwei Displays anschließen will, beachte die Spezifikationen für die Auflösung. Der Thunderbolt-Anschluss unterstützt meist einen 5K-Bildschirm. Zwei 4K-Modelle können über die Docks verwendet werden, wenn einmal der Thunderbolt- und einmal der DisplayPort-Steckplatz genutzt wird.

Reicht die Leistung zum Laden des Rechners? Während die Geschwindigkeit der Datenübertragung die Spezifikation der Schnittstelle ausreizt, gibt es zwischen den Modellen Unterschiede in der Stromversorgung. Wer sein Notebook über das Thunderbolt-Dock laden möchte, achte auf eine ausreichende Leistung. Zur Orientierung: Das Apple-Netzteil des MacBook Pro liefert 85 Watt. Bei niedrigeren Werten dauert es länger.

Ist das Dock überhaupt mit dem Rechner kompatibel? Thunderbolt-3-Zubehör, das vor November 2016 veröffentlicht wurde, verwendet meist überholte Spezifikationen. Das heißt: Diese Produkte sind mit dem MacBook Pro 2016 leider oft nicht kompatibel. Dagegen soll manch Thunderbolt-2-Dock mit einem Adapter nutzbar sein – entsprechend dem Funktionsumfang von Thunderbolt 2 natürlich.

Was sind die Systemvoraussetzungen? Das System muss normalerweise auf dem Stand von Winter 2016 sein, sprich: Laptop mit Thunderbolt-3-Anschluss, auf dem macOS Sierra oder Windows 10 läuft.

Kommen wir nun zu konkreten Produkten. Es handelt sich um Ankündigungen der Hersteller, auf den Markt kommen die Docks in den nächsten Monaten. Zwischenzeitlich muss man sich mit USB-C-Adaptern und weiterem USB-C-Zubehör behelfen – hier gibt es oft sinnvolle und günstigere Alternativen:

Elgato Thunderbolt 3 Dock

Rückseite des Elgato Thunderbolt 3 Docks

Gestern hat Elgato das Thunderbolt 3 Dock angekündigt. Die Anschlüsse:

  • 2 × Thunderbolt 3, 85 Watt zum Laden des Notebooks
  • 1 × DisplayPort
  • 3 × USB 3 (einer davon auf der Vorderseite)
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 1 × Kopfhörerausgang 3,5 mm Klinke (vorne)
  • 1 × Mikrofoneingang 3,5 mm Klinke (vorne)

Das Elgato Thunderbolt 3 Dock soll noch im ersten Quartal 2017 erscheinen, die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 299,95 Euro. Weitere Infos.

CalDigit Thunderbolt Station 3 Lite

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Gleich zwei Docks für das MacBook Pro stellt Speicherexperte CalDigit vor. Das Lite-Dock bietet wichtige Schnittstellen, unter anderem USB C. Mit einem neuen Ladekabel kann da zum Beispiel das iPhone geladen werden. Allerdings: Das Aufladen eines Rechners läuft bei 15 Watt langsam.

  • 2 × Thunderbolt 3, 15 Watt zum Laden des Notebooks
  • 1 × DisplayPort
  • 2 × USB 3 (einer davon auf der Vorderseite)
  • 1 × USB C (vorne)
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 1 × Kopfhörerausgang 3,5 mm Klinke
  • 1 × Mikrofoneingang 3,5 mm Klinke

Im ersten Quartal 2017 soll die CalDigit Thunderbolt Station 3 Lite für 239,99 Euro auf den Markt kommen. Weitere Infos.

CalDigit Thunderbolt Station 3

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Mehr Power liefert die CalDigit Thunderbolt Station 3. Eine Besonderheit sind die eSata-Anschlüsse. Sie ist liegend und stehend verwendbar.

  • 2 × Thunderbolt 3, 85 Watt zum Laden des Notebooks
  • 1 × DisplayPort
  • 3 × USB 3 (einer davon auf der Vorderseite)
  • 2 × eSATA
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 1 × Kopfhörerausgang 3,5 mm Klinke (vorne)
  • 1 × Mikrofoneingang 3,5 mm Klinke (vorne)

Der Start der Auslieferung ist ebenfalls für das erste Quartal 2017 anberaumt, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 299,99 Euro. Weitere Infos.

Belkin Thunderbolt 3 Express-HD-Dock

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Belkin hat bereits im letzten Jahr mitgeteilt, dass es das Express-Dock auch mit Thunderbolt 3 geben wird. Einen konkreten Veröffentlichungstermin gibt es nicht, aber jetzt die Info „in Kürze erhältlich“. Die Hauptmerkmale sind offiziell:

  • 2 × Thunderbolt 3, 85 Watt zum Laden des Notebooks
  • 1 × DisplayPort
  • 3 × USB 3 (einer davon auf der Vorderseite)
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 2 × Audioausgang 3,5 mm Klinke (einer davon auf der Vorderseite)

Der Preis des Thunderbolt 3 Express-HD-Docks ist noch nicht bekannt. Weitere Infos.

OWD Thunderbolt 3 Dock

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SD-Kartenslot und FireWire, das haben die oben genannten Hersteller allesamt unter den Tisch fallen lassen. Nicht so OWC mit dem im letzten Jahr schon angekündigten Thunderbolt 3 Dock. Auch die weiteren Anschlüsse unterscheiden sich zum Teil von den Konkurrenten:

  • 2 × Thunderbolt 3, Ladeleistung unbekannt
  • 1 × mini DisplayPort
  • 5 × USB 3 (einer davon auf der Vorderseite)
  • 1 × FireWire 800
  • 1 × Gigabit-Ethernet
  • 1 × S/PDIF (digitaler Audioausgang)
  • 1 × analoger Audio-Eingang/-Ausgang (kombiniert) 3,5 mm Klinke (vorne)
  • 1 × SD-Kartenleser (vorne)

Im Februar soll das OWC Thunderbolt 3 Dock auf den Markt kommen und wird vermutlich rund 300 Euro kosten (USA: 299,95 Dollar).

OWD Dec

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Noch recht bedeckt gibt sich OWC hinsichtlich des „Dec“: Es macht das MacBook Pro zum – MacBook Pro: Der Rechner wird auf die Platte gesetzt und bekommt dadurch zusätzliche Anschlüsse (SD-Kartenleser, 3 × USB, Gigabit Ethernet) sowie bis zu 4 Terabyte Flash-Speicher. Und macht das Book wieder dick und schwer. Genaueres hat der Hersteller noch nicht mitgeteilt.

Thunderbolt 3 erklärt (Englisch)

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