Seit dem Jahr 2015 setzt Apple auf die Butterfly-Tastatur. Der Schrecken, der damals mit dem 12-Zoll-MacBook begann, findet weiterhin kein Ende. Das Problem mit den flachen Keyboards könnte neuen Umfragen zufolge aber noch deutlich tiefer gehen als bislang vermutet.
Wissenschaftler Chris Langley von der Newman University in Birmingham hat eine neue Theorie (via heise), warum das Tastensterben bei den neuen MacBooks so häufig vorkommt. Statt wie bislang Krümeln, Staub oder sonstigen Eindringlingen die Schuld zu geben, vermutet er, dass die Ursache von unten kommt. Konkret beschuldigt er die Hitzeentwicklung der CPU, welche dafür sorgt, dass der Kunststoff der Tasten brüchig wird. Daher seien es häufig die Tasten „E“, „R“, „T“ oder auch die „4“, die ausfallen, weil sie dem Prozessor am nahesten sind.Die Betrachtung seiner defekten Tasten, hat ergeben, dass die eigentliche Mechanik weiterhin funktionierte, während hingegen die Halterungen der Kappen deformiert waren. In Langleys Fall konnte die Tastatur mehrfach durch vergleichsweise einfachen Austausch dieser Tastenkappe repariert werden.Es könnte sich bei dem Problem um eine Kombination aus Ursachen handeln. Langleys Theorie erklärt beispielsweise nicht, warum andere Tasten, die sich weit entfernt von der CPU in kälteren Bereichen befinden, ebenfalls hängen bleiben.
Ursprünglicher Artikel:
MacBook-Tastaturen: Neue Versionen des Apple-Keyboards weiterhin mit Problemen
Nachdem bereits Ende März ein Artikel von Joanna Stern beim Wall Street Journal erneut auf die seit rund vier Jahren anhaltenden Probleme aufmerksam gemacht hatte, meldete sich auch David Heinemeier Hansson, Entwickler und Gründer von Basecamp, zu Wort. Grundlage für seinen Bericht war eine firmeninterne Umfrage, bei der er feststellen musste, dass 30 Prozent der 47 Personen, die ein MacBook-Modell nutzen, Probleme mit der Tastatur hatten. Ähnliche Zahlen zeigte eine interne Umfrage bei Xing.
Selbst die neuen Apple-Notebooks, die ab dem Modelljahr 2018 über eine kleine Schutzmembran im Keyboard-Mechanismus verfügen, schneiden schlecht ab. Sechs von dreizehn „2018+ MacBooks“ haben eine defekte Tastatur.
Apple bietet für alte MacBooks mit Tastenproblemen ein Austauschprogramm an:
MacBook-Tastaturen: Viele Nutzer leben mit Keyboard-Problemen
Hansson ging dann einen Schritt weiter und startete eine Umfrage bei Twitter, die sich auf die neuesten Modelle bezog. Das Ergebnis seht ihr hier:
Erschreckend dabei ist nicht nur, dass insgesamt 64 Prozent der antwortenden Nutzer ein Problem mit den Keyboards haben, sondern auch, dass 53 Prozent schlichtweg mit den defekten Tasten leben. Apple sieht diese Fehler also möglicherweise gar nicht, weil die Anwender beispielsweise keine Zeit haben, um sich für eine Woche oder länger von ihrem MacBook zu trennen, um es reparieren zu lassen. Entwickler Marco Arment fasst es zusammen: Es ist leichter mit einer problematischen Taste zu leben, als ganz ohne ein MacBook auskommen zu müssen.
Die Umfrage, dessen Aussagekraft man natürlich mit Vorsicht genießen muss, weist außerdem daraufhin, dass Apple die Tastaturprobleme auch mit der aktuellen Generation weiterhin nicht in den Griff bekommen hat. Apple-Blogger John Gruber bezeichnete die Tastaturen als die schlechtesten Produkte in Apples Geschichte, sie sorgen für dauerhaften Schaden an der Reputation des MacBook. Ähnliche Worte fand auch Ryan Block, nachdem es ihn mehr als eine Stunde am Telefon gekostet hatte, nur um den Tastaturaustausch in die Wege zu leiten.
Hoffnung besteht in diesem Zusammenhang auch auf ein komplett neues, größeres MacBook – derzeit bei Apple in Entwicklung:
MacBook Pro 2019: Weiter Hoffnung auf Besserung
Apple bietet weiterhin das oben erwähnte Austauschprogramm für ältere MacBook-Generationen mit der neuen Tastatur an. Diverse neue Geräte, wie zum Beispiel das neue MacBook Air, sind derzeit noch nicht gelistet, da etwaige Probleme noch im Rahmen von AppleCare gelöst werden. Apple hatte sich zuletzt außerdem für die Butterfly-Tastatur entschuldigt.
Marco Arment hofft darauf, dass Apple im laufenden Jahr endlich eine Lösung des Problems anbietet. Er glaubt daran, dass Apple eine flachere Variante der Keyboard-Mechanik vorstellen wird, wie sie derzeit im Magic Keyboard zu finden ist.