60.000 Dollar: EVE Online-Crew macht großen Fang bei Plünderung
Das Geld liegt auf der Straße, beziehungsweise in den verlassenen Zitadellen von EVE Online. Ein Update vor einem Monat machte den Weg frei, diese nach Herzenslust zu plündern.
Normalerweise sind große Imperien von Spielern beteiligt, wenn es in EVE: Online um Summen von Milliarden und Billionen in Ingame-Währung (ISK) geht. Diese Geschichte dreht sich aber nur um eine kleine Crew, die bei ihren Plünderungen von verlassenen Zitadellen den ganz großen Fund machte.
Bis vor einem Monat konnten Zitadellen noch nicht einfach ausgeräumt werden, selbst wenn Spieler diese schon vor langer Zeit verlassen hatten. Die Bastionen waren lange ein sehr sicherer Ort für Spieler, um dort ihre Schiffe, Module und Ressourcen zu lagern. Mit dem Update gelten Zitadellen, wenn sie länger nicht von Spielern aktiv betrieben werden aber als verlassen. Dann können diese auch geplündert werden.
Ein Spieler namens Sulley begann deswegen vor einem Monat einen Plan auszuarbeiten, sich diese bedeutende Veränderung zunutze zu machen. Er stellte eine Crew zusammen und begann Gegenstände in Zitadellen zu lagern, die als Ziel infrage kommen würde. Durch den dort deponierten Gegenstand wurde er benachrichtigt, wenn die Raumstation Gefahr lief den Zustand „verlassen“ zu erhalten.
Um sich nicht mit den Polizei-ähnlichen NPC-Fraktionen anzulegen, erklärte er den Besitzern der Zitadelle den Krieg. Es gibt Tausende von Zitadellen, die alle einsam vor sich hin verrotten und von ihren Besitzern längst vergessen wurden.
Bei einer Station der Gruppe Future Tech Industires machten Sulley und seine Crew einen überraschenden Fund. Die Station war schon über ein Jahr verlassen, es bestand also wenig Hoffnung, lohnenswerte Beute zu machen. Sie fanden nur einen einzigen Frachter, doch der hatte es in sich. Sulley berichtet PC Gamer sie fanden nur einen Kanister mit 9.100 Gegenständen. Sie vermuteten einen Wert von 223 Milliarden ISK.
Ihre Beute bestand jedoch aus vielen Tier 2-Blaupausen, mit denen Schiffe, Waffen und so weiter hergestellt werden können. Die Tier 2-Blaupausen werden seit Jahren nicht mehr vom Entwickler zum Spiel hinzugefügt und sind deswegen selten und begehrt. Durch den Verkauf kam Sulley am Ende auf unfassbare 3,9 Billionen ISK. Da mit dieser Ingame-Währung auch Spielzeit für das MMO gekauft werden kann, haben ISK einen realen Gegenwert, in diesem Fall sind das gut 60.000 Dollar.
Sulley und seine Crew müssen für das Spiel also nie wieder ein Cent ausgeben und haben darüber hinaus auch noch die vergessene Blaupausen wieder in Umlauf gebracht, auch wenn sie im Grunde gestohlen sind.
In der EVE-Community entbrennt erneut die Debatte darüber, ob das Spiel nun zu sicher oder zu gefährlich ist. Das Wirtschaftssystem des MMOs ist ein sehr komplexes Gebilde, das von Entwickler CCP trotzdem gelegentlich durchgeschüttelt wird und uns immer wieder mit extrem interessanten Geschichten belohnt.