Während wichtige Dienste von Apple, wie zum Beispiel Apple Music, bereits seit langer Zeit in Form eigenständiger Apps auch auf Android-Geräten genutzt werden können, gibt es immer noch einige größere Ausnahmen. Mit einem Update erfüllt Apple jetzt den Android-Nutzern einen Wunsch – aber auch iOS-Anwender dürfen sich freuen.

 
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iCloud.com: Web-Version jetzt auch für mobile Nutzer verfügbar

Viele Jahre nach der ersten Vorstellung bietet Apple nun für seinen Online-Service iCloud.com eine bessere Unterstützung mobiler Browser an. Die überarbeiteten Seiten wurden von News Landed (via 9to5Mac) entdeckt. Das bedeutet einerseits, dass Android-Anwender, die beispielsweise iCloud auf einem anderen iOS-Gerät oder Mac nutzen, jetzt bequemeren Zugriff auf ihre Daten via Chrome haben. Des Weiteren können sich iOS-Anwender nun auch auf fremden iOS-Geräten mittels Safari im eigenen iCloud-Konto anmelden, ohne dass man auf die nativen Apps weitergeleitet wird, in denen möglicherweise bereits ein anderer Account angemeldet ist. Wer also beispielsweise nur mal schnell ein Foto oder eine Notiz aus dem iCloud-Archiv laden will und das eigene Handy vergessen hat, kann dies jetzt über einen Besuch von iCloud.com auf einem iOS- oder Android-Gerät erledigen. Das bislang teilweise notwendige und nervige Aufrufen der Desktop-Version im mobilen Browser kann damit entfallen.

Die für Smartphones angepasste Version von iCloud.com bietet aktuell Zugriff auf vier Apps: Fotos, Notizen, Erinnerungen und die iPhone-Suche. Wie der Bericht von News Landed beschreibt, gab es etwa bei der Synchronisierung der Notizen kleinere Probleme. Die Änderungen wurden manchmal nur dann gespeichert, wenn man im Browser eine Seite zurück navigierte. Chrome für Android hatte außerdem Probleme beim Editieren von Notizen. Diese ließen sich zwar Anlegen, ein Tippen in der Notiz war allerdings nicht möglich. Gleiches gilt leider auch fürs Scrollen in der Übersicht der Notizen.

Etwas besser sieht es bei den Erinnerungen aus. Hier können neue Einträge offenbar problemlos angelegt werden. Will man jedoch einen Eintrag editieren zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Notizen: die virtuelle Android-Tastatur erscheint nur für den Bruchteil einer Sekunde, sodass ein Bearbeiten unmöglich ist. Das Anlegen einer neuen Erinnerungsliste ist nicht möglich.

Die native Ansicht von iCloud.com funktioniert auch auf einem iPhone 11 – hier unser Hands-On:

Das iPhone 11 im Hands-On Abonniere uns
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Fotos in iCloud.com: Live-Fotos laufen ab sofort im Android-Browser

Für die Nutzer der iCloud-Fotobibliothek gibt es allerdings gute Nachrichten. Die App funktionierte in unseren Versuchen flüssig und es konnten sogar Live-Fotos direkt ohne Umwege in Chrome für Android „abgespielt“ werden. Auch ein Upload von Bildern aus der Android-Galerie war in unseren kurzen Versuchen problemlos möglich.

Die „iPhone-Suche“ funktioniert ebenfalls wie erwartet und listet – entgegen der Erwartungen beim Blick auf den Namen – alle eingeloggten Geräte auf. Wie gewohnt lassen sich über die Funktion die eigenen Apple-Geräte auch aus der Ferne unter anderem sperren oder im Notfall auch löschen.

Das neue iCloud.com zeigt, dass Apple einen ersten wichtigen Schritt gemacht hat, um den eigenen Dienst auch für Android-Nutzer attraktiv zu machen. Leider gibt es aber noch diverse Bugs, die eine alltägliche Nutzung bislang deutlich erschweren.