Wie lange halten unsere Laptops, Tablets und Smartphones? Und kann man sie bei einem Defekt kostengünstig reparieren? Mit den wunden Punkten der Tech-Industrie beschäftigt sich aktuell auch ein Ausschuss im EU-Parlament. GIGA zeigt, was für Anwender rausspringen könnte.
iPhone, Galaxy und Co. im Visier: EU-Parlament soll gegen geplante Obsoleszenz vorgehen
Am 26. Oktober hat der Binnenmarktausschuss des EU-Parlaments über ein Papier abgestimmt, dass die Rechte der Verbraucher bei elektronischen Geräten stärken soll. 20 Abgeordnete stimmten dafür, zwei dagegen, 23 enthielten sich. Im November soll die EU-Kommission darüber abstimmen.
Es geht um die Klassiker: Bekämpfung geplanter Obsoleszenz und das „Recht auf Reparatur“. Themen also, die auf EU-Ebene seit einiger Zeit diskutiert werden. In dem Papier fordern die Ausschussmitglieder die Hersteller dazu auf, Kunden vor dem Kauf eines Geräts transparent über die zu erwartende Lebensdauer zu informieren und Reparaturmöglichkeiten aufzuzeigen. In Verbindung damit fordert der Ausschuss auch ein neues Label für technische Geräte, das über diese Faktoren Auskunft gibt – eine Art Lebensdauer- und Reparier-Ampel also.
Der Ausschuss schlägt auch vor, manche Geräte mit einer Art Verbrauchstacho auszustatten. Der soll etwa beim Verkauf eines Geräts dem Käufer anzeigen, wie lange ein Gerät schon in Verwendung war. Eine Maßnahme, die insgesamt für mehr Vertrauen bei Gebrauchtkäufen sorgen könnte.
Diese Funktionen bietet das neue iPhone 12:
Mehr Garantie bei Reparaturen
Der Entwurf des Binnenmarktausschusses enthält weitere Schwerpunkte, etwa dass Hersteller genau aufschlüsseln, welche Ersatzteile erhältlich sind und wie lange – und zwar ab Kaufzeitpunkt. Ein „Recht auf Reparatur“ für Kunden also: Dafür sollen Unternehmen in der Reparaturbranche uneingeschränkten Zugang zu Ersatzteilen haben, heißt es in dem Papier. Auch einen Standardisierung für Ersatzteile wünscht sich der Ausschuss. Ähnlich denkt das EU-Parlament bekanntermaßen auch über Ladegeräte für Smartphones.
Der Entwurf bewirbt eine „Kultur der Wiederverwendung“ und erwägt dazu auch die Möglichkeit, Kunden für nachhaltige Entscheidungen zu belohnen: Wer repariert (und nicht austauscht), könnte soll eine längere Garantie erhalten.