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Hochrangiger Manager warnt: Muss die Mittelschicht ums E-Auto bangen?

© Unsplash / Charlotte Stowe

Der Warnung, dass E-Autos für viele Käufer zu teuer sind, schließt sich der Chef des neu firmierten Automobilkonzerns Stellantis an. Nach Aussagen aus Konzernkreisen von VW und Daimler geht er noch weiter: Die Mittelschicht könnte sich bald keine Autos mehr leisten.

 
Volkswagen
Facts 
Update vom 17.05.2021: Stellantis-Chef Carlos Tavares hat sich beim „Future of the Car Summit“ der Financial Times zur Zukunft der Automobilbranche geäußert. Mit seiner Befürchtung geht der Chef des Konzerns, in dem unter anderem Fiat, Peugeot und Chrysler vereint sind, noch einen Schritt weiter, als es aus der oberen Riege von VW und Daimler zu hören war (näheres dazu unten im Artikel): Tavares geht davon aus, dass nicht nur Geringverdiener sich keine Autos mehr leisten können. Auch die Mittelschicht sieht er als kaufkräftige Kundschaft in Gefahr, wie Golem berichtet. Vorschriften würden die Industrie zwingen, viele E-Autos zu produzieren und zu verkaufen. Doch diese seien preislich nicht konkurrenzfähig mit Benzinern und Dieseln. „Wie schützen wir die Freiheit der Mobilität für die Mittelschicht, die es sich vielleicht nicht leisten kann, 35.000 Euro teure batterieelektrische Fahrzeuge zu kaufen, wenn sie heute für das gleiche konventionelle Produkt nur die Hälfte bezahlen?“, so der Stellantis-CEO. Marktforscher gehen allerdings davon aus, dass E-Autos in wenigen Jahren günstiger sein werden als Verbrenner.
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Originalartikel:

Autobranche kritisiert: Mit Euro 7 nur noch E-Autos möglich

Viele Autohersteller setzen für günstige Einstiegsmodelle auf Verbrennungsmotoren. Die sind für die Produzenten günstiger herzustellen. In der Regel sind Kleinwagen deswegen nicht nur klein in ihren Maßen, sondern auch im Preis. Für Elektroautos geht diese Rechnung nicht auf – es sei denn, man rechnet den Umweltbonus ein. So können Autokäufer aktuell sogar günstigere E-Autos kaufen, als ein vergleichbares Modell mit herkömmlichen Antrieb.

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Doch das könnte sich bald ändern, fürchten ranghohe Vertreter von Deutschlands großen Autobauern. Sie sehen mit den Plänen zur Einführung der neuen Abgasnorm Euro 7 ab 2026 das Ende von Verbrennungsmotoren kommen – und damit auch das Aus für erschwingliche Neuwagen. Die hohen technischen Anforderungen an die Emissionsreduktion seien ein „Verbrenner-Verbot durch die Hintertür“, erklärte ein Daimler-Vertreter laut Business Insider (via Focus).

Die Befürchtungen beziehen sich vor allem auf neue Grundlagen zur Bemessung der Emissionen von PKW. Laut Focus soll mit Euro 7 eine „nahezu komplette Schadstoffreduktion schon ab den ersten Metern“ vorgeschrieben werden. Das würde Verbrenner ausschließen, da Katalysatoren und andere Systeme erst warm laufen müssen.

VW-Manager: Euro 7 verbietet günstige Autos

Was übrig bliebe, wären Elektroantriebe, nicht einmal Mild-Hybrid-Modelle könnten Euro-7-Standards erreichen, fürchtet laut Business Insider ein VW-Manager. Modelle mit leistungsstarken E-Motoren zur Unterstützung würden zu teuer, Kleinwagen würden ihren Kostenvorteil verlieren, heißt es. Bei VW sehe man eine „Mobilitätsbremse für Geringverdiener“ kommen, wenn diese sich Euro-7-konforme Wagen nicht leisten können.

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Hoffnung macht der Fortschritt: Viele Hersteller setzen bei Kleinwagen bereits auf E-Antrieb, wie beim Dacia Spring oder VW Up, auch ID.1 und ID.2 sollen günstiger werden als die bisherigen ID-Modelle von VW. Die Frage ist: Kann der technische Fortschritt E-Autos so viel günstiger machen, dass sie auch nach Ende der Förderung erschwinglich sein werden? Das bleibt abzuwarten.

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