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Xbox hört bei Gamern zu Hause mit – und wertet alles aus

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Bereits vor der Einführung von Cortana hat Microsoft durch die Sprachsteuerung von Kinect, Aufnahmen von Nutzern gespeichert und ausgewertet. Ehemalige Mitarbeiten berichten, sie hatten Anweisung, nicht darüber zu sprechen.

 
Xbox
Facts 

Dass Sprachassistenten mithören, ist, wenn wir ehrlich sind, keine große Überraschung. Microsoft hat in den vergangenen sechs Jahren Mitarbeiter beschäftigt, deren Aufgabe es war, Sprachaufnahmen durch die Xbox-Konsole anzuhören und auszuwerten. Einige dieser Mitarbeiter erzählten gegenüber Motherboard von ihrer damaligen Beschäftigung.

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Diese Mitarbeiter waren dazu da, die Sprachbefehle die Nutzer ihrer Xbox erst via Kinect und später durch Cortana gaben, zu untersuchen. Laut Microsoft diente das zu Qualitätssicherung und Verbesserung der Software des Sprachassistenten. Gegenüber Motherboard geben sie an, dass sie das Mithören von Sprachaufnahmen allerdings eingestellt haben.

Ein ehemaliger Mitarbeiter der 2014 und 2015 für Microsoft tätig war, erzählte, dass er in der Regel nur Befehle an die Konsole oder ein Spiel mit Sprachsteuerung hörte. Es ging bei der Analyse darum, vor allem Mitschnitte zu finden, bei denen der Sprachassistent unabsichtlich aktiviert wurde. Doch gerade, wenn der Nutzer nicht weiß, dass der Sprachassistent aktiv ist, ist die Gefahr am höchsten, dass private oder intime Details aufgezeichnet werden.

Wie einer der Ex-Angestellten berichtete, wurden sie schon beim Einstellungsprozess explizit darauf hingewiesen, nicht darüber zu sprechen, was sie bei Microsoft für eine Aufgabe hatten.

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Die hören mit? Echt? – Eine Meinung

Das bei dieser Nachricht kaum jemand aus allen Wolken fällt, ist irgendwie klar und gleichzeitig auch sehr bedenklich. Wir kennen die gleichen Geschichten von Alexa, Siri, und dem Google-Sprachassistenten, der, weil Google nicht sexistisch sein will, keinen weiblichen Vornamen bekommen hat und jetzt von den anderen Sprachassistenten auf dem Schulhof gemobbt wird. Vielen Menschen scheint es egal geworden zu sein, dass Unternehmen ihnen beim Fressen, Streiten oder Bumsen zuhören können und wer das gerade zum ersten Mal hört, lebt in einer erschreckend kleinen Filterblase.

Beim genaueren Nachdenken fällt natürlich auch auf, dass diese Datenauswertung ein völlig logischer Schritt für ein Unternehmen ist. Sie wären auch schön blöd, eine solch komplexe und profitable Software einfach sich selbst zu überlassen und zu hoffen, dass die Nummer gut geht. Jemand muss die Fehler der Sprachassistenten finden und beheben und „die Datenauswertung zur Produktverbesserung“ ist durchaus ernst gemeint. Das Ganze möglichst kryptisch in die AGBs zu schreiben und dann zu sagen: „Steht doch da“, ist allerdings keine sehr kundenfreundliche Lösung.

Wir stehen also vor dem Dilemma, dass wir diese nützlichen kleinen Helfer haben wollen, aber noch keinen Weg gefunden haben, gleichzeitig unserer Privatsphäre zu schützen. Die Frage, ob Unternehmen ein wirkliches Interesse daran haben, ist aber definitiv angebracht. „Augen zu und durch“ ist übrigens keine Lösung.

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Jetzt bist du dran, wie ist deine Meinung zum Thema Sprachassistenten und die damit einhergehenden Probleme? Verletzung der Privatsphäre oder alles halb wild? Schreib deine Meinung i die Kommentare.

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