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Minecraft ist nicht kindgerecht, sagt Stiftung Warentest

„Alles andere als kindgerecht“ – So beurteilte die Stiftung Warentest 14 Handyspiele, die sie aus Sicht eines Zehnjährigen geprüft haben. Auch prominente Titel wie Minecraft und Fortnite waren vertreten.

 
Minecraft
Facts 
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14 prominente Spiele-Apps standen bei der Stiftung Warentest auf dem Prüfstand. Eine Empfehlung spricht die Organisation allerdings für keine davon aus. Der Grund sind aber oft nicht die Spielinhalte selbst. Als Hauptprobleme werden mangelnder Datenschutz, eine bösartige Community, unpassende Werbung und In-App-Käufe aufgeführt. Auch die AGBs sind teilweise sehr lückenhaft und nicht rechtskonform.

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Getestet wurden beliebte Spiele wie Minecraft, Fortnite, Clash of Clans oder Candy Crush.

Die Stiftung Warentest bemängelte, dass sich in vielen Spiele-Lobbys Spieler mit rassistischen Nicknames und Motiven herumtreiben und teilweise auf Seiten mit pornografischem Inhalt verwiesen wird. Ebenfalls kreidet sie die Werbestrategien der Spiele an. Warum erhält man in einem Spiel, welches ab 0, 6 oder 12 Jahren freigegeben ist, Werbung für Spiele ab 18?

Schließlich sieht es die Stiftung als Gefahr, wie teuer und teilweise einfach die Ingame-Käufe sind. Einige Spiele bauen sogar darauf, dass man ab einem bestimmten Punkt im Spiel nicht mehr weiter kommt, ohne Bares für Rares zu investieren.

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Meinung von Johannes Repp

Neu ist das nicht. Alles, was die Stiftung Warentest hier als Mängel anführt, ist eigentlich ein alter Hut, sie sind bereits seit Jahren bekannt. Selbst wenn hier geltendes Recht verletzt wird, sind die zuständigen Instanzen mit der täglich wachsenden Spieleflut überfordert. Ich habe allerdings ein Problem damit, dass Stiftung Warentest die Spiele per se als kindswohlgefährdend hinstellt. Die Spiele selbst sind kindgerecht. Das ganze Drum-Herum mit Mikrotransaktionen und einer toxischen Community ist hier das Hauptproblem. Auch der Datenschutz ist überarbeitungswürdig. Allerdings können Spiele wie Minecraft als pädagogisch wertvoll eingestuft werden, da sie Kreativität und räumliches Denken fördern. Fortnite trägt zu taktischem Denken und einer besseren Gruppendynamik bei.

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Der Test rückt die Spiele bewusst in ein schlechtes Licht, ohne auf die Spielinhalte im Kern einzugehen. Deshalb könnte ein Leser den falschen Schluss daraus ziehen, das Spiel dem Kind komplett vorzuenthalten. Meiner Meinung nach ist hier aber Aufklärung der Schlüssel. Kinder müssen lernen, mit dem Internet und seinen Gefahren richtig umzugehen und nicht davon abgeschirmt werden. Unsere Kollegen aus der Redaktion von familie.de geben in ihrem Artikel Tipps für den Aufbau einer besseren Medienkompetenz bei Kindern. Käufe können gesperrt, einschlägige Server vermieden werden. Dem Kind muss beigebracht werden, wie man die Gefahren identifiziert und mit ihnen umgeht. Nur so kann der Weg zum sicheren Surfen geebnet werden.

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