Anzeige
Anzeige
  1. GIGA
  2. Tech
  3. Mobility
  4. Strom rationieren? Bundesnetzagentur könnte Rotstift bei E-Autos ansetzen

Strom rationieren? Bundesnetzagentur könnte Rotstift bei E-Autos ansetzen

Wer ein E-Auto zuhause lädt, kann vielleicht schon bald nicht mehr selbst über die Leistung bestimmen. (© Imago / Martin Bäuml Fotodesign)
Anzeige

E-Autos und Wärmepumpen drohen, zur Zerreißprobe für deutsche Stromnetze zu werden. Damit gerade zu Spitzenzeiten die Netze nicht in die Knie gehen, plant die Bundesnetzagentur Einschränkungen für Verbraucher. Für E-Autos könnte es an der Steckdose eng werden.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Weniger Strom fürs E-Auto: So will die Bundesnetzagentur rationieren

Wie genau eine mögliche Drosselung bei privaten Wallboxen für E-Autos aussehen könnte, hat Klaus Müller, Chef der zuständigen Bundesnetzagentur (BNetzA), verraten. Es gehe um die Situation: „Alle kommen nach Hause und wollen nach der Arbeit ihr E-Auto aufladen. Da gilt es Netzüberlastungen vorzubeugen“ (Quelle: Manager Magazin). Das soll etwa Blackouts vermeiden.

Anzeige

Dafür will die BNetzA Vorschriften festlegen, die es Stromanbietern erlauben, die abrufbare Leistung an bestimmten Abnehmern – wie etwa privaten Wallboxen – zu drosseln. Eine vollständige Abschaltung ist hingegen nicht vorgesehen.

„Ein E-Auto-Fahrer kann den Akku dann etwas langsamer laden. Es geht ausdrücklich nicht darum, dass ein E-Auto gar nicht laden kann. Im Gegenzug erhalten die Stromkunden eine Ermäßigung bei den Netzentgelten“, erklärt Müller weiter.

Anzeige

Komme es zu solchen Fällen, sollen die außerdem als Zeichen für die Netzbetreiber gelten. Wo es zu Problemen mit Spitzenlasten kommt, müssten die Betreiber „unverzüglich ausbauen“, so er Chef der BNetzA.

Auf den ersten Blick wirkt der Plan wie ein gehöriger Nachteil für E-Auto-Fahrer gegenüber Autos mit Verbrennungsmotor. Die autofreien Sonntage im Zuge der Ölkrise der 70er zeigen aber, dass auch Benziner und Diesel nicht vor regulatorischen Eingriffen sicher sind.

Anzeige

Im Gegenteil haben wohl E-Autos sogar die Nase vorn: So können sich Fahrer etwa durch Photovoltaik-Anlagen unabhängiger vom Netzstrom machen. Solange das Stromnetz nicht komplett abgestellt wird, können die auch bei Drosselung weiter Energie liefern.

Mit einem eigenen Balkonkraftwerk könnt ihr euch von eurem Stromanbieter unabhängiger machen:

Solarstrom vom Balkon – Lohnt sich ein Balkonkraftwerk? Abonniere uns
auf YouTube

Drosselung für E-Autos: In diesen Fällen könnte es dazu kommen

Laut Müller rechnet die BNetzA außerdem damit, dass „Eingriffe des Netzbetreibers nur in Ausnahmefällen notwendig werden.“ Selbst dann sollte aber eine Ladung über Nacht immer noch ausreichen, damit E-Auto-Fahrer einen üblichen Arbeitsweg am nächsten Morgen wie gewohnt zurücklegen können.

Bisher sind das aber nur die Pläne zu neuen Vorschriften der BNetzA. Aktuell verhandelt man darüber mit verschiedenen Seiten, die zu den Vorschlägen der Behörde Stellungnahmen abgegeben haben. Mit einer Entscheidung rechnet Müller im Herbst, damit die Regeln zum 1. Januar 2024 in Kraft treten können.

Anzeige