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Umweltsau E-Scooter: WDR deckt Skandal auf

© Pixabay
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Sie sind aus deutschen Großstädten nicht mehr wegzudenken: E-Scooter. Fast an jeder Ecke stehen die elektrischen Roller – oft zum Verdruss der Anwohner. Neben dem Ärger über unachtsam abgestellte E-Scooter gesellt sich nun aber ein zweites Problem, wie der WDR berichtet.

Als E-Scooter 2019 ihr offizielles Debüt in Deutschland feierten, wurden große Hoffnungen mit ihnen verbunden. Sie sollten einen Teil der Verkehrswende werden und die Strecke zwischen ÖPNV-Haltestelle und Arbeitsstelle, die sogenannte „letzte Meile“, überbrücken und so das Auto überflüssig machen. Zwei Jahre später ist von der Euphorie wenig geblieben: Die E-Scooter werden oft nur zum Spaß verwendet und nach dem Vergnügen achtlos irgendwo abgestellt und versperren den Gehweg. Potenzielle Umweltschäden stehen bislang noch nicht auf der Ärgerliste der E-Scooter. Das könnte sich aber bald ändern.

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Hunderte E-Scooter auf dem Grund des Rhein

Laut WDR sei der Grund des Rhein in Köln „mit Elektro-Tretrollen übersäht.“ Der öffentlich-rechtliche Sender bezieht sich dabei auf Aussagen von Bau-Tauchern. Einer von ihnen, der Kölner Markus Hambüchen, sei von einem E-Scooter-Anbieter kontaktiert worden mit der Anfrage nach einem Kostenvoranschlag für die Bergung von 500 E-Scootern aus dem Rhein. Den GPS-Daten zufolge würden die Roller in der Nähe der Hohenzollernbrücke liegen.

„Wir finden an jeder Stelle, an der wir auf dem Grund des Rheins arbeiten, solche Scooter“, erklärt Hambücher. Und weiter: „Ich rede nicht von zehn oder 20 Rollern, sondern von Hunderten, die im Rhein liegen.“ Besonders besorgniserregend: Den Tauchern zufolge sondern einige der Roller eine klebrige Masse ab. Hamnbücher glaubt, hier würde es sich um Chemikalien aus den Akkus handeln, da die Akku-Ummantelung undicht werden. Für Paul Kröfges, Wasserexperte vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland in NRW, ist das nicht hinnehmbar: „Der Rhein ist Trinkwasser-Lieferant für etwa 30 Millionen Menschen in Europa.“ Kröfges fordert die Anbieter auf, sofort die Bergung der E-Scooter in die Wege zu leiten.

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Was ist überhaupt bei E-Scootern erlaubt? In diesem Video verraten wir es:

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E-Scooter-Verleiher gehen unterschiedlich mit dem Problem um

Die wiederum gehen unterschiedlich mit dem Problem um. Einige wollen die E-Scooter zwar bergen, aber nur die, die auch in Reichweite seien. Die Tiefe und die Strömung des Rheins wird hier als Grund angegeben, weshalb die Bergung aller Scooter schwierig sei. Andere hingegen reden das Problem laut WDR klein. Eine Umweltgefahr durch die Akkus wird außerdem bestritten. Laut Anbieter Tier seien die Akkus „abgedichtet“, auch Voi bestreitet eine unmittelbare Gefahr. Letztgenannter will die E-Scooter mit eigenen Leuten aus dem Fluss bergen, Verleiher Bird hat unterdessen angekündigt, eine Fachfirma mit der Bergung zu beauftragen.

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