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Verrechnet? Zu viele Ladesäulen könnten auf Kosten von E-Auto-Fahrern gehen

An den Ladesäulen könnte es bald voller werden. (© Imago / Jürgen Ritter)

Elektroauto fahren und aufladen ist aufwendig, besonders wenn man seit Jahren an einen Verbrenner gewöhnt ist. Damit es nicht zum Kollaps kommt, werden viele Ladesäulen gebraucht. Aber es kann auch zu viel des Guten werden. Ein Überangebot würde E-Auto-Fahrer im Geldbeutel treffen.

 
E-Mobility
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Energieverband: Deutschland zu viele Ladesäulen für E-Autos

Ein großer Pluspunkt von E-Autos ist der Preisvorteil beim Stromtanken gegenüber Benzin und Diesel. Doch geht es nach dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), könnte der Kostenvorsprung in Zukunft schmelzen. Der Grund: ungenaue und überzogene Ziele beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.

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Der BDEW stehe zwar hinter der Entscheidung der EU, Verbrenner ab 2035 zu verbieten, sowie hinter dem Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf die Straße zu bringen. Doch dafür seien nicht annähernd so viele neue öffentliche Ladepunkte nötig, wie die Regierung vorgegeben hat. Das offizielle Ziel lautet, 1 Millionen Ladepunkte müssen her.

Laut BDEW sieht es ganz anders aus. Es müssten private Lademöglichkeiten sowie Ladestationen am Arbeitsplatz mit eingepreist werden. Der Bedarf hänge außerdem davon ab, wie schnell die E-Autos künftig aufgeladen werden können. Der BDEW kommt auf 100.000 bis 250.000 Ladesäulen, die bis 2030 in Deutschland nötig seien.

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Strompreise für E-Auto-Fahrer steigen ohne Wettbewerb

Für den E-Auto-Fahrer oder die -Fahrerin könnte das eigentlich egal sein – ob nun fünf freie Plätze vorhanden sind oder nur einer, Hauptsache man kann laden. Doch Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, warnt: „Ein durch Subventionen angeregtes Überangebot an Ladesäulen führt dazu, dass der Wettbewerb unter den Betreibern zum Erliegen kommt. Damit wird der Mechanismus ausgehebelt, der dafür sorgt, dass Kundinnen und Kunden ein für ihre Bedürfnisse passendes Produkt zu einem fairen Preis erhalten.“

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Bisher sind E-Autos die günstigere Wahl bei den laufenden Kosten:

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Es sei daher wichtig, sich auf „realistische Ziele für den Ladesäulenbedarf“ zu verständigen. Andernfalls könnte es teuer werden. Dass der Preisvorteil von E-Autos so völlig aufgefressen wird, ist aber unwahrscheinlich. Denn die Spritpreise könnten in den kommenden Monaten in ungeahnte Höhen steigen – wegen des Tankrabatts. Zuvor hatte VDA-Präsidentin Hildegard Müller eindringlich gewarnt, dass der Ladesäulenausbau beschleunigt werden müsse.

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