Wie in jedem Beruf brauchen auch Fußballer ab und zu eine Auszeit. Diese vertreiben sich einige auch mal mit Videospielen. Doch nicht jeder Trainer scheint davon begeistert zu sein; wie beispielsweise Ralph Hasenhütl.
Der Trainer des englischen Vereins FC Southhampton ist alles andere als begeistert vom Hobby seiner Spieler und will ab sofort laut Spiegel Online das WLAN während Auswärtsspielen verbieten.
Mit diesem Gedanken ist der 51-Jährige nicht allein, schließlich soll der DFB während der WM 2018 ebenfalls das Internet gesperrt haben, weil die Nationalelf zu viel PlayStation gespielt hat.
Während der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Brighton & Hove begründete Hasenhüttl seine Entscheidung wie folgt:
„Ich war in meinem letzten Klub dagegen. Die Spieler spielten bis drei Uhr morgens in der Nacht vor einem Spiel. Du musst aktiv sein und sie schützen.“
Schützen wolle der gebürtige Österreicher seine Mannschaft vor aufkommender Videospielsucht.
„Es ist kein kleines Problem. Wenn du ehrlich bist, ist es dasselbe wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit.“
2018 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Videospielsucht als offizielle Krankheit eingestuft. Würde die deutsche Regierung dies ebenfalls so sehen, könnten Spielebetreiber Spiegel online zufolge dazu verpflichtet werden, nach ungefähr drei Stunden eine Sperre verhängen.
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Fußballer besorgt, dass seine Fortnite-Sucht seine Beziehung und Karriere zerstört
Wie ernstzunehmend eine solche Videospielsucht sein kann, beweist ein aktueller Fall eines englischen Fußballstars. Gegenüber The Sun erzählt des Spieler, dass er bis zu 16 Stunden am Stück Fortnite bis tief in die Nacht gespielt hat. Und auch heute noch spielt er laut eigener Aussage zwischen acht und zehn Stunden.
„Wenn ich vom Training zurückkomme, schalte ich als erstes die Xbox ein, um Fortnite zu spielen“, so der Fußballer, der anonym bleiben will. „Als ich anfing, mein Training zu verpassen, wusste ich, dass ich Hilfe brauchte, da mein Club Probleme bekam.“
Da er um eine Karriere und Beziehung bangte, holte er sich schließlich professionelle Hilfe. Er stellt allerdings fest, dass er in seinem Team nicht der Einzige mit einem solchen Problem ist und vermutet, dass auch seine Kollegen Hilfe brauchen.
„Ungefähr 50 Prozent unserer Mannschaft zocken Videospiele. Und ich weiß, dass sie viele Stunden spielen, weil ich mit ihnen Fortnite spiele – ebenso mit Spielern anderer Vereine.“
Auch in Deutschland gibt es Fußballprofis, die gelegentlich gerne Games spielen. Mesut Özil ist spielt beispielsweise oft Fortnite. Im Oktober 2018 berichteten wir darüber, dass der Ex-Nationalspieler sogar als Fortnite-Streamer auf Twitch begonnen hat.
Wie stehst du dazu, dass Fußballtrainer wie Ralph Hasenhüttl jetzt so hart durchgreifen und Spielern das Internet verbieten? Hilft es deiner Meinung nach, sie von Videospielen abzuhalten – oder eher im Gegenteil?